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1146 -  ›Zombie 2000‹

1146 - ›Zombie 2000‹

Titel: 1146 - ›Zombie 2000‹ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich die Gestalt fallen und mit ihr die zangenartige Eisenstange…
    ***
    Es war wie ein im Alptraum verzerrtes Gesicht, das ich dicht vor mir sah. Das Gesicht gehörte dem SEK-Beamten, der den brutalen Druck der Totenhand mitbekam. Die Finger waren tief hinein in das weiche Fleisch seiner Kehle gestoßen, und der Mann würde keine Luft mehr bekommen.
    Mehrere Zeugen hatten alles mitbekommen. Unter anderem auch ich. Aber nur ich handelte, die anderen waren zu entsetzt, denn so etwas überstieg ihr Fassungsvermögen.
    Der jetzt wieder lebende Tote wollte den Mann nicht nur erwürgen. Er benutzte ihn auch als Halt, um sich an ihm in die Höhe zu ziehen.
    Und er kam hoch!
    Mit der anderen Hand wollte er ebenfalls zugreifen, dazu ließ ich es jedoch nicht kommen. Ich packte zu. Ich drehte ihm den Arm auf den Rücken, hörte es in der Schulter knacken, aber kein Laut des Schmerzes drang über seine Lippen.
    Der SEK-Beamte wehrte sich. Er wuchtete seinen Körper hin und her. Er strampelte mit den Beinen, er bewegte auch die Arme, aber erst ich konnte ihn befreien. Ich bekam das Handgelenk der lebenden Leiche zu fassen und drehte es im Uhrzeigersinn zur Seite. Dabei zerrte ich den Arm gleichzeitig zurück, um die Finger vom Hals lösen zu können.
    Das schaffte ich auch.
    Plötzlich ließen sie los. Durch den eigenen Schwung kippte ich zurück und prallte mit dem Rücken gegen die Limousine, die mir zum Glück Halt gab.
    Der SEK-Beamte fiel zu Boden. Er gab schrecklich klingende Geräusche von sich. Wahrscheinlich konnte er nicht mehr normal atmen, deshalb auch diese kratzenden und zugleich keuchenden Laute, die aus seinem weit geöffneten Mund gurgelten. Auf dem Hals zeichneten sich die Flecken ab, die von den Fingern hinterlassen worden waren. Rötlich und auch bläulich schimmerten sie. Die Fingernägel des Untoten hatten die Haut aufgerissen und blutende kleine Wunden hinterlassen.
    Der Mann lebte, das war wichtig. Das sahen auch die anderen. Aber keiner kümmerte sich um ihn, denn der Zombie hielt sie allesamt in seinem Bann. Er lag nicht mehr im Sarg. Er rollte sich über den Boden. Er würde sich andere Menschen suchen. Das wusste ich, aber nicht die anderen. Deshalb fuhr ich sie mit scharfer Stimme an, sich so schnell wie möglich zurückzuziehen.
    Sie gingen langsam. Der andere SEK-Mann zerrte dabei seinen Kollegen mit. Aber meine Rufe waren auch von anderen Personen gehört worden und hatten sie angelockt. Sie liefen herbei. Einige von ihnen mit schnellen Schritten, andere zögerlicher.
    Ich würde sie nicht alle wegscheuchen können, denn der lebende Tote war wichtiger.
    Er wusste auch, wo sein nächster Gegner oder sein nächstes Opfer stand und wer es war - nämlich ich.
    Er kam jetzt hoch. Es waren mühsame Bewegungen, aber davon ließ ich mich nicht täuschen. Ich hatte meine Erfahrungen mit lebenden Leichen gemacht, und mir fiel plötzlich ein, dass ich noch zu einem Spielball des Schicksals geworden war, denn jetzt war dieses Verbrechen kein normaler Überfall mehr, nun war es ein Fall für mich, den Geisterjäger John Sinclair.
    Gray stand wieder.
    Er konnte noch beide Arme bewegen, nur denjenigen, den ich ihm verrenkt hatte, nicht mehr so richtig. Er baumelte mehr am Körper herab und war funktionslos.
    Was um mich herum passierte, sah ich nicht. Ich richtete mich nach dem Zombie im Mantel und Nadelstreifenanzug. Beide Kleidungsstücke waren von den Kugeln durchlöchert worden und trotzdem steckte noch Leben in dieser verfluchten Gestalt.
    Er hatte auch nichts mehr mit den alten Zombies aus den entsprechenden Filmen zu tun, und ebenso wenig mit denen, die ich schon kannte. Diese Gestalt gehörte einer neuen Generation von lebenden Leichen an. Ein Zombie 2000 gewissermaßen.
    Die Zuschauer hatten den Kreis größer werden lassen. Ihnen war allmählich aufgegangen, was sich hier abspielte. Es gab zum Glück die Absperrung, und die uniformierten Kollegen ließen auch keine Presseleute durch.
    Viele waren über meinen Job informiert. Sicherlich hatten die wenigsten daran geglaubt, doch nun waren sie in der Lage, es mit eigenen Augen zu erleben.
    Grays Gesicht sah irgendwie schief aus. Es mochte an seiner bleichen Haut liegen und auch an seinem halb geöffneten Mund, bei dem die Zunge zwischen den Zahnreihen klemmte.
    Ich hätte ihm eine Kugel durch den Kopf schießen können. Das wollte ich nicht. Es gab noch andere Waffen. So konnte jeder zuschauen, wie ich die Kette über den Kopf streifte, an der das Kreuz

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