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114 - Der Bucklige von Doolin Castle

114 - Der Bucklige von Doolin Castle

Titel: 114 - Der Bucklige von Doolin Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Lege den Köder fünf Meter davor aus, dort, wo sich die beiden Korridore kreuzen!"
    Dorian gehorchte, dann zog er sich mit dem teuflisch grinsenden Gnom in den Seitengang zurück. Sie brauchten nicht lange zu warten, bis sie schleichende Schritte und ein Schmatzen vernahmen.
    Die Geräusche kamen näher. Dann fiel ein Schatten auf die Leiche. Eine menschenähnliche Hand erschien, die sich jedoch rasch zu einer gallertartigen Masse verformte.
    Jorgen schlug mit seiner Krallenhand zu, packte den Arm des anderen und zog ihn blitzartig zu sich. Der Ghoul gab ein erstauntes Röhren von sich. Doch da trafen ihn schon die wirbelnden Krallen überall am Körper.
    Dorian hätte sich von diesem grausigen Schauspiel am liebsten abgewandt, doch er sah seine Chance, den Gnom zu beseitigen. Jorgen schien nicht zu merken, was um ihn herum vorging; er hatte sich in einen solchen Blutrausch gesteigert, daß die Welt um ihn versank.
    Diese Gelegenheit nützte Dorian. Er holte den Kommandostab hervor, sah den schmalen, gekrümmten Rücken des rasenden Gnoms vor sich - und stach zu.
    Der sehnige Körper des Psychos bäumte sich auf. Dorian sprang aus der Reichweite der um sich schlagenden Klauen.
    In seinem Rücken ertönte ein Schrei des Entsetzens. Er blickte sich um und sah in der Mauernische die Gestalt eines Mädchens auftauchen. Ihr blondes Haar war zerzaust, ihr Gesicht totenblaß.
    Dorian lief auf sie zu. Da schrie sie erneut.
    „Fürchten Sie sich nicht, ich will Ihnen helfen!" rief er ihr zu.
    Aber sie schien ihn nicht zu hören. Sie wollte davonlaufen, doch da war Dorian bei ihr. Er packte ihren Arm. Sie versuchte, sich aus seinem Griff zu winden.
    „Bitte, vertrauen Sie mir!" beschwor er sie.
    Sie wandte ihm den Kopf zu.
    Dorian erschrak. Noch nie hatte er Blicke auf sich gerichtet gesehen, aus denen solch namenloses Entsetzen sprach. Und in diesem Moment wurde er sich seines furchterregenden Aussehens deutlich bewußt.
    Der Körper des Mädchens wurde schlaff. Sie hatte das Bewußtsein verloren.
    Dorian nahm ihren Körper auf und trug sie fort. Er mußte zu dem Magnetfeld, das er abgezirkelt hatte, und schnellstens nach Cranasloe springen, um Coco noch vor Goros Psychos zu erreichen; und er hatte keine andere Wahl, als das bewußtlose Mädchen mitzunehmen.
    So schnell es ihm seine krummen Glieder erlaubten, hastete er durch die unterirdischen Gänge und humpelte Treppen hinunter, bis er endlich die Kammer mit dem Magnetfeld erreichte.
    Mit dem blonden Mädchen in den Armen stellte er sich in den magisch abgezirkelten Kreis und konzentrierte sich auf Cearbhall Croffin's Pub.
    Er versank in Schwärze. Der Sturz durch unbekannte, für menschliche Sinne unbegreifliche Sphären erschien ihm wie eine Ewigkeit, obwohl nur Sekunden vergingen.
    Endlich spürte er wieder festen Boden unter den Füßen.
    Die Umgebung hatte sich verändert. Er war nicht mehr in Doolin Castle.
    Vor seinen Augen schwebte eine Flamme, die ihn blendete, so daß er seine Umgebung nicht sofort erkennen konnte. Von irgendwoher hörte er eine liturgisch anmutende Stimme. Ein vielstimmiger Chor antwortete in der gleichen Art. Und dann folgte ein Aufschrei aus vielen Kehlen.
    Dorian erkannte endlich, daß er sich in einer Kirche befand. Er - das bucklige Scheusal - stand auf dem Altar.
    Noch immer mit dem bewußtlosen Mädchen in den Armen, sprang er vom Altar.
    Jetzt blendete ihn das Ewige Licht, das von der hohen Decke hing, nicht mehr.
    Keine zwei Schritte vor ihm war ein Meßpriester, der bei seinem Anblick geistesgegenwärtig das Kruzifix ergriff und es ihm bannend entgegenhielt. Im Hintergrund sah Dorian das Kirchengestühl. In den Bankreihen drängten sich Frauen und Kinder, die Gebetbücher in den Händen haltend und sich irgendwie hilfesuchend daran klammernd. Ein Mesner kam hinter dem Altarflügel hervor und besprengte Dorian mit Weihwasser.
    Die vor Entsetzen gelähmten Frauen fanden langsam wieder ihre Fassung. Der Priester, der Dorian mit Kruzifix und Gebeten zu Leibe rückte, gab ihnen Mut. Die Frauen verließen die Bankreihen und kamen drohend näher.
    Dorian legte die Bewußtlose auf den Altar, verscheuchte den Mesner mit einigen Armverrenkungen und wandte sich dann wieder den aufgebrachten Frauen zu.
    „Fürchtet mich nicht!" rief er. „Ich habe nicht vor, euch etwas anzutun."
    Aber die Frauen hörten nicht darauf. Sie bewegten sich rascher, kamen immer schneller auf ihn zu. Der Priester schlug mit dem Kruzifix nach ihm.
    Dorian suchte nach

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