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115 - Das Höllenbiest

115 - Das Höllenbiest

Titel: 115 - Das Höllenbiest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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mein Freund Iwan Kunaritschew,« fuhr Larry unbeirrt
fort. Mit diesen Worten reichte er auch schon den verschlossenen und
versiegelten Umschlag weiter. »Wir haben eine Botschaft für Sie, Inspektor. Die
sagt mehr, als ich Ihnen lange und breit erklären könnte.«
    O’Donell begutachtete das Siegel, brach es und riß den Brief auf.
    Er überflog die handschriftlichen Zeilen, die vom Polizeichef
Donegals an ihn gerichtet waren und mit denen ihm die Anwesenheit Brents und
Kunaritschews erklärt wurde.
    Er faltete den Bogen wieder zusammen und reichte dann zunächst
X-RAY-3 die Hand. »Seien Sie mir willkommen, Mister Brent.« Er begrüßte den
Agenten wie einen alten Freund. »Auch Sie, Mister Kunaritschew«, sagte er, dem
Russen die Hand reichend. Seine Miene verzog sich nicht bei dem kräftigen
Händedruck des Russen. Das wollte etwas heißen. Auch O’Donells Händedruck war
nicht von schlechten Eltern. »Ich freue mich, daß Sie hier sind. Jeder Kopf,
der hier mitdenkt, ist zu gebrauchen.«
    Er gab ihnen zunächst einen kurzen zusammenfassenden Bericht,
damit Larry und Iwan einen Überblick gewannen.
    »Wir haben schon elf Leichen gefunden«, schloß er. »Und ich werde
das Gefühl nicht los, daß noch mehr in diesem Massengrab liegen.«
    »Konnte die eine oder andere identifiziert werden?« fragte Larry,
während O’Donell sie weiter den Hill hochführte, um ihnen den Krater, die
entwurzelten Bäume und die zerfetzten Wurzeln zu zeigen.
    »Wir sind einstimmig der Ansicht, daß die Wurzeln nicht abgesägt
und nicht abgehackt wurden. Sie müssen mit einer urwüchsigen Kraft buchstäblich
auseinandergerissen worden sein. Aber es gibt noch eine Besonderheit.«
    Davon sprach er allerdings zunächst nicht. Er wurde unterbrochen.
    Zwei Männer waren offenbar erneut fündig geworden.
    Aus allernächster Nähe sahen Larry und Iwan, wie eine weitere
Leiche aus dem Boden gehoben wurde. Unerträglicher Leichengeruch schlug ihnen
entgegen. Es wimmelte von Kriechtieren und Käfern.
    Die Männer, die hier ihre Arbeit verrichteten, waren wirklich
nicht zu beneiden.
    Einige von ihnen hatten sich Mundtücher umgebunden, um den
widerlichen Gestank abzuhalten. Aber eine perfekte Lösung war dies auch nicht.
    Die Leiche wurde vollends freigelegt. Auch sie war ohne Kopf. Den
fand man einen Meter entfernt.
    O’Donell machte sich Notizen, wurde unterbrochen, da einer seiner
Assistenten kam und ihn zur Seite zog.
    Der Inspektor wandte sich wieder an Larry und Iwan. »Entschuldigen
Sie, Mister Brent, daß ich vorhin Ihre Frage übergangen habe. Ich war mit
meinen Gedanken woanders. Nein, wir konnten noch niemanden identifizieren.
Dafür haben wir hier so gut wie keine Möglichkeit. Es wäre schon ein reiner
Zufall gewesen, wenn wir jemand gekannt hätten. In der Tat handelt es sich
ausschließlich um Fremde. Ausweispapiere hatte keiner von ihnen bei sich.«
    Er unterbrach sich abermals und rief zwei Männer zu der Stelle, wo
man die Leiche freigelegt hatte. Die Gerufenen brachten einen Zinksarg mit. Die
Männer, die hier arbeiteten, trugen durchweg hauchdünne Gummihandschuhe.
    Der Mensch, der in den Zinksarg gelegt wurde, war ein Mann. Seine
Haut war schaumig und zerfressen.
    Auffallend waren die Löcher im Leib, deren Ursache Larry zu
ergründen hoffte.
    Und noch etwas war typisch. Alle Schädel waren aufgemeißelt.
    »Und zwar fachgerecht, das kann sogar ich beurteilen. Der
Gerichtsmediziner, der uns bei dieser schaurigen Arbeit unterstützt, ist der Ansicht,
daß ein geübter Anatom hier Obduktionen vorgenommen hat.«
    Iwan Kunaritschew stutzte. »Das würde bedeuten, daß der Kreis der
Verdächtigen von vornherein eingeschränkt würde. Geübte Anatomen dürften in
dieser Gegend nicht wie Sand am Meer zu finden sein.«
    »Wir haben noch ein Problem«, meinte Terry O’Donell.
    »Und was für ein Problem ist das?« wollte X-RAY-3 wissen, als
O’Donell ihm wieder mal eine zu lange Pause einlegte und etwas nervös nach
einer Zigarette suchte. Er hatte Pech. Die zerknüllte Packung enthielt kein
Stäbchen mehr.
    »Haben Sie mal ’ne Zigarette für mich?« fragte er, einen nach dem
anderen ansehend. »Ich könnte jetzt eine vertragen.«
    Dabei hatte er übersehen, daß Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7,
sofort nachdem er erkannt hatte, daß O’Do-nells Zigarettenpackung leer war, in
seine Tasche gegriffen und ein Etui herausgezogen hatte. Der Russe klappte es
auf. Noch fünf Zigaretten steckten unter dem Gummibändchen.
    »Danke«,

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