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115 - Das Höllenbiest

115 - Das Höllenbiest

Titel: 115 - Das Höllenbiest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sehr lieb. Vor
lauter Hetze und Tempo bin ich gestern gar nicht mehr dazu gekommen, ein für
mich bestimmtes Päckchen vom Zollamt in New York abzuholen.«
    »Seit wann bist du Kunde gewisser Versandhäuser, Brüderchen? Hab’
gehört, du hast dir einen neuen Projektor angeschafft. Führst du in deinem Freundeskreis
jetzt künftig Sexfilme vor? Merk’ mich für den nächsten Herrenabend vor, ich
komme gern.«
    »Irrtum, Towarischtsch. Projektor stimmt, das andere ist falsch.
Wenn Filme, dann Zeichentrick. Hab’ eine ganze Kiste voll gekauft, bei einer
Auktion, bei der noch Material aus der Glanzzeit Hollywoods versteigert wurde.«
Sein Grinsen verstärkte sich.
    »Wer’s glaubt, wird selig«, knurrte Larry, der ein Geheimnis
witterte. »Zeichentrickfilme auf dem Zollamt? Im Inland zahlt kein Mensch Zoll
für eine Sendung, Brüderchen.«
    »Das hab’ ich auch nicht behauptet, Towarischtsch. Ich hab’ von
einem Päckchen gesprochen.«
    Sie setzten das Gespräch auf dem Weg nach Heancliffe fort. Auf
fast menschenleerer Straße fuhren sie dicht nebeneinander. Jeder hatte das
Fenster heruntergekurbelt.
    »Weißt du«, brüllte X-RAY-3 aus dem offenen Fenster, nur ein wenig
den Kopf zur Seite drehend, »wenn du soviel Theater machst, dann hat das seinen
Grund. Ich wollte das bei den Polizisten vorhin nicht sagen. Ich sprach von
Sex, meinte aber was anderes. Woher ist die Sendung, Brüderchen? Schweden,
Dänemark? Hartes Porno-Material? Möchte bloß wissen …«
    Aus den Augenwinkeln heraus registrierte Larry Brent die Bewegung.
    Kunaritschew drehte das Steuer nach links. Er wollte Larry Brents
Fahrzeug schneiden.
    X-RAY-3 trat das Gaspedal durch. Sein Ford heulte auf, und der
Wagen machte einen Schuß nach vorn.
    Sofort setzte er sich eine, zwei Wagenlängen vor das nachfolgende
Fahrzeug des Russen.
    Die kleine, harmlose Flachserei hatte ihr Ende gefunden.
    Sie benahmen sich manchmal wie große Jungen. Doch keiner von ihnen
trieb es auf die Spitze. Auch was die kurze Rennfahrt anbelangte, so gingen sie
hier keine unkalkulierbares Risiko ein, das sie oder Unbeteiligte irgendwie
gefährdet hätte.
    Nach einer guten Meile fuhren sie wieder verkehrsgerecht
hintereinander.
     
    ●
     
    Schon von weitem erblickten die beiden Freunde die Kette der
Fahrzeuge und die zahlreichen Uniformierten, die den Hill vor den Neugierigen
absperrten.
    Der Tag war düster und trüb. Eine dichte, tiefhängende Wolkendecke
glitt über die karge Landschaft.
    Larry und Iwan kamen an die Sperre herangefahren. Zwei bewaffnete
Polizisten winkten sofort ab und wollten sie auf die Straße zurückweisen.
    Larry stieg aus. Er zeigte seinen vom Polizeichef Donegals
persönlich unterzeichneten Passierschein. Die Mienen der beiden Beamten
veränderten sich.
    »Wir müssen zu Inspektor O’Donell«, wünschte Larry. »Wir haben
eine Nachricht für ihn.«
    Ohne daß ein weiteres Wort verloren wurde, durften sie passieren.
    Der Geruch des Todes lag in der Luft.
    Die beiden Agenten wurden Zeugen, wie eine frischgefundene Leiche,
die schon in Verwesung übergegangen war, in ein Tuch gehüllt und in einen
leeren Zinksarg gelegt wurde. Der abgetrennte Kopf, den man ebenfalls gefunden
hatte, wurde dazugelegt.
    Inspektor Terry O’Donell war ein drahtiger Mann. Anfang vierzig
und ein Ire, wie man ihn sich vorstellte. Er hatte dichtes rotes Haar, das in
Wellen bis tief in seinen Nacken wuchs. Seine Sommersprossen bedeckten das
ganze Gesicht von der Kinnspitze bis zum Haaransatz.
    O’Donell trug einen grauen Übergangsmantel und darunter einen
großkarierten Anzug. Mit der entsprechenden karierten Mütze ausgerüstet, hätte
er – jedenfalls was seine äußere Erscheinung anbetraf – eine gewisse
Ähnlichkeit mit dem permanenten Begleiter des legendären Detektivs Sherlock
Holmes, Dr. Watson, nicht abstreiten können.
    O’Donell kümmerte sich um alles. Er war ständig an den wichtigsten
Plätzen, kümmerte sich um seine Mannschaft, die immer weiter von dem
eigentlichen Zentrum, dem Riesenloch, entfernt arbeitete und nach neuen Gräbern
suchte.
    O’Donell verbarg nicht seine Überraschung, als die beiden Fremden
in dem abgeschirmten Bezirk auftauchten.
    Er kniff die Augen zusammen und kam den beiden Freunden entgegen.
    »Wer sind Sie? Was wollen Sie? Wie kommen Sie durch die
Absperrung?« Kurz, knapp und mit irisch gefärbtem Englisch stellte er seine
Fragen.
    »Mein Name ist Larry Brent«, stellte sich X-RAY-3 vor.
    »Das sagt mir nichts.«
    »Und das ist

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