Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1140 - Der Eindringling

Titel: 1140 - Der Eindringling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Unterwasserstadt."
    „Aber du warst doch sicher auch mal oben - in einem Park oder so."
    „Ja - aber solche Käfer waren da nicht."
    „Wenn du hier bleiben willst, wirst du dich an sie gewöhnen müssen."
    „Ich bleibe nicht hier. Ich will zu Sam."
    „Hast du deinen Vater lieb?"
    Eri sah mit großen, dunklen Augen zu ihm auf und nickte heftig.
    „Und was ist mit deiner Mutter?"
    „Die habe ich auch lieb", sagte Eri, aber sie zögerte ein wenig. Hurt sah plötzlich eine Chance, wenigstens das Kind von dem Fremden fernzuhalten. Er ging in die Hocke und legte die Hände um Eris schmale Schultern.
    „Du mußt jetzt ganz ehrlich sein", sagte er eindringlich. „Eri - bei wem möchtest du lieber sein: Bei Millie, oder bei Sam!"
    „Bei Sam!" stieß das Mädchen hervor und begann plötzlich zu weinen. Hurt zog sie behutsam an sich.
    „Schon gut", murmelte er beruhigend. „Laß den alten Hurt das machen. Wir werden das Kind schon schaukeln, mein Kleines. Ich kenne Millie. Sie ist jetzt sehr aufgeregt und wütend, aber es kann nicht lange dauern, bis ihr die ganze Geschichte leid tut. Dann wird sie zu Sam zurückkehren wollen, aber sie wird das nicht können, weil sie zu stolz dazu ist.
    Kleines - hörst du mir zu?"
    „Ja!" schluchzte das Kind.
    „Dann paß jetzt gut auf. Wir beide werden jetzt eine Verschwörung anzetteln. Weißt du, was das bedeutet?"
    „Nein."
    „Es ist ganz einfach. Ich werde dafür sorgen, daß du zu Sam zurückkehren kannst.
    Wenn du erst einmal bei ihm bist, wird Millie sich die Sache sehr schnell überlegen.
    Mülles Geschichte stimmt doch nicht - oder doch?"
    „Ich weiß nicht."
    „Das ist jetzt ja auch ganz egal. Paß auf, Schatz: Ich gehe jetzt ins Haus und spreche mit Sam. Dann rufe ich einen Gleiter, und der wird dich zu ihm zurückbringen. Bist du einverstanden?"
    „Ich weiß nicht. Millie wird wütend sein."
    „Davon merkst du doch dann nichts mehr - du bist ja weg!"
    „Naja."
    „Also - ich spreche mit Sam. Der läßt dich zu sich kommen. Dann überlegt Millie sich die Sache, denn sie hat dich ja auch lieb. Je schneller du von hier weggehst, desto schneller kehrt auch Millie zu Sam zurück. Begreifst du das?"
    „Ja."
    „Prima. Bleib hier draußen, hörst du?"
    „Und wenn ich mal muß?"
    „Dann machst du eben in den Garten - das ist doch nicht schlimm!"
    „Aber das kann ich nicht."
    Hurt war der Verzweiflung nahe.
    „Gut", gab er nach. „Wenn du mal mußt, dann kommst du eben 'rein. Die Toilette ist gleich rechts neben der Haustür. Aber mach nicht die zweite Tür auf dieser Seite auf!"
    „Warum nicht?"
    Hurt hätte sich selbst ohrfeigen mögen. Welcher Teufel hatte ihn geritten, daß er die Kleine auf so auffällige Weise auf die bewußte Tür aufmerksam machte?
    „Es ist Tinas Zimmer", sagte er so ruhig, wie es ihm in diesem Augenblick gerade noch möglich war. „Weißt du - Tina ist ein bißchen merkwürdig. Nicht immer, aber manchmal.
    Sie bildet sich ein, Geister beschwören zu können, und so weiter. Sie hat es gerade erst wieder versucht, und sie glaubt, daß in ihrem Zimmer ein Geist wohnt. Ein böser Geist!
    Nicht einmal ich darf ihr Zimmer betreten, weil Tina Angst hat, daß dieser böse Geist mich umbringen könnte."
    „Ist wirklich ein böser Geist da?" fragte Eri mit großen, verwunderten Augen.
    „Natürlich nicht. Aber Tina glaubt es, und wenn du oder ich oder Millie in das Zimmer gehen und dort nichts sehen würden, dann wäre Tina sehr traurig."
    „Wünscht sie sich, daß der böse Geist da ist?"
    „Ja."
    „Dann ist sie dumm."
    „Ach weißt du - du denkst dir doch auch manchmal Dinge aus, die nicht wirklich da sind, nicht wahr?"
    Eri nickte.
    „Siehst du! Und wenn dann jemand kommt und dir sagt, daß das alles totaler Unsinn ist, dann wirst du bestimmt traurig und wütend."
    Eri nickte abermals.
    „Na also! Und mit Tina ist es genauso. Sie wünscht sich, daß der böse Geist da ist, und sie tut so, als wäre das wirklich der Fall. Der böse Geist kann ihr natürlich nichts tun. Aber wenn du oder ich oder deine Mutter das Zimmer betreten und nichts sehen oder fühlen, dann ist das genauso, als wollte jemand dich im Spiel stören und dir sagen, daß das alles Unsinn ist. Dann wäre Tina traurig und wütend, und das wollen wir beide doch nicht!"
    „Ja", sagte Eri nachdenklich. „Millie hat Tina sehr lieb."
    „Gut. Dann bleib diesem Zimmer fern. Sieh nicht einmal ganz kurz hinein. Versprich es mir!"
    „Ich verspreche es."
    „Das ist lieb

Weitere Kostenlose Bücher