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114 - Der Bucklige von Doolin Castle

114 - Der Bucklige von Doolin Castle

Titel: 114 - Der Bucklige von Doolin Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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verlange. Und Sie werden alle meine Fragen wahrheitsgetreu beantworten! Das werden Sie tun!"
    „Jawohl, ich werde alle Fragen beantworten."
    Dorian kniete vor ihm nieder, ließ den Kommandostab sinken und blickte ihm tief in die Augen. „Was ist aus der Frau und ihrem Begleiter geworden?" fragte Dorian.
    „Sie wurden entführt", antwortete Croffin.
    „Von wem?"
    „Von Monstern."
    „Wie ging das vor sich?"
    „Ich war unten, als ich Miß Zamis schreien hörte. Sofort kam ich herauf. Doch kaum hatte ich den oberen Treppenabsatz erreicht, da schlug mich eines der Scheusale nieder. Die anderen befanden sich bereits im Zimmer. Sie müssen durchs Fenster gekommen sein. Ich lag völlig bewegungsunfähig da, als wäre ich gelähmt. Das Ungeheuer muß mich mit einem Giftstachel gestochen haben. Aber ich konnte sehen und alles hören."
    „Was sahen Sie, Croffin?"
    „Eine riesige Spinne. Das heißt, einen Frauenkörper mit dem Kopf einer Spinne, und Spinnenarmen, behaarte, gelenkige Glieder wie von einer Spinne. Das Ding hätte mich sicher ausgesaugt; wenn die anderen Monster es nicht daran gehindert hätten. Sie schienen es eilig gehabt zu haben."
    „Was haben Sie noch gesehen? Sahen Sie, wie Miß Zamis fortgebracht wurde?"
    „Ja."
    „In welchem Zustand befand sie sich? Ich meine, war sie - verletzt?"
    „Sie schien unverletzt. Jedenfalls konnte sie sich aus eigener Kraft fortbewegen. Und ich hatte den Eindruck, daß sie freiwillig mit ihren Entführern ging. Nur ihr Begleiter mußte gestützt werden."
    Dorian atmete auf, als er hörte, daß Coco offenbar nichts zugestoßen war. Nach dem Zustand des Zimmers zu schließen, war das Schlimmste zu befürchten gewesen. Dennoch verstand Dorian nicht recht, warum sie sich nicht einfach durch ihren Zeitraffereffekt in Sicherheit gebracht hatte. Möglicherweise wollte sie Olivaro nicht im Stich lassen. Aber wie dem auch war, Coco befand sich wohlauf, das war das Wichtigste.
    „Wann ist das passiert?" erkundigte sich Dorian.
    „Vor etwa vierzig Minuten", antwortete Croffin.
    Dorian biß sich auf die Lippen. Das war eine zu lange Zeitspanne. Er würde Doolin Castle nicht mehr vor der Monsterhorde erreichen können, selbst wenn er sofort in die Burg gesprungen wäre; und das war nicht einmal möglich, weil er an das Magnetfeld in der Kirche nicht so leicht und schnell herankam.
    „Croffin, Sie müssen mich zur Kirche begleiten!" verlangte Dorian. „Sie müssen mich vor Ihren Freunden beschützen. Sagen Sie ihnen, daß ich nicht zu den Monstern gehöre, sondern daß ich euch helfen will. Wenn Sie Ihre Freunde davon überzeugen können und ich unbehelligt den Altar erreiche, dann kann ich euch von diesen Schrecken erlösen."
    „Ich gehorche", sagte Croffin monoton und kam taumelnd auf die Beine.

    Es war eine schaurige Prozession, die sich den Hügel hinauf bewegte. Es dämmerte bereits. Nebelschwaden zogen übers Land. In der Ferne erhob sich das schwarze Gemäuer von Doolin Castle aus den milchigen Schleiern.
    Coco befand sich inmitten von hopsenden und kreuchenden Schauergestalten. Sie redeten durcheinander in einer fremden Sprache, von der Coco kein Wort verstand.
    Sie blickte zu Olivaro hinüber, der völlig apathisch alles mit sich geschehen ließ. Er trottete wie ein Tier daher, von den Monstern immer wieder durch Stöße und Tritte in Gang gehalten.
    Coco war sich noch immer nicht klar darüber, ob ihr Entschluß, der Monsterhorde freiwillig zu folgen, klug gewesen war oder nicht. Sie hatte sich impulsiv dazu entschlossen.
    Coco hatte sich schnell von dem Schrecken erholt, als das Scheusal durch das Fenster zu ihr ins Zimmer eingedrungen war. Warum hätte sie sich wehren sollen? Es hätte ihr nichts eingebracht. Ebenso hatte sie sich von einer überstürzten Flucht wenig versprochen. Sie sorgte sich nur um Dorian. Vielleicht hatte er Schwierigkeiten und brauchte ihre Hilfe.
    Da sie nichts über sein Schicksal wußte, war sie freiwillig mit den Monstern mitgekommen und hoffte nun, zu ihm gebracht zu werden.
    Die seltsame Prozession bewegte sich einen Hügel hoch und erreichte endlich das Burgtor. Aus dem halbverschütteten Graben stiegen gespenstische Nebelschleier auf, und strichen über Coco hinweg. Dabei hatte sie das Gefühl, von den eiskalten Knochenhänden des Todes betastet zu werden.
    Die Monster schoben sie durch ein kleines Seitentor und trieben sie dann nach rechts, zu dem größten der Gebäude. Ein Windstoß riß die beiden Flügel eines Tores auf, und

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