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1145 - Der unsichtbare Bote

Titel: 1145 - Der unsichtbare Bote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die man mit Hilfe jedes Standard-Telekoms Notizen sprechen konnte.
    Fragan Tyn hielt den Memo-Disc zwischen zwei Fingern hoch und schaute seine Gefährtin fragend an.
    Nejai Koone verstand die unausgesprochene Frage.
    „Natürlich wäre ich unter normalen Umständen dagegen, den Disc abzuhören", erklärte sie. „Was Nasoy Umbele darauf gesprochen hat, gehört zu seiner Intimsphäre. Es darf nur von seinen nächsten Angehörigen abgehört werden.
    Aber die Umstände sind alles andere als normal. Außerdem stammen eventuelle Informationen auf dem Disc von einem Mann, der vor rund sieben Monaten die Galaktische Flotte verließ und seitdem in der Endlosen Armada unterwegs war. Er könnte Informationen hinterlassen haben, die für uns und die Galaktische Flotte außerordentlich wichtig sein mögen."
    Tyn nickte.
    „Ich wollte nur meine eigenen Überlegungen bestätigt haben, Nejai. Danke."
    Er schob den Memo-Disc in den kaum sichtbaren Schlitz an der Außenseite des Helmtelekoms und aktivierte die Abspielautomatik, dann lauschten er und Nejai der Stimme des Toten. Da beide Telekome aktiviert und auf die gleiche Frequenz justiert waren, konnte natürlich auch die Kybernetikerin mithören.
    „Es ist der zweite Dezember des Jahres vierhundertsechsundzwanzig Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Seit ich mich heimlich mit einem der Goon-Blöcke, aus denen sich die GORO-O-SOC zusammensetzt, von dem Transporter entfernt habe, sind einundzwanzig Tage vergangen. Aber meine Hoffnung, das Armadasiegelschiff könnte in diesen Raumsektor zurückkehren, hat sich bisher nicht erfüllt.
    Ich glaube auch nicht, daß sie sich noch erfüllen wird. Mein Pessimismus wird von dem Verhalten der Armadaschiffe, die fast täglich hier eintreffen und deren Besatzungen sich und ihre Schiffe aus Verzweiflung selbst zerstören, nur gestärkt.
    Vielleicht hätte ich in der GORO-O-SOC bleiben sollen. Aber wir waren einfach schon zu lange in diesem öden Transporter mit den unpersönlichen Armadamonteuren unterwegs.
    Zuerst hatte es geheißen, man würde uns zum Armadaherzen bringen, dann ereignete sich ein Sturz durch einen alptraumhaften Überraum. Danach sagte man uns, wir sollten zum Armadasiegelschiff gebracht werden, um dort unsere Armadaflammen zu empfangen und zu Mitgliedern der Endlosen Armada zu werden.
    Wir schöpften Hoffnung daraus, denn viele von uns sagten, Weidenburn hätte sich geirrt, und nicht der Frostrubin, sondern die Endlose Armada wäre unser STAC. Als Armadisten bekämen wir eine neue Bestimmung und würden letzten Endes doch noch in die endgültige Zustandsform eingehen und das Universum begreifen.
    Das klang gut und erfüllte auch mich mit neuer Hoffnung. Doch die GORO-O-SOC war entweder nicht in der Lage, das Armadasiegelschiff zu finden, oder es existiert gar nicht mehr. Anfangs, als wir hier eintrafen, wo der Standort der Armadasiegelschiffs sein soll, hielt ich die Zentralpositronik des Transporters für unfähig zu begreifen, daß wir nur lange genug hier warten müßten, um die Rückkehr des Siegelschiffs zu erleben. Deshalb setzte ich mich heimlich mit einem Goon-Block ab. Ich sehnte mich nach der Armadaflamme und der neuen Bestimmung.
    Niemand außer mir wollte glauben, daß das Siegelschiff hierher zurückkommen würde.
    Deshalb blieb ich allein. Inzwischen weiß ich, daß ich unrecht hatte. Ich werde das Armadasiegelschiff niemals sehen und niemals eine Armadaflamme bekommen. Mein Leben hat jeden Sinn verloren. Ich will unter den zahllosen Toten in diesem Raumsektor nicht weiterleben. Deshalb schalte ich den SERUN ab und versetze mich selbst in Hypnose. Wenn ich in diesem Zustand sterbe, werde ich vielleicht unser STAC doch noch sehen. Wer weiß ...!"
    Mit klickendem Geräusch glitt die Scheibe ein Stück aus dem Schlitz. Tyn nahm sie und verstaute sie in der Tasche seines SERUNS, in der er zuvor schon die ID-Karte des Toten verstaut hatte. Danach sahen sich die beiden Menschen in die von ihren Helmscheinwerfern gegenseitig beleuchteten blassen Gesichter.
    „Grauenhaft!" sagte Nejai leise.
    „Er starb wenigstens mit einer Hoffnung", meinte Tyn. „Und wir wissen durch ihn, was die Ansammlung der Raumschiffswracks in diesem Sektor zu bedeuten hat."
    „Ihre Besatzungen kamen aus demselben Grund hierher wie ,unsere’ Cygriden", erklärte Nejai. Plötzlich keuchte sie und packte mit beiden Händen einen Arm Tyns. „Um Himmels willen, Fragan! Sie werden sich ebenfalls selbst umbringen und die DALIDA zerstören."
    Sie

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