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115 - Das Höllenbiest

115 - Das Höllenbiest

Titel: 115 - Das Höllenbiest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dem
Vergraben wieder mußte noch etwas geschehen sein. Es sah so aus, als wären
dicke Wurzeln in die Körper der Toten gedrungen, hätten sich aber wie
selbständige Lebewesen wieder daraus zurückgezogen. Nach dem Vergraben mußte
auch etwas in die Hirne der Toten eingedrungen sein. In keinem Schädel mehr war
die Hirnmasse vorhanden.
    Und dies war der einzige Punkt, wo die Toten aus den Massengräbern
und die beiden ermordeten Camper einander ähnlich waren.
    Die Identität dieser Toten stand von vornherein fest. In ihren
Rucksäcken hatten sich die Papiere gefunden. Bei den beiden jungen Engländern
handelte es sich um Steven Rawlers und Susan Lee. Diese Menschen hatten bis
aufs Blut um ihr Leben gekämpft. Aber sie waren förmlich erdrückt, zerquetscht
worden, ehe ihr unheimlicher Gegner ihnen die Schädeldecke öffnete, um auch
ihnen das Hirn zu entfernen. Doch die Köpfe der Engländer waren nicht mit einer
Knochensäge geöffnet worden. Auch das stand nach der ersten Untersuchung fest.
    O’Donell hatte das Signal zum Aufbruch gegeben. Aber er wollte
diesen Leuten nur eine Verschnaufpause gönnen. Spätestens morgen bei
Tagesanbruch wollte er die Suche nach eventuell weiteren Toten fortsetzen.
    »Ich werde das tun, was auch die vier Engländer letzte Nacht getan
haben«, sagte X-RAY-3 mit fester und bestimmter Stimme. »Ich werde hier zelten.
Und zwar heute nacht.«
     
    ●
     
    Terry O’Donell starrte den PSA-Agenten an, wie einen Geist. »Aber
das können Sie nicht … das dürfen Sie nicht«, stammelte er. »Sie haben selbst
gesehen, was aus denen geworden ist, die sich in der Nähe dieses verfluchten
Hügels befanden. Tagsüber kann ich das noch verstehen. Aber nicht in der Nacht.
Wenn die Mitternacht anbricht, herrschen hier die Geister der Drudenpriester.
Lassen Sie ab von diesem Plan, Mister Brent!«
    »Ich will es genau wissen. Nur wenn man eine Gefahr wirklich
kennt, kann man sie auch besiegen.« X-RAY-3 ließ sich nicht beirren.
    Die Wagen fuhren ab. Zurück blieben nur ein paar Polizisten. Sie
sollten laut O’Donell verhindern, daß Fremde sich dem Hill näherten.
    Larry, Iwan und O’Donell fuhren gemeinsam zum »Dunky’s Inn«. Dort
herrschte Hochbetrieb.
    Ganz Heancliffe schien sich hier versammelt zu haben, um das
grausige Geschehen zu diskutieren.
    Die beiden Agenten und der Inspektor saßen zu dritt an einem Tisch
in der hintersten Ecke, wo normalerweise nur zwei Gäste Platz hatten. Die
Männer hatten Hunger.
    Hier bei Dunk Hillery gab es kein Abendessen im eigentlichen
Sinne, nur einen typisch irischen »High Tea«. Diese Mahlzeit bestand aus Tee
mit verschiedenen Brotsorten und echter Landbutter. Dazu wurde auf einer
rustikalen Platte eine ordentliche Portion Käse und Eier, Fisch und Schinken
serviert.
    X-RAY-3 trank dazu eine Flasche gutes Bier, das O’Donell ihm
empfahl. Es war ein dunkelbraunes Starkbier, das Irish Stout hieß.
    O’Donell ließ die beiden Freunde einmal kurz allein, um mit seiner
Dienststelle in Donegal zu telefonieren.
    Kunaritschew nutzte die Gelegenheit, Larry ins Gewissen zu reden.
    »Es ist reiner Selbstmord. Du hast selbst gesehen, was aus Männern
wurde. Keine einzige Frau unter den ausgebuddelten Leichen. Auch Coogan hat es
erwischt. Er muß seinem Mörder genau in die Hände gelaufen sein. Was denkst du
wohl, weshalb X-RAY-1 uns gemeinsam auf die Reise geschickt hat,
Towarischtsch?« Iwans Stimme klang ernst und besorgt.
    »Aus dem einfachen Grunde, daß einer von uns alle Wege nachgehen
soll, die auch Coogan eingeschlagen hat.«
    »Vier Augen sehen mehr als zwei«, knurrte der Russe. Er griff nach
dem Whiskyglas und schüttete einen Dreißigjährigen Gerstensaft in sich hinein
wie pures Wasser.
    »Ich kann mich meiner Haut erwehren. Ich bin volljährig,
Brüderchen. Du wirst woanders gebraucht. Je schneller wir über mehr Daten
verfügen als Coogan, desto intensiver können wir uns der gestellten Aufgabe
widmen und sie auch meistern.«
    Terry O’Donell kam zurück.
    Gleich darauf wurde auch schon die Essensplatte gebracht. Es
duftete hervorragend und schmeckte noch besser.
    »Die Bude hier muß ich mir merken«, sagte Kunaritschew, während er
sich eine Brotscheibe teilte und ein drei Zentimeter dickes Schinkenstück
zwischen die Zähne schob. »Ich bin ein Freund von herzhafter Kost.«
    Er winkte dem Wirt, der alle Hände voll zu tun hatte. Ein junges
irisches Mädchen war ihm behilflich.
    Dunk Hillery, der den Inspektor aus Donegal schon kannte,

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