1144 - Operation Hornissenschwarm
Innere zu kommen. Alles weitere ergibt sich dann."
Er hatte kaum ausgesprochen, als es in ihrer Nahe aufblitzte, und zwischen der Armadaschmiede und ihrem Abwehrwall leuchteten die Energieschirme der terranischen Beiboote auf.
„Sie müssen sich zurückziehen", stellte Fellmer Lloyd fest. Er blickte auf den Ortungsschirm, auf dem sich die Flucht der Beiboote deutlich abzeichnete. „Wir scheinen die einzigen zu sein, die durchgekommen sind."
„Hoffentlich nicht", sagte Clifton Callamon.
„Sie haben recht. Allein schaffen wir es nicht", stimmte der Telepath zu.
„Da drüben sind noch zwei Jets", rief Thoren Bore.
Er zeigte auf zwei Kleinraumer, die etwa hundert Meter von ihnen entfernt gelandet waren. Die Kommandanten der beiden Beiboote gaben Blinkzeichen mit ihren Scheinwerfern. Callamon beantwortete sie, und einige Minuten darauf schwebten zwölf Männer in SERUN-Anzügen zur Space-Jet heran.
„Wir steigen aus", befahl Clifton Callamon. „Kommen Sie. Wir holen Ras und Jen heraus."
„Und Gucky", fügte Fellmer Lloyd hinzu. „Er muß hier schließlich irgendwo sein."
*
Gucky war der psionischen Spur gefolgt.
Er war mitten im Wett herausgekommen.
Es war ein einziges Chaos, das sich aus unbestimmbaren Kräften zusammensetzte.
Der Ilt glaubte, am Ende seines Weges angekommen zu sein.
Von allen Seiten stürzte psionische Energie auf ihn ein, umfaßte und durchdrang ihn, zerrte an ihm und schien ihn in seine Atome aufzulösen.
Zeit und Raum wurden bedeutungslos für ihn. Sie schienen nicht mehr zu existieren.
Vielfarbige Lichtkaskaden von unerträglicher Helligkeit stürzten auf ihn ein. Glühende Hitze quälte ihn, und ein unfaßbarer Lärm drohte ihn zu zerreißen.
Gucky wehrte sich mit aller Kraft gegen das Inferno von Farben, Licht, Hitze, Lärm, ständig wechselnder Schwere, Gerüchen und Gefühlen. Er versuchte, sich gegen das Chaos zu behaupten, indem er einen Teil der psionischen Energien in sich aufnahm und mit ihrer Hilfe alle anderen zurückdrängte.
Hin und wieder hatte er das Gefühl, Erfolge im Kampf gegen die infernalisch tobenden Energien erzielt zu haben. Dann wich vorübergehend der Eindruck der qualvollen Enge, und er meinte, Zentrum eines Systems im Mikrokosmos zu sein, das mit plötzlicher Wucht expandierte und in das Normaluniversum hineindrängte. Doch ebenso schnell, wie das Gefühl wachsender Freiheit kam, stürzte es im Wirbel der psionischen Energien wieder zusammen.
Sobald Gucky meinte, ein wenig Sicherheit für sich gewonnen zu haben, versuchte er sofort, mit Hilfe einer Teleportation aus dem Chaos zu entfliehen.
Vergeblich! Das Wett gab ihn nicht frei.
Und doch veränderte sich etwas, je länger der Ilt kämpfte.
Zu Anfang schien die Überlegenheit der psionischen Energie grenzenlos zu sein.
Irgendwann aber tauchten urplötzlich Bilder aus einer fremden Welt in dem Inferno auf, und Gucky glaubte, einen Armadamonteur, einen Gang oder ein Armadafort zu sehen, das in unbestimmbarer Entfernung schwebte.
In solchen Momenten konzentrierte der Ilt sich darauf, alle für ihn faßbare Energie auf diese Objekte zu lenken, ohne darüber nachzudenken, ob sie wirklich oder nur vorgegaukelte Bilder waren. Danach verschwanden sie. Er machte sich keine Gedanken darüber. Dazu fehlte ihm die Zeit. Er mußte seinen Kampf fortsetzen. Stillstand war gleichbedeutend mit Vernichtung.
Gucky war sich dessen bewußt. Er fragte sich, wie lange er durchhalten konnte.
War dieser Kampf überhaupt zu gewinnen?
*
„Meegoron", sagte Jen Salik. „Gib auf. Du hast das Spiel verloren. Weißt du nicht, was diese Vorfälle zu bedeuten haben?"
Die beiden Terraner schritten hinter dem Silbernen her auf ein Schott zu, das zur Hauptleitzentrale der Steuerkugel führte.
Meegopon blieb stehen. In seinem Gesicht zuckte kein Muskel, und unwillkürlich fragten sich die beiden Gefangenen, ob er ein Wesen aus Fleisch und Blut, oder ob er tatsächlich aus Metall war.
„Ihr wißt nichts", erwiderte der Silberne mit kalter Stimme. „Ihr seid wie die Kinder, die nichtbegreifend einer Erwachsenenwelt gegenüberstehen."
Damit wandte er sich um und ging weiter.
Zwei andere Armadaschmiede kamen ihm entgegen.
„Die Gefangenen haben hier nichts zu suchen", sagte einer von ihnen. Er sah Meegoron und dem anderen zum Verwechseln ähnlich, besaß aber eine größere Ausstrahlung.
„Sperrt sie ein."
Die Pellacks eilten an Ras und Jen vorbei und öffneten die Tür zu einem Raum, der
Weitere Kostenlose Bücher