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1140 - Der Eindringling

Titel: 1140 - Der Eindringling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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teilweise verlorengegangen, und meine Kenntnisse sind gering."
    Tina legte eine Pause ein, und Grek 336 zog es vor, zu schweigen. Er wußte nicht, worauf diese Terranerin hinauswollte. Was sollte er angeblich gelehrt haben? Er versuchte es mit reiner Logik und kam zu einem wenig erstaunlichen Schluß: Wenn wirklich ein Fundamentalist vor so langer Zeit auf die Erde gelangt war, dann hatte er zweifellos versucht, gegen jede Form oder Tendenz von Entstofflichung und Vergeistigung anzukämpfen.
    Plötzlich tauchte eine neue Erinnerung in seinem malträtierten Gehirn auf: Ein Museum, in das er eingebrochen war und in dem man die moderne Geschichte der Menschheit dargestellt hatte. Sein Gedächtnis, das für Zahlen sehr empfänglich war, lieferte ihm noch einen weiteren Bonbon: 1971.
    Er war an dem betreffenden Schaubild eilig vorbeigeschwebt, völlig darauf konzentriert, das schillernde Energiegebilde im Hintergrund zu erreichen. Aber die Zahl hatte sich ihm trotzdem eingeprägt. Sie stand für den Zeitpunkt, an dem die Menschen - die modernen Terraner - in den Weltraum aufgebrochen waren. Vorher konnten sie jener Macht, die sie zur Entstofflichung führen wollte, noch gar nicht begegnet sein. Und wenn ein Fundamentalist vor diesem Termin auf Terra angekommen war, dann hatte er gute Chancen gehabt, eine Ideologie zu begründen, die selbst nach über zweitausend irdischen Jahren zwar fast, aber nicht völlig in Vergessenheit geraten war.
    Grek 336 stellte überrascht fest, daß seine Erinnerungen jetzt bereits einen gewissen Sinn ergaben. Sein Gedächtnis erholte sich zusehends. Gleichzeitig erwachte sein Sinn für das Praktische.
    Wenn er selbst Terra zu einem Zeitpunkt erreicht hätte, an dem die Terraner noch nichts von dem Geisteswesen namens ES wußten – was hätte er ihnen dann beizubringen versucht?
    Daß Körper und Geist eine untrennbare Einheit bildeten. Daß man das eine nicht vom anderen trennen konnte, ohne der Einheit schweren Schaden zuzufügen. Daß der Geist nicht ohne den Körper existieren konnte. Daß der Körper die Existenzgrundlage für den Geist bildete und dementsprechend eine Kraftquelle war, die man niemals aufgeben durfte.
    „Ich habe oft versucht, Horus und Nuit zu beschwören", sagte Tina errötend, und sie senkte dabei den Kopf - aber das bedeutete dem Fundamentalisten wenig. „Bei Horus ist es mir nie gelungen. Bei Nuit... bin ich mir fast sicher, daß es zu einem Kontakt gekommen ist."
    Das Wort „beschwören" hatte für Grek 336 einen unangenehmen Klang.
    „Was soll das bedeuten?" fragte er trotzdem. „Wovon sprichst du überhaupt? Wer sind Horus und Nuit? Was für einen Kontakt hast du gehabt?"
    „Es war ... eine sinnliche Empfindung", gestand Tina und wurde noch röter, was aber dem Maahk nichts verriet. Das war schon deshalb unmöglich, weil er „sinnlich" mit „körperlich" übersetzte. Was immer Tinas Idol auch sein mochte, es verfolgte Ziele, die auf eine Betonung des Körperlichen hinausliefen. Grek 336 war so erleichtert, daß er in eine geradezu euphorische Stimmung geriet. Tinas Stimme brachte ihn nur halbwegs wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
    „Wie kann ich dir helfen?" fragte sie.
    Grek 336 fühlte sich jählings aus seinen Träumen gerissen.
    „Ich brauche Ruhe", sagte er schroff. „Weiter nichts." Dann bedachte er die spezielle Situation seiner beiden Geiseln, und er fügte hinzu: „Du wirst mir gehorchen. Auch dein Mann wird mir gehorchen. Wenn einer von euch mich verrät, dann müßt ihr beide sterben - der eine früher, der andere etwas später."
    „Wir werden gehorchen", versicherte Tina und zog sich zurück.
    Grek 336 war wieder alleine, und er war mittlerweile einigermaßen bei Sinnen, daß er eine Bestandsaufnahme machen konnte.
    Er litt an dem, was die Terraner als starke Gehirnerschütterung mit teilweiser Amnesie bezeichnet hätten. Darüber hinaus hatten Teile der Überlebenssymbiose, die nicht unmittelbar mit dem Gehirnblock in Verbindung standen, Schaden genommen. Er brauchte Zeit und Ruhe, um sich zu regenerieren. Die mechanischen Schäden konnte er aus eigener Kraft beheben, sobald er intellektuell dazu in der Lage war. Er konnte entsprechende Vorbereitungen treffen, aber er mußte vorsichtig sein, solange er nicht frei über sein Gedächtnis verfügen konnte.
    Er würde genau vierzehn Tage irdischer Rechnung brauchen, um wieder zu dem zu werden, was er eigentlich war. Bis dahin mußte er in diesem Haus bleiben. Tina würde ihm in

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