Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1142 - Sammelpunkt Vier-Sonnen-Reich

Titel: 1142 - Sammelpunkt Vier-Sonnen-Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
schaltete Pala Zulembu, der Astrogator, eine neue Projektion ein. Wieder handelte es sich um ein großes Ruinenfeld.
    „Es gibt massenhaft weitere Ruinenfelder", erläuterte Zulembu. „Diese Welt muß einmal dicht bevölkert gewesen sein."
    „Jetzt ist sie ausgestorben", fügte Janis hinzu.
    „Und immer noch eine Todeswelt", erklärte Pala. „Die Sensoren zeigen eine tiefgehende Verseuchung des Bodens mit hochgiftigen Chemikalien an. Wahrscheinlich gibt es auch noch Bakterien und Viren. Der Krieg hat mit unvorstellbarer Grausamkeit getobt.
    Allerdings ist das mindestens tausend Jahre her; das läßt sich an der Verwitterung der Ruinen abschätzen."
    „Solche Verbrechen verjähren niemals", stellte Roi erschüttert fest.
    Die Space-Jet tauchte in die obersten Schichten der Atmosphäre ein. Janis aktivierte den Prallfeldschirm. Die Fetzen zerrissener grauer Staubwolken huschten draußen vorbei.
    Wenn sie den Prallfeldschirm berührten, wurden sie ionisiert und bildeten hinter dem Diskusfahrzeug einen leuchtenden Partikelstrom.
    „Wir sind nur noch rund achthundert Kilometer von der Quelle der Funkimpulse entfernt", berichtete Sushi Opania, die Funkerin.
    „Dann liegt sie hinter diesem Relikt eines Ozeans", sagte Pala und deutete hinab zu einem der Pole, den die Space-Jet gerade anflog.
    Roi sah das große, weitgehend ausgetrocknete Becken eines einst stattlichen Meeres, das zu einer „Pfütze" von etwa achtzig Kilometern Durchmesser geschrumpft war. Alles andere Wasser mußte von gewaltigen atomaren Explosionen verdampft und in den Weltraum geblasen worden sein. Übrig geblieben war eine schwärzliche Brühe mit verschlammten Ufern, bar jeden Lebens.
    Die Space-Jet flog in nur fünf Kilometern Höhe darüber hinweg. Dahinter herrschte die Dunkelheit der Nacht. Aber als das Fahrzeug das Wasser überquert hatte, sah Roi ein blutrotes Glühen über die Horizontlinie kriechen.
    Im ersten Moment dachte er, es sei die Sonne des Planeten, doch dann erinnerte er sich daran, daß der rötlichorangefarbene Stern schräg hinter ihnen im All leuchtete.
    „Paratronschirme und Metagrav aktivieren!" sagte er zur Kommandantin. „Genau voraus ist etwas, das wir mit aller Vorsicht genießen sollten."
    Sushi Opania spähte nach vorn, dann blickte sie auf ihre Kontrollen.
    „Es ist genau dort, woher auch die Funkimpulse kommen", erklärte sie. „Ich bitte übrigens darum, den Hyperkom ausschalten zu dürfen."
    Sie brauchte den Grund dafür nicht zu nennen. Jeder an Bord litt darunter. Die fremden Signalgruppen waren zu einem an- und abschwellenden Dröhnen geworden, während sich das Morse-SOS anhörte, als krachte ein imaginärer Dampfhammer dreimal auf eine Stahlplatte, als brüllten dreimal anhaltend tausend Schiffsirenen, gefolgt wieder von drei harten Dampfhammerschlagen. Alle Einrichtungsgegenstände der Steuerkanzel vibrierten inzwischen.
    Roi Danton nickte der Funkerin zu und atmete auf, als die Geräusche verstummten.
    Inzwischen hatte Janis Scerpion den Paratronschutzschirm und das Metagrav-Triebwerk aktiviert. Die Space-Jet glitt nicht mehr auf ihrem Gravofeld, sondern ließ sich, bildlich gesprochen, von dem vor ihr her wandernden Hamiller-Punkt ziehen, den der Metagrav gleitend projizierte.
    Das blutrote Glühen war immer starker geworden, und plötzlich sahen die Insassen der Space-Jet, daß es von einem riesigen pyramidenförmigen Bauwerk ausging, aus dessen Zentrum ein gewaltiger Rundturm etwa hundert Meter emporragte. Dieses Bauwerk glühte von innen heraus in wechselnden Intervallen und tauchte dabei seine Umgebung mpulsierendes rotes Licht.
    „Eine Stadt!" flüsterte Pala Zulembu.
    Eine Stadt ist gut! dachte Roi, während er aus zusammengekniffenen Augen auf die Umrisse verwitterter Pyramiden, zusammengesunkener Hochbahnträger und geknickter Stahlpfeiler blickte, die aus einem Meer von Staubdünen ragten.
    Immerhin, diese Geisterstadt war nicht von atomaren Waffen zerstört worden, sondern vom Zahn der Zeit, von chemikalienverseuchtem Regen zerfressen, von Orkanen zusammengestaucht und von Staub- und Sandstürmen zerrieben.
    Die Geisterstadt erstreckte sich auf einer riesigen Fläche rings um einen flachen, großen Talkessel, in dessen Mitte das pulsierend glühende Bauwerk stand.
    „Das Glühen pulsiert in einem Rhythmus, der identisch ist mit dem Rhythmus der Funksignale", stellte Sushi fest.
    Roi nickte, dann wandte er sich an den Astrogator.
    „Gibt es außer in dem Bauwerk noch energetische

Weitere Kostenlose Bücher