1144 - Operation Hornissenschwarm
SteuerkugeL zu allen Bereichen des Fertigungsrings führten und offenbar Befehle übermittelten. Und eine weitere, überaus verblüffende Tatsache fiel den beiden Terranern erst jetzt auf. Einzelne Bereiche des Fertigungsrings verschwanden plötzlich, während sich an anderer Stelle Nischen und Lücken schlossen.
So bildete die Oberfläche des Fertigungsrings keine glatte Ebene. Sie glich vielmehr einer Kraterlandschaft mit zahllosen Lücken, Einschnitten und Löchern, emporragenden Quadern, Türmen und Wällen. Und diese eigenartige Landschaft veränderte sich laufend.
„Formenergie", sagte Jen Salik. „Der Fertigungsring besteht in weiten Bereichen aus Formenergie, die sich nach Belieben ein- und ausschalten läßt."
Viele Abschnitte der Goon-Hölle, in denen gewaltige Energien umgesetzt wurden, lagen offen unter der Goon-Gondel. In vielen - aber nicht den meisten - Abteilungen der Goon-Hölle wurde produziert. Das war trotz der herrschenden Dunkelheit deutlich zu erkennen.
„Verstehst du?" fragte der Ritter der Tiefe. „Wenn bestimmte Bereiche für die Produktion nicht mehr benötigt werden, schaltet man sie einfach ab. Im Augenblick scheint man vorsichtig geworden zu sein. Die Kapazität des Fertigungsrings ist noch nicht einmal zur Hälfte ausgelastet."
„Haltet den Mund", fuhr einer der Pellacks dazwischen. „Niemand hat euch erlaubt zu reden."
„Spiel dich nicht so auf", erwiderte Ras Tschubai.
Der Pellack hob die Faust, als wolle er ihn schlagen, zog sich jedoch zurück, als der Terraner zur Seite blickte und ihn nicht mehr beachtete.
Inzwischen hatte die Goon-Gondel die Steuerkugel fast erreicht. Sie näherte sich nun einer offenen Schleuse, in der sich die Gestalten von einigen Armadamonteuren abzeichneten. Die beiden Gefangenen waren beeindruckt von der Größe der Steuerkugel, und ihnen wurde klar, daß ihre Flucht von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen war. Nur mit einer speziell ausgerüsteten Goon-Gondel hätten sie von der Steuerkugel aus direkt in den freien Raum vorstoßen und zum Schmiedewall fliehen können.
„Vielleicht beim nächsten Mal", sagte Jen Salik leise.
Ras Tschubai verstand ihn. Er nickte kaum merklich und setzte zu einer Entgegnung an.
In diesem Moment drang ein kurzes Flackern in die Goon-Gondel. Die Pellacks und die beiden Terraner fuhren herum und blickten durch das hintere Fenster hinaus, während Meegoron nichts bemerkt zu haben schien und unbewegt auf seinem Platz verharrte.
Weit hinter der Goon-Gondel breitete sich ein Feuergürtel aus. Zahllose Geschosse explodierten in den Schutzschirmen der Forts, die den Schmiedewall bildeten.
Energiestrahlen ließen die Abwehrschirme aufglühen, und jetzt wurde deutlich, warum die Silbernen dem Abwehrgürtel den Namen Wall gegeben hatten. Es sah tatsächlich so aus, als habe sich ein glühender Schutzwall vor die Armadaschmiede gelegt.
Das sind unsere! schoß es Ras Tschubai durch den Kopf. Sie wollen uns herausholen.
Sie kommen nicht durch, dachte Jen Salik. Die Abwehrmauer ist dicht.
Die Strategie der Angreifer schien klar zu sein. Teile der Galaktischen Flotte griffen einen relativ kleinen Abschnitt des Schmiedewalls in der Hoffnung an, hier mit überlegener Kraft durchstoßen zu können.
Aber auch in anderen Bereichen wurde gekämpft. Aufflammende Lichter zeigten die Positionen der anderen Forts an. Sie bildeten eine kugelförmige Schale um die Armadaschmiede herum, so daß sie jeden Gegner zurückschlagen konnten, aus welcher Richtung auch immer er angriff.
Meegoron ignorierte das Geschehen am Schmiedewall. Ras Tschubai beobachtete ihn.
Kein Muskel zuckte in dem silbern schimmernden Gesicht des Armadaschmieds. Er wirkte so kalt und gefühllos wie ein Roboter.
Die Goon-Gondel glitt in die Schleusenkammer, und die Schotte schlossen sich hinter ihr. Meegoron erhob sich und ging zur Tür, als die Pellacks diese geöffnet hatten. Ohne die beiden Gefangenen eines Blickes zu würdigen, verließ er die Kabine.
„Los, ihr beiden", rief einer der Pellacks. „Beeilt euch."
Sie führten Ras und den Ritter der Tiefe in die Schleusenkammer. Das Innenschott der Schleuse öffnete sich, und jetzt wandte Meegoron sich um.
„Der Schmiedewall wird angegriffen", bemerkte er. „Ein Teil der Galaktischen Flotte versucht, zu uns durchzukommen. Er wird es natürlich nicht schaffen. Niemand überwindet den Wall. Keine Macht des Universums. Immerhin ist mir jetzt klar, daß ihr von ziemlicher Bedeutung für die
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