Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
115 - Das Höllenbiest

115 - Das Höllenbiest

Titel: 115 - Das Höllenbiest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
einem
Gerichtssaal. Vor mit der schreckliche Tisch. Darauf war Rob festgebunden.
Morrison hatte mich gefesselt. An Händen und Füßen. Ich mußte alles mit
ansehen. Als die Tischplatte herabfiel, wurde Roberts Kopf abgetrennt und fiel
in einen Holzkübel.«
    Die Erinnerung an das, was sie erlebt hatte, war schrecklich. Aber
trotz allem hatte sie das Furchtbare seelisch und geistig überstanden. Es war
erstaunlich, daß sie trotz allem die Kraft gefunden hatte, sich zu befreien und
zu fliehen.
    »Schon während er Robert obduzierte, dieser Wahnsinnige, habe ich
versucht, meine Fesseln zu lockern.«
    Noch jetzt hingen die Reste der fingerdicken Schnur an ihren Fuß–
und Handgelenken. In ihrer Todesangst mußte sie alle ihre Kräfte mobilisiert
haben, um die Fesseln zu sprengen.
    Larry schnitt sie ab. Die Schnüre fielen zu Boden.
    »Erst kam ich nicht recht voran. Aber als dieser Morrison nach
seiner fachmännischen Untersuchung der Leiche diese in ein Tuch einschlug und
durch eine Geheimtür zur Treppe zog, setzte ich alles auf eine Karte. Ich
erkannte, daß es hier einen Geheimausgang gab, einen, der nicht verschlossen
und verriegelt war, und daß Morrison mich nun allein ließ, um den Toten
wegzuschaffen. Ich bekam eine einmalige Chance. Ich weiß nicht, woher ich die
Kraft nahm. Aber ich schaffte es, die Fesseln zu sprengen. Und ich floh durch
den geheimen Ausgang. Ich kam hinter dem Turm ’raus.«
    »Ich lief also davon. Und dann sah ich Sie, Ihren Schatten, die
Taschenlampe. Ich glaubte, verrückt zu werden und fürchtete schon. Morrison
hätte mich entdeckt. Aber es war ein Fremder, Sie waren es, Mister Brent.«
    »Ich hatte Schüsse gehört, deshalb bin ich hierhergekommen. Ich
hoffte, auf O’Donell zu stoßen.« Seine Miene war sehr ernst. »Ist Ihnen auf der
Flucht etwas aufgefallen. Miß Delivery? Haben Sie jemanden gesehen, vor dem Sie
sich – wie vor mir – ebenfalls versteckt haben?«
    »Nein. Ich bin froh, daß ich niemanden gesehen habe.« Mit
stockender Stimme berichtete sie von den gespenstischen Ereignissen beim Zelt.
    Und zum erstenmal erhielt Larry Gewißheit darüber, daß seine
anfänglichen Vermutungen offenbar stimmten.
    Die Freunde von Pamela Delivery und Robert Winters waren einem
anderen Täter zum Opfer gefallen als die Toten aus den Massengräbern.
    Pamela gab eine genaue Beschreibung des ungeheuerlichen
Geschöpfes, das sie mit eigenen Augen gesehen hatte.
    »Es war groß wie ein Baum und sah aus wie ein Baum. Aber es lebte.
Ich hatte den Eindruck, als hätte es sich mit seinen Wurzeln – wie ein Baum –
aus der Erde losgerissen, um Susan und Steven zu töten. Es hört sich alles so
unglaubwürdig an, ich weiß. Aber ich bin nicht verrückt, bitte glauben Sie mir,
Sie müssen mir glauben. Es ist alles wahr!«
    Larry nickte. Er legte seine Hand auf Pams Schulter. »Ich glaube
Ihnen, Miß Delivery. Ich glaube Ihnen jedes Wort.« Es gab also zwei Mörder.
    Ein Ungeheuer in menschlicher Gestalt, das sich Gil Morrison und
Dr. Bergmann nannte und seinem furchtbaren Trieb freien Lauf ließ, anderen
Menschen die Köpfe abzuhacken und die Leichen zu sezieren.
    Und es gab ein zweites Ungetüm. Das Gespenst, das seit
Jahrtausenden im Innern des von den Drudenpriestern verfluchten Berges schlief,
bis seine Zeit gekommen war. Die Kreatur aus der Hölle war Wirklichkeit.
    Aber vielleicht gab es zwischen Morrison und dem Höllenbiest eine
Verbindung?
    »Ich werde auf Sie aufpassen, Miß«, sagte er. »Bleiben Sie immer
in meiner Nähe, egal was auch geschieht. Es sei denn, ich gebe Ihnen einen
anderen Auftrag. Haben wir uns verstanden?«
    »Ja, Mister Brent.«
     
    ●
     
    Sie fanden das abgebröckelte Gemäuer und den dazugehörigen
Rundturm nicht auf Anhieb.
    Pamela Delivery war nur annähernd den Weg zurückgelaufen, den sie
bisher gegangen war. Dabei hatte sie sich zu weit links gehalten. Bei der Suche
kam ihnen beiden so recht zu Bewußtsein, wie weit und menschenleer dieses
Gebiet hier eigentlich war.
    Endlich fanden sie die Ruine.
    Der Lichtstrahl von Larrys Taschenlampe wanderte über die von Moos
und Gras überwachsenen Steine.
    Völlige Stille herrschte.
    Im Haus war es dunkel. Nichts regte sich.
    »Wo ist der Geheimgang, den Sie gefunden haben?« erkundigte sich
Larry.
    Gleich hinter dem klapprigen Holzschuppen führte eine schmale Tür
in, den Turm.
    Hinter der leise zu öffnenden Tür gab es schmale, steil nach unten
führende Treppen.
    Larry Brent warf zunächst einen Blick in

Weitere Kostenlose Bücher