1146 - Zombie 2000
mit den normalen Waffen nicht töten kann, wie Sie ja erlebt haben, John. Ich hoffe, dass ich mit diesen Formulierungen nicht zu schwarz gemalt habe, aber wir können uns da auf etwas gefasst machen, glaube ich…«
***
Suko hatte nichts dagegen gehabt, dass sich Flynn eine Flasche Whisky aus dem Schrank geholt hatte. Er trank einige Schlucke, und dann kehrte wieder Farbe in sein Gesicht zurück.
Es war alles in die Wege geleitet worden. Die Kollegen waren gleich im Dutzend eingetroffen, hatten sich in der großen Halle verteilt und öffneten Kisten, Container und andere Gegenstände, um nach lebenden Leichen zu suchen.
Es war Suko etwas peinlich, denn es wurde nichts gefunden. Mit dem Besitzer der Spedition hatte er ebenfalls telefoniert. Er hieß Ronald Fenton. Er hatte das bevorstehende Fest sofort vergessen und sich auf den Weg gemacht.
Als ein silbergrauer Jaguar auf den Hof rollte und dabei wie ein Fremdkörper zwischen den Einsatzfahrzeugen wirkte, wusste Suko, dass der Chef eingetroffen war.
Fenton bremste den Wagen und stieg mit einem Schwung aus, der darauf schließen ließ, dass er unter Dampf stand. Suko hatte noch einige Zeit, um ihn zu beobachten. Fenton trug einen hellen Mantel aus Kaschmir und darunter einen dunklen Anzug. Sein graues Haar war gewellt und wurde von einem Windstoß durcheinander gewirbelt. Die Solarium-Bräune passte ebenfalls zu seinem Gesicht, und sein gesamtes Gehabe ließ darauf schließen, dass er vor Wut fast platzte. Er lief über den Hof, wobei er sich noch mehrmals drehte und nach dem Einsatzleiter schrie, der ihm diese Scheiße eingebrockt hatte.
Suko trat ihm in den Weg. »Der Mann, den Sie suchen, bin ich.«
Fenton schloss seinen Mund und bekam ihn zunächst nicht wieder auf. Er starrte Suko an wie einen Menschen, den man verachtet. »Sie…?«, höhnte er, »Sie…?«
»Ja.«
»Ein…«
»Bitte, Mr. Fenton, lassen Sie Ihren Rassismus. Sie müssen sich wohl oder übel mit mir abfinden.«
»Scheiße, nichts werde ich. Sie doch nicht. Sie sind nicht kompetent. Was bilden Sie sich ein?« Die Bräune verschwand aus seinem Gesicht und schuf einer Röte Platz.
»Darf ich Ihnen meinen Ausweis zeigen?« erkundigte sich Suko mit ruhiger Stimme.
»Den können Sie sich irgendwo hinstecken.« Sein zitternder Finger deutete auf Sukos Brust. »Ich… ich… werde mich bei Ihrem Chef beschweren, darauf können Sie sich verlassen. Was hier abläuft, ist eine verdammte Sauerei. Sie bringen mir hier mein Geschäft durcheinander. Wissen Sie, was mich das kostet, wenn Sie hier herumschnüffeln und alles öffnen? Wissen Sie das?«
»Darüber können Sie besser mit Ihrer Versicherung reden, Mr. Fenton.«
»Nein.« Er grinste hart. »Das werde ich zwar. Aber nicht nur mit ihr. Ich spreche auch mit Ihrem Chef und meinen Freunden. Dann werden Sie in der Luft zerrissen.« Der Spediteur drehte sich weg und eilte mit langen Schritten und wehendem Mantel auf die offen stehende Lagertür zu, um dahinter zu verschwinden.
Suko folgte ihm nur langsam. Er wollte zunächst abwarten, bis sich Fenton beruhigt hatte. Erst dann würde er mit ihm reden und auf seine Vernunft hoffen.
In der Halle tobte der Chef weiter. Er brüllte genau die Leute an, die nur ihre Pflicht taten. Da platzte selbst Suko der Kragen. Mit langen Schritten eilte er in die Halle hinein. Fenton stand im breiten Mittelgang und fuchtelte mit den Armen, während er zugleich in die Tiefe der Halle hineinschrie und die Männer ausschimpfte.
Suko klopfte ihm auf die rechte Schulter. Fenton nahm es nicht zur Kenntnis. Er ging einen Schritt und brüllte weiter, bis es Suko leid war und ihn herumzerrte.
»Jetzt halten Sie mal Ihren Mund. Oder ich muss Ihnen das Maul stopfen.«
Diese Tonart verstand Fenton. Er wurde tatsächlich ruhig und glotzte Suko nur an.
»Haben wir uns verstanden?«
»Ich mach dich fertig, Chinese, darauf kannst du dich verlassen. Wie immer der Idiot auch heißen mag, der dir diese Kompetenzen verliehen hat, bei mir kommst du damit nicht durch, das schwöre ich dir.«
»Sie können machen, was Sie für richtig halten, Mr. Fenton, aber wissen Sie auch, was hier passiert ist? Warum wir Ihr verdammtes Lage durchwühlen?«
»Ja, das weiß ich. Man hat einen Toten gefunden.«
»Eben.«
Fenton lachte. »Was interessiert mich das? Ich habe mit dieser Leiche nichts am Hut. Gar nichts. Mir ist es scheißegal, ob sie den Toten gefunden haben oder nicht. Noch Fragen?«
»Ja. Und Sie werden sie mir beantworten.
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