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1143 - Die Goon-Hölle

Titel: 1143 - Die Goon-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufgebaut haben, schrittweise zu verringern und damit zu einer Verständigung zu kommen, wie sie Intelligenzwesen unseres Ranges angemessen ist."
    Jen Salik und der Mausbiber blickten sich flüchtig an. Was Meegoron gesagt hatte, hörte sich durchaus vernünftig an, doch sie glaubten nicht daran, daß er es ehrlich gemeint hatte.
    Sie stellten sich nicht auf Kommunikation, sondern auf Abwehr ein, und der Mausbiber versuchte zusätzlich, psienergetischen Kontakt mit der psionischen Quelle zu bekommen, die er ausgemacht hatte.
    Er spürte die Nähe der Quelle deutlicher als in dem Raum, in dem sie sich bisher aufgehalten hatten. Vorsichtig versuchte er, seine parapsychischen Hirnpartien zu aktivieren, und er schaffte es immerhin, Kontakt mit der Energiequelle zu bekommen.
    Zugleich vernahm er die Gedanken eines Pellacks, der an der Tür vorbeiging. Er konnte sie nicht in vollem Umfang verstehen, aber das war nicht wichtig für ihn. Entscheidend war allein, daß er überhaupt etwas wahrnahm.
    Die Zeit der telepathischen Taubheit schien vorbei zu sein.
    Er hörte, wie Jen Salik mit Catewnor und Meegoron sprach. Der Ritter der Tiefe schien genau zu wissen, wie es um ihn stand, denn er war bemüht, das Gespräch in die Länge zu ziehen, Hoffnungen bei den Gesprächspartnern zu wecken und ihm auf diese Weise einen Zeitgewinn zu verschaffen.
    Gucky hatte das Gefühl, sich durch ein schier undurchdringliches Gewirr von undefinierbaren Hindernissen durchkämpfen zu müssen. Er meinte ein Dickicht von bizarren Gebilden vor sich zu sehen, hinter dem die Energiequelle verborgen war. Er kämpfte sich immer weiter voran, und er kam sich vor wie ein Wanderer im Urwald, der versuchte, die untergehende Sonne am Horizont zu erreichen. Im Gegensatz zu diesem jedoch, der niemals an seinem Ziel ankommen konnte, merkte er, daß er dem Energiehort näher und näher rückte. Seine telepathischen Sinne kräftigten sich. Sie halfen ihm, den Weg zu finden, den er gehen mußte.
    Und dann kam der Durchbruch derart überraschend, daß Gucky in sich aufnahm, was er an Energie an sich reißen konnte, und bevor er sich der Gefahr überhaupt bewußt wurde, erzwangen die auf ihn einströmenden Energien eine Teleportation.
     
    3.
     
    Nach dem Gespräch mit den Gefangenen wollte Schamar den Hadr erneut aufsuchen und ihm sagen, daß er sich den Fremden verbundener fühlte als den Silbernen, die ihm immer unheimlich gewesen waren.
    Auch jetzt saßen drei Wächter vor der schwebenden Kugel des Hadr. Sie spielten mit Stäbchen, und sie beachteten ihn nicht.
    „Entschuldigt, wenn ich euch störe", sagte Schamar. „Ich muß Schumirg sprechen."
    Keiner der drei Männer reagierte.
    Der junge Pellack wartete einige Zeit, wiederholte seine Worte und fand dennoch keine Beachtung.
    Schamar verzichtete auf weitere Höflichkeiten. Er packte einen der Männer am Kopf und riß ihn hoch. Der Wächter schrie auf und schlug mit Armen und Beinen um sich. Schamar aber hielt ihn so fest, daß er keinen Schaden anrichten konnte.
    „Helft mir doch!" röchelte der Wächter, wobei er seine Stielaugen qualvoll verdrehte und Schamar ansah. Dieser versetzte ihm einen Hieb und schleuderte ihn einige Meter weit fort.
    Jetzt stürzten sich die beiden anderen Wächter auf ihn und traktierten ihn mit Fäusten und Füßen. Schamar verteidigte sich, so gut er konnte, doch er war kein ausgebildeter Kämpfer wie sie. Den ersten Wächter hatte er überraschen und überwinden können, die beiden anderen nicht. Sie verprügelten ihn, bis er halb ohnmächtig zu Boden stürzte.
    In diesem Moment erschien der Hadr in der Tür der schwebenden Kugel. Geringschätzig blickte er auf Schamar herab, doch dieser bemerkte den Ausdruck im Gesicht des Sippenältesten nicht.
    „Hadr", rief er verzweifelt. „Hilf mir. Ich muß mit dir reden."
    „Verschwinde", befahl der Alte.
    Schamar richtete sich verwundert auf.
    „Du willst nicht mit mir sprechen?" fragte er. „Aber warum nicht? Ich weiß inzwischen mehr über die Gefangenen, und was ich erfahren habe, bestätigt nur, was ich dir schon gesagt habe. Wir müssen uns mit den Gefangenen auseinandersetzen - zur Not auch gegen die Befehle der Silbernen."
    „Ich habe mit den Silbernen gesprochen", erwiderte Schumirg. „Sie haben mir die Augen geöffnet."
    Schamar erschrak. Wenn der Hadr den Silbernen tatsächlich von ihrem Gespräch berichtet hatte, dann hatte er einen ungeheuren Vertrauensbruch begangen.
    „Auf wessen Seite stehst du eigentlich?"

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