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1148 - Der Butler

1148 - Der Butler

Titel: 1148 - Der Butler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zuckte zurück, denn neben dem Golf hatte er ein Geräusch gehört, das ihn aufmerksam werden ließ.
    Dort war ein Roller angehalten worden. Einer, der jetzt in London so eine große Konjunktur erlebte.
    Auch Johnny besaß ein solches Fahrzeug. Wegen des schlechten Wetters hatte er den Roller allerdings an diesem Abend nicht benutzt.
    Er schaute durch die rechte Seitenscheibe. Die Distanz war recht nah. Er sah, dass zwei Personen auf dem Roller saßen. Ein Mann, der schon älter war und fuhr, und ein anderer mit recht langen Haaren und ungefähr in Johnnys Alter.
    Der Anblick des Fahrers verursachte bei Johnny ein Grinsen. Der Mann trug einen langen Mantel, dazu einen Helm. Alles war korrekt, aber durch die Steifheit, mit der er auf dem Roller saß, wirkte er wie eine Karikatur.
    Hinter ihm saß der Jüngere. Das Gegenteil im Outfit. Die Lederjacke, die dunkle Hose, das ziemlich lange Haar. Beide passten zusammen wie die Faust aufs Auge, nämlich gar nicht.
    Auch Kiddy hatte die beiden gesehen. »Ob sich da einer einen Stricher geholt hat?«
    »Was du immer denkst.«
    »Na ja, die Welt ist schlecht und…«
    Johnny hörte nicht hin, denn etwas war passiert. Durch einen Windstoß waren die Haare des Jüngeren zurückgestoßen worden, und so lag sein Gesicht frei. Im Profil konnte Johnny es sehen, und der Mund blieb ihm plötzlich offen stehen.
    Er kannte den Beifahrer. Nicht nur vom Ansehen, auch mit Namen. Es war Chris Ogden. Einer aus seiner Schule. Zwar zwei Klassen höher, aber er war mit ihm in eine Schule gegangen. Irgendwann war Chris plötzlich verschwunden gewesen. Einfach weggetaucht und nie mehr wieder erschienen.
    Auch seine Eltern hatten nicht gewusst, wo er sich befand. Es war sogar nach ihm gesucht worden, aber man hatte ihn nicht gefunden.
    Johnny schaute noch einmal hin.
    Ja, es stimmte. Es war Chris Ogden.
    »Das ist ein Hammer!«
    »Was denn?«, fragte Kiddy. »Was hast du? Kennst du den Stricher etwa?«
    »Ja, ich kenne ihn, aber ich glaube nicht, dass er ein Stricher ist. Er war bei uns auf der Schule. Hast du schon mal den Namen Chris Ogden gehört?«
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Aber ich.« Johnny war nicht mehr zu halten. Er wollte mit Chris reden und zumindest erfahren, wie es ihm ging. Das war er ihm einfach schuldig.
    Er stieg aus.
    Der ältere Fahrer wurde jetzt aufmerksam und drehte den Kopf. Hinter dem Visier war sein Gesicht nicht zu erkennen, sondern nur eine verschwommene Masse. Johnny kümmerte sich auch nicht um den Mann, für ihn war Chris Ogden wichtig.
    Er stieß ihn an. »He, kennst du mich noch?«
    Chris drehte den Kopf. Johnny rechnete damit, eine Antwort zu bekommen, aber sein Bekannter sagte nichts. Er starrte Johnny nur an. Es war zu sehen, dass er etwas sagen wollte, er öffnete auch den Mund, nur Worte flossen nicht über seine Lippen.
    »He, hast du was? Erkennst du mich nicht? Ich bin es, Johnny Conolly.« schwieg.
    Johnny ließ nicht locker. Er fasste ihn an und schüttelte ihn leicht durch. »Verdammt noch mal, nun sag was! Tu nicht so, als würdest du mich nicht erkennen. Du bist so plötzlich verschwunden. Wir haben dich lange gesucht. Wo hast du dich herumgetrieben? Soll ich deinen Eltern Bescheid geben?«
    Der Fahrer drehte leicht den Kopf. Sein Visier hatte er jetzt zur Hälfte hochgeklappt. »Hau ab! Setz dich in deinen Wagen!«
    Die scharfe Stimme erschreckte Johnny. Aber er war es gewohnt, nicht klein beizugeben. Zudem war Chris alt genug, um für sich selbst sprechen zu können.
    »Hör mal, Chris. Ich… oder nein, es ist am Besten, wenn du mir deine neue Adresse gibst. Du wohnst doch irgendwo - oder?«
    Es sah so aus, als wollte Chris eine Antwort geben, aber die Ampel spielte nicht mit. Sie sprang um auf Grün. Hinter dem Golf hatten sich schon einige Wagen gestaut, die ebenfalls anfahren wollten.
    Schon hupten die ersten Fahrer, und neben dem Golf setzte sich auch der Roller in Bewegung.
    »Verdammt!«, fluchte Johnny und warf sich wieder zurück auf den Fahrersitz. »Da stimmt was nicht!«
    Kiddy grinste.
    Johnny rammte die Tür zu. Er fuhr an, dann legte er den Gurt um und suchte nach dem roten Auge des Hecklichts. Für ihn stand fest, dass er dem Roller folgen wollte.
    Okay, er und Chris waren nicht eben Freunde gewesen. Sie kannten sich, das war alles, aber das Verschwinden des Jungen hatte damals für mächtigen Wirbel gesorgt. Da waren fast alle Schüler und auch die Lehrer in Aufruhr gewesen.
    »Sag nur nicht, dass du den beiden Typen nachfahren

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