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115 - Das Höllenbiest

115 - Das Höllenbiest

Titel: 115 - Das Höllenbiest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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…«
     
    ●
     
    Inspektor Terry O’Donell hielt sich länger auf, als er
ursprünglich beabsichtigt hatte.
    Dank seiner Hilfe kam Larry doppelt so schnell vorwärts, und der
Zeltaufbau kostete weniger Kräfte– und Zeitaufwand.
    Er drückte X-RAY-3 die Hand, zuckte die Achseln und wollte noch
etwas sagen. Aber er sprach es dann doch nicht aus.
    Larry Brent stand vor dem Zelt und sah der dunklen Gestalt nach,
die sich kaum noch von der Finsternis rundum abhob.
    Es kam X-RAY-3 so vor, als beschleunigte O’Donell seinen Schritt,
als wolle er die Zeit, die er länger geblieben war, nun wieder aufholen.
    Er erreichte den Pfad und lief in gelockerter Haltung den Weg
entlang, der zum »Dunky’s Inn« führte.
    Doch bis dahin war es noch eine ganz schöne Strecke.
    Dunkelheit umgab ihn. Die Luft war still und feucht, vom Boden
stiegen sanfte Nebel auf, wallten um seine Schuhe, um seine Knöchel, und es sah
aus, als würde O’Donell streckenweise mit seinen Füßen gar nicht den Boden
berühren.
    Je näher er dem kleinen Teich kam, desto dichter wurde der Nebel.
    O’Donell merkte, wie der feuchte Boden unter ihm schmatzte. Aus
Versehen war er vom Weg abgekommen. Aber er fand sehr schnell wieder darauf
zurück.
    Er konnte nur wenige Schritte weit sehen.
    Terry O’Donell strengte seine Augen an.
    Da bewegte sich doch etwas?!
    Er schluckte, und sein Kopf ruckte herum wie bei einer Marionette,
bei der man etwas zu schnell und zu scharf die Fäden gezogen hatte.
    Der Baum, der nur zwei Schritte von ihm entfernt stand, hatte sich
doch bewegt.
    Einbildung! Halluzination! fieberte sein Hirn. Jetzt sah er
wahrhaftig schon Gespenster.
    Aber der Baum bewegte sich wirklich.
    Das Blut in O’Donells Adern erstarrte zu Eis.
    Seine Augen flackerten, seine Blicke irrten auf das dunkle Etwas,
das sich aus dem Boden loszureißen schien. Die Äste, die aus seinem formlosen
Körper ragten, wanderten wie selbständige Lebewesen auf ihn zu.
    Der Nebel! schoß es durch O’Donells erregtes Hirn. Der Nebel bewegt
sich. Es ist nicht der Baum.
    Der Inspektor stand eine Sekunde völlig still. Er zwang sich zur
Ruhe.
    Ein Ast berührte ihn.
    Es war ein riesiger Ast, und er sah aus wie eine Hand, wie die
Hand eines ungeheuerlichen Geschöpfes.
    Seine Blicke irrten an dem Koloß empor, der sich da aus der
Nebelwand schälte.
    Der Inspektor hatte in seinem ganzen Leben noch nie etwas
Ähnliches gesehen. In seinen ärgsten Alpträumen war ihm keine derartige Kreatur
begegnet wie Cho-Tosh, das Höllenbiest.
    Was für ein Körper, was für Gliedmaßen! Eine bizarre Pflanze war
zu schrecklichem Leben erwacht.
    Die schwarzen, wäßrigen Augen über ihm glitzerten.
    Ein Ruck ging durch Terry O’Donells Körper.
    Er konnte nicht schreien, alles an ihm und in ihm war verkrampft.
    Er geriet in eine unbeschreibliche Panik.
    Und dann begann er zu laufen.
    Er schlug einen Haken wie ein Hase, rannte quer über das Feld, weg
von dem Ungetüm, das nach ihm griff.
    Aber er konnte dem Geschöpf der Hölle nicht entrinnen.
    Wenn O’Donell zehn Schritte machte, brauchte Cho-Tosh nur einen
einzigen.
    Im Laufen riß er seine Dienstwaffe heraus und lud sie durch.
    Er zwang sich, stehenzubleiben und dem Monstrum, das in wabernde
Nebelschleier gehüllt war, von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen. Wie
ein schwarzer, bizarr verformter Berg türmte sich die Kreatur vor ihm auf.
    Mit zitternder Hand drückte Terry O’Donell ab.
    Einmal. Zweimal.
    Die beiden Schüsse klangen wie einer, so dicht hintereinander
erfolgten sie.
    Die Kugeln schlugen in den unförmigen Leib der Höllenbestie, und es
hörte sich an, als hätte er die Kugeln in einen festgetretenen Sandberg
abgefeuert.
    Cho-Tosh wankte nicht, Cho-Tosh gab keinen Aufschrei von sich.
    Inspektor O’Donell fühlte sich plötzlich emporgerissen.
Wurzelähnliche Finger kringelten sich wie Schlangen um seinen Leib.
    Er spürte den ungeheuerlichen Druck und glaubte, zwischen zwei
Mühlsteine geraten zu sein.
    In seiner Todesangst brachte O’Donell es dennoch fertig, die Waffe
noch einmal durchzuladen und abzudrücken. Er zielte auf den breiten, kantigen
Schädel genau zwischen die beiden schillernden schwarzen Augen.
    Er sah den Feuerstrahl aus dem Lauf der Pistole, hörte den Schuß
verhallen. Ihm kam es vor, als würde ein Donnerschlag in seiner unmittelbaren
Nähe erfolgen.
    Dann verkrampften sich seine Hände, streckten sich wieder, und die
Pistole entfiel seinen Fingern.
    »Laaaaarrryyyy!« Er glaubte laut

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