1144 - Operation Hornissenschwarm
gewöhnen."
Irgendwo knackte ein Schalter, und dann erfüllte dämmriges Licht die Halle.
Jen Salik und Ras Tschubai sahen die beiden Kämpfer in der Arena. Einer von ihnen lag ausgestreckt auf dem Boden, der andere beugte sich über ihn. Er hielt einen blutigen Stahldorn in der Hand.
„Schamar!" rief der Teleporter.
Es hielt ihn nicht auf seinem Platz. Er kämpfte sich durch die Menge nach vorn. Noch immer konnte er nicht erkennen, wer den Kampf überlebt hatte.
Wer von den beiden Kontrahenten hatte Augen? Wer von ihnen war Schamar?
Er schob sich an Schoc vorbei, und dann drehte sich ihm Schamar zu und blickte ihn an.
Er blutete aus mehreren Wunden, schien jedoch nicht lebensgefährlich verletzt zu sein.
„Was ist mit ihm?" fragte Ras und zeigte auf Cascha. „Ist er tot?"
„Ich hoffe nicht", erwiderte Schamar. „Ich habe ihm eins über den Schädel gegeben. Das müßte er eigentlich überlebt haben."
„Du hast ihn nicht getötet?" Jen Salik griff nach dem Arm Schamars. „Junge, ich habe gehofft, daß du dich so verhalten würdest."
Schoc untersuchte Cascha, richtete sich auf und riß Schamar herum.
„Er lebt", rief er zornig. „Der Kampf ist nicht zu Ende."
„Cascha hat verloren. Das genügt mir", erwiderte Schamar stolz.
„Der Kampf ist erst vorbei, wenn einer von euch tot ist."
„Schamar könnte Cascha ohne weiteres töten", sagte Ras Tschubai. „Das weißt du ebenso wie ich. Aber wozu sollte er das tun?"
„Cascha kann nicht mehr unter uns leben", behauptete Schoc. „Wie könnte er das mit dieser Schande?"
„Er wird sich daran gewöhnen", entgegnete Schamar überraschend gelassen.
„Dann soll er sich selbst töten. Ich werde es ihm befehlen."
„Das Leben ist ein Geschenk der Götter", antwortete Schamar ernst. „Sie haben es gegeben, und sie allein bestimmen, wann es endet."
„Also gut." Mürrisch wandte Schoc sich ab. „Laßt ihn in Ruhe. Cascha soll selbst entscheiden."
Er wollte sich entfernen, doch Jen Salik hielt ihn fest.
„Und was ist mit uns?" fragte er.
„Ihr seid frei", erklärte der hartgesottene Blinde. „Schamar hat den Kampf gewonnen."
„Wir müssen so schnell wie möglich zum Schmiedewall. Kannst du uns hinführen?"
Schoc hob den Kopf, als wolle er ihn ansehen.
„Warum sollte ich das tun?" fragte er.
„Wir würden dich dafür belohnen. Wir kommen wieder, jedoch unter anderen Voraussetzungen, und dann könnten wir dir und den anderen das Augenlicht zurückgeben."
Schoc zuckte zusammen, und sein Gesicht verlor den Ausdruck unbeugsamer Härte.
„Das könntest du wirklich tun?" forschte er mit schwankender Stimme.
„An Bord unserer Raumschiffe haben wir die Möglichkeiten dazu", erwiderte Jen Salik.
Schoc war wie erstarrt. Er wußte offensichtlich nicht, was er sagen sollte. Die anderen hartgesottenen Blinden aber schwatzten aufgeregt durcheinander. Zum erstenmal, seit sie ihr Augenlicht verloren hatten und in dieser Region leben mußten, sahen sie einen Hoffnungsschimmer.
Da hallte eine eiskalte Stimme durch den Raum, die jäh alle Hoffnungen zerschlug.
„Das sind nichts als leere Versprechungen. Keiner von euch wird hierher zurückkehren."
Durch die Menge schritt die zierlich wirkende Gestalt eines Silbernen auf Schoc und die beiden Terraner zu. Eine Aura unglaublicher Kälte umgab dieses Wesen.
„Meegoron!" flüsterte jemand, der in der Nähe der beiden Terraner stand. „Es ist Meegoron."
Sieben schwerbewaffnete Pellacks begleiteten den Armadaschmied und schirmten ihn gegen die hartgesottenen Blinden ab, die scheu zurückwichen.
„Die beiden Fremden kommen mit mir", befahl Meegoron. „Schamar bleibt im Bereich der erstarrten Feuer."
Er blieb vor Ras Tschubai und Jen Salik stehen, und von diesem Moment an schien es nur noch ihn und sie in der Halle zu geben. Meegoron war ohne Zweifel eine Persönlichkeit, gegen die alle anderen in der Halle bedeutungslos wurden.
„Ich sehe nur euch beide", sagte der Armadaschmied. „Wo ist das Wesen, das bei euch war?"
*
Die von Rhodan ausgesandte Flotte der fünftausend Raumschiffe traf vor dem Schmiedewall ein. Sie stieß blitzschnell aus der Weite des Alls vor und konnte dennoch nicht hoffen, die Abwehranlagen und die Besatzungen der Forts zu überraschen.
Clifton Callamon ging zusammen mit Fellmer Lloyd an Bord einer Space-Jet, die zu den Beibooten der SEDAR gehörte. Ihnen folgte Thoren Bore, ein blonder Waffenexperte, dessen Aufgabe es war, die Defensivwaffen des Beiboots in
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