Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
115 - Das Höllenbiest

115 - Das Höllenbiest

Titel: 115 - Das Höllenbiest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
und deutlich zu rufen. Doch es
wurde nur ein ersticktes Gurgeln.
    Larry Brent mußte die Schüsse gehört haben.
    Der PSA-Agent war in der Nähe, vielleicht konnte er …
     
    ●
     
    X-RAY-3 war schon beim ersten Schuß zusammengezuckt.
    Er war hinausgerannt aus dem Zelt und starrte in die vom Nebel
geschwängerte Finsternis.
    Larry Brent säumte keine Sekunde.
    Er begriff sofort, daß hier etwas nicht stimmte.
    Und er dachte auch schon im ersten Moment an Terry O’Donell.
    Larry lief in die Richtung, aus der er die Schüsse wahrgenommen zu
haben glaubte.
    Was war geschehen?!
    War O’Donell dem unheimlichen Mörder begegnet, der sich den
»Witch’s Hill« als Friedhof für seine übel zugerichteten Opfer auserwählt
hatte?
    Er lief so schnell er konnte.
    Er hielt sich in der Richtung, die zum Pfad führte.
    Die Stablampe in seiner Hand leuchtete den Boden vor ihm aus.
    »Inspektor? O’Donell?!« rief er und verhielt im Schritt. Er lauschte,
hoffte auf Antwort.
    Er konnte nicht ahnen, daß O’Donell rund fünfhundert Meter von ihm
entfernt den ungleichen Kampf mit Cho-Tosh um sein Leben führte, daß dieser
Kampf bereits entschieden war.
    Den erstickten Aufschrei O’Donells konnte Larry nicht hören,
obwohl er so nahe stand. Der Schrei war zu schwach, wurde von der Handfläche
des riesigen Ungetüms erstickt.
    X-RAY-3 irrte in der Gegend herum. Immer wieder rief er den Namen
O’Donell, aber er erhielt keine Antwort.
    Larry suchte das ganze Gebiet ab. Er geriet in Schweiß.
    Da hörte er ein Geräusch. Ein Zweig knackte.
    X-RAY-3 wirbelte herum. Der Lichtstrahl blieb zitternd auf dem
halbbelaubten Buschwerk hängen.
    Der Lichtkegel riß ein bleiches, erschrockenes Gesicht aus dem
Dunkel. Das Gesicht einer Frau?!
    Die Fremde hockte mit vor Angst geweiteten Augen zwischen den
Büschen.
     
    ●
     
    Hier hatte sie Schutz und Versteck gesucht, als sie den Mann mit
der Taschenlampe in ihre Richtung hatte kommen sehen. Doch nun war sie entdeckt
worden.
    Trotz ihrer üppigen Formen bewegte sie sich schnell und gewandt.
    Sie sprang auf und wollte fliehen.
    Aber Larry Brent war schneller.
    Er war mit einem einzigen Schritt neben ihr und packte die
Aufspringende am Handgelenk.
    »Bitte! Tun Sie mir nichts.« Sie war keine Irin. Ihre Sprache
klang eher nach London, vielleicht sogar Oxford.
    »Ich habe nicht die Absicht, Ihnen etwas zu tun. Wie kommen Sie
hierher?« Larry ließ sie sofort wieder los. »Wie kann ich Ihnen helfen?«
    Auf den ersten Blick erkannte er, daß dieses junge Mädchen völlig
verstört war.
    Sie trug eine abgewetzte Cordhose, die ihr viel zu eng war. Die
strammen Schenkel steckten darin wie in einer Wursthaut. Man mußte befürchten,
daß sie platzten, sobald sie sich etwas schneller bewegte.
    Darüber trug sie ein Hemd. Auch da handelte es sich eindeutig um
ein Männerhemd, das sie offenbar in Ermangelung eigener Kleidung übergezogen
hatte.
    Ihr Haar war ungeordnet. Trotzdem sah sie nicht schlecht aus.
    Etwas an den Gesichtszügen kam Larry Brent bekannt vor. Der
Computer in seinem Hirn begann zu arbeiten.
    »Sie sind Pamela Delivery!« sagte er unvermittelt, noch ehe sie
etwas bemerken konnte.
    Sie schluckte. Ihre vollen, sinnlichen Lippen öffneten sich.
»Woher wissen Sie …?« hauchte sie.
    »Ich habe Ihren Paß gesehen. Wir haben ihn zwischen den Sachen
gefunden, die heute morgen sichergestellt worden sind in dem völlig zerstörten
Zelt.«
    »Sie sind von der Polizei?« Ihre Stimme veränderte sich sofort.
Hoffnung und Erleichterung schwangen in ihr mit.
    »Ja. Fast. Sie sind bei mir in den besten Händen. Haben Sie sich
die ganze Zeit in dieser Gegend versteckt gehalten?« fragte Larry. Das konnte
er kaum glauben. »Hier hat es heute von Polizisten gewimmelt. Sie hätten sich
bemerkbar machen können.«
    Sie lächelte verbittert. »Wenn das so einfach gewesen wäre, Mister
…«
    »Brent, Larry, Brent. Entschuldigen Sie bitte. Ich hatte gehofft,
auf einen Freund zu stoßen. Die Begegnung mit Ihnen kommt aus heiterem Himmel.
Aber Sie wollten mir etwas erzählen.«
    Sie erzählte alles ein wenig durcheinander. Aber Larry gewann
schnell ein klares Bild.
    »Wo ist die Ruine?« wollte er wissen. Was er erfuhr, konnte einem
weniger Zartbesaiteten einen Schauer über den Rücken jagen.
    Sie erklärte es ihm. »Aber was soll’s?« fragte Pamela Delivery.
»Es ist bereits alles passiert. Rob ist tot«, ihre Stimme ging in ein
Schluchzen über… »Ich saß auf einem Stuhl, ich kam mir vor wie in

Weitere Kostenlose Bücher