Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1143 - Die Goon-Hölle

Titel: 1143 - Die Goon-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ist lange her, daß wir Gäste in der Armadaschmiede hatten", verkündete sie in Armadaslang. „Daher bedauern wir die Umstände, unter denen dieses Gespräch stattfindet, ganz besonders."
    Ras Tschubai antwortete nicht.
    Er dachte an Gucky und Jen Salik. Ob man sie ebenso behandelte wie ihn? Oder waren sie von dem Armadamonteur abgeführt und zu einem Armadaschmied gebracht worden?
    „Ich bin Parwondov", fuhr die Stimme fort. „Du sprichst mit dem Kommandanten dieser Armadaschmiede."
    „Ich fühle mich geehrt."
    „Wir wollen offen miteinander reden. Wir benötigen einige Informationen, die nur du und deine Freunde uns geben können. Wir können sie uns auch auf anderem Weg beschaffen, aber das wäre zeitraubend und technisch aufwendig. Daher würden wir ein kooperatives Verhalten begrüßen und auch honorieren."
    „Was erwartest du darauf für eine Antwort, Parwondov?" entgegnete der Mutant. „Du sprichst mit mir und stellst Forderungen, aber du zeigst dich nicht. Ich bin es nicht gewohnt, mit jemandem zu verhandeln, den ich nicht sehen kann. Bei meinem Volk wird ein derartiges Benehmen, wie du es an den Tag legst, als extrem unhöflich und beleidigend angesehen. Erwarte also keine Zusammenarbeit von mir."
    Danach schwieg der Armadaschmied, und alle Geräusche versiegten. Einige Minuten lang herrschte totale Stille.
    Unwillkürlich lauschte Ras Tschubai während dieser Zeit, aber er vernahm nur seinen eigenen Herzschlag und das Rauschen seines Blutes in den Ohren. Dann aber durchbrach ein donnerndes Krachen die Lautlosigkeit, und eine Serie von Blitzen schoß auf den Teleporter zu. Unwillkürlich streckte dieser die Arme aus, als könne er sie damit abwehren. Er sah, wie kleine Glutbälle seine Hände und Arme durchdrangen, schloß die Augen und versuchte vergeblich, sich abzuwenden.
    Hallendes Gelächter klang in ihm auf, und dann versickerten alle Geräusche in dem schwärzlich wallenden Nebel, der ihn umgab.
    Ras Tschubai blieb ruhig. Er richtete sich auf eine lange Wartezeit ein und bemühte sich, sich ganz auf sich selbst zu konzentrieren. Doch das gelang ihm nur teilweise. Er ahnte, daß früher oder später erneut ein infernalischer Lärm die Stille ablösen und ihn dann überraschen würde. Er fürchtete sich nicht davor, konnte aber eine gewisse Anspannung nicht abschütteln.
    Als der Lärm dann schließlich urplötzlich auf ihn herabstürzte, fuhr er erschrocken zusammen, und er spürte den Schock bis ins Innerste. Er brauchte einige Zeit, bis er sich wieder erholt hatte.
    Er wartete auf den nächsten akustischen Angriff.
    Sie haben Zeit, dachte er. Sie können mich tagelang in dieser Folterkammer einsperren, bis sie glauben, mich weichgemacht zu haben. Aber mich schaffen sie nicht.
    Er wußte, welche Folter völlige Lautlosigkeit sein konnte, aber er glaubte, sich dagegen wehren zu können.
    Schon nach kurzer Zeit gelang es ihm, einzuschlafen.
     
    *
     
    Gucky und Jen Salik fuhren verblüfft herum, als Ras Tschubai im Boden verschwand.
    Beide wollten ihm helfen, kamen jedoch zu spät. Die Öffnung, durch die er in die Tiefe gestürzt war, schloß sich bereits wieder.
    „Laßt ihn", riet der Armadamonteur mit plärrender Stimme. „Ihm geschieht nichts."
    Er dirigierte die beiden Gefangenen auf den Gang hinaus und wenige Schritte weiter zu einem Raum, der nur mäßig erhellt war.
    An den Wänden erhoben sich mosaikartige Muster, aus denen mit einiger Phantasie fremdartige Figuren abzulesen waren.
    „Was sollen wir hier?" fragte der Ilt und drehte sich nach dem Roboter um. Doch dieser zog sich bereits zurück. Die Tür schloß sich.
    „Willkommen in HORTEVON", hallte es von der Decke herab.
    „Willkommen? So begrüßt man Gäste, aber keine Gefangenen", erwiderte Gucky.
    „Ihr seid Gäste", beteuerte eine andere Stimme.
    „Gäste sperrt man nicht ein."
    „Niemand hat euch eingesperrt", erwiderte die erste Stimme, die etwas heller klang als die andere und einen metallischen Unterton hatte. „Wenn wir die Tür geschlossen haben, so nur, um euch vor Gefahren zu schützen."
    „Gefahren?" fragte Gucky. „Daß ich nicht kichere."
    „Mein Name ist Catewnor. Ich möchte, daß wir Freunde werden."
    „Das hätten wir längst sein können."
    „Richtig", antwortete die zweite Stimme. „Wenn ihr euch uns in einer etwas anderen Art genähert hättet. So mußten wir annehmen, daß ihr uns feindlich gesinnt seid. Ich bin Meegoron. Wir werden versuchen, die Mißverständnisse, die sich zwischen uns

Weitere Kostenlose Bücher