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115 - Die Herrin des Sumpfes

115 - Die Herrin des Sumpfes

Titel: 115 - Die Herrin des Sumpfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Vasco da Volta grinsend. »Die Schläge sind gewissermaßen eine erzieherische Maßnahme. Das Gerät ist uralt und arbeitet nicht mehr so gern. Mit Prügel kann ich es auf Vordermann bringen… Dr. Zampino! Dr. Zampino, bitte kommen!«
    Und der Arzt meldete sich endlich. Vasco da Volta warf mir einen stolzen Blick zu; dann berichtete er dem Arzt vom Flugzeugabsturz. »Der Pilot heißt Pablo Jamanez. Ich glaube, Sie haben ihm schon mal die Knochen nach einer Bruchlandung zusammengeflickt. Diesmal hat es ihn schlimmer erwischt. Sie müssen sofort kommen.«
    »Unmöglich.«
    »Was heißt unmöglich?« schrie Vasco da Volta. »Der Mann ist schwer verletzt!«
    »Seine Sache.«
    »Sind Sie nicht normal?« brüllte der Capo. »Pablo wird vielleicht sterben…«
    »Das soll er, und wenn es nicht schnell genug geht, helfen Sie nach.«
    Da Volta starrte das Funkgerät fassungslos an. »Verdammt, Sie sind nicht Dr. Zampino! Wer sind Sie? Mit wem spreche ich?«
    Ein schrilles, verzerrtes Kreischen drang aus dem Lautsprecher und wurde zu einem irren Gelächter. Wir hörten das gemeine Lachen einer Frau.
    »Du sprichst mit mir!« schrie sie. »Mit Kogora! Hilfe braucht ihr? Ihr werdet sie nicht bekommen. Du kannst Dr. Zampino nicht rufen, weil ich es nicht will. Der Pilot soll getrost sterben. Ich warte auf seine Seele.«
    Vasco da Volta schlug wieder auf das Gerät.
    »Ihr werdet sterben!« kreischte die Hexe. »Alle! Keiner kommt mit dem Leben davon! So habe ich es beschlossen!« Sie veränderte ihre Stimme, sprach wieder wie ein Mann: »Hallo, hier ist Dr. Zampino. Hören Sie mich, da Volta? Wenn Sie dem Piloten helfen wollen, erwürgen Sie ihn!« Sie lachte grell, als hätte sie noch nie etwas Lustigeres gesagt.
    Mir war, als würde man mich mit Eis, wasser übergießen.
    Aus dem Funkgerät zuckten plötzlich fingerdünne Feuerschlangen. Vasco da Volta sprang auf und riß die Hände zurück. Wenn er das nicht getan hätte, hätten ihn die Feuerreptilien gebissen. Keiner von uns wußte, was das für Fol, gen gehabt hätte. Die Schlangen sausten zischend über das Gerät und machten es unbrauchbar. Danach waren nicht einmal mehr die Skalen beleuchtet.
    Kogora war ein Feind, den man verdammt ernst nehmen mußte!
    ***
    Eigentlich hatte Nico Vega früh am Morgen aufbrechen wollen, aber da er sich nach den Prügeln, die er von Joao Derecca bezogen hatte, noch nicht sonderlich gut fühlte, vertrödelte er viel Zeit. Deshalb war er immer noch da, als das Flugzeug abstürzte, und hinterher wollte er natürlich wissen, was mit den Insassen passiert war, deshalb ging er immer noch nicht.
    Er sah, wie sie Pablo Jamanez brachten, und er dachte: Du armer, bedauernwerter Pechvogel. Ausgerechnet hierher mußtest du kommen, in Kogoras Gebiet, Sie ist eine tödliche Spinne, liegt auf der Lauer und wird dir deine Lebenskraft aussaugen.
    Saboa hockte mit angewinkelten Beinen vor Manolo Pelos Hütte. Als Nico auf sie zuging, erhob sie sich und ging hinein. Er folgte ihr. Sie sah ihn spöttisch an. »Du bist immer noch hier, Hasenfuß? Ich dachte, du hättest es so eilig, die Siedlung zu verlassen. Es ist ein weiter Weg bis Belém. Du mußt dich sputen.«
    »Ich möchte diesen Weg nicht allein gehen«, sagte Nico.
    »Ich hoffe, du fängst nicht wieder damit an, ich solle mit dir kommen. Darüber ist alles gesagt. Ich lebe jetzt mit Manolo zusammen.«
    »Saboa«, beschwor Nico sie. »Denk an die Zeichen! Kogoras Gesicht in meinem Teller… Das Blut… Und jetzt auch noch dieser Flugzeugabsturz…«
    Das Mädchen warf den Kopf zurück und lachte, »Wie konnte ich es nur so lange bei einem abergläubischen Narren aushalten? Lebwohl, Nico. Ich glaube nicht, daß wir uns jemals Wiedersehen werden.«
    »Ist das dein letztes Wort?«
    »Mein allerletztes.«
    »Du wirst deinen Entschluß bitter bereuen, Saboa.«
    »Ach, scher dich doch endlich zum Teufel«, stieß das Mädchen ärgerlich hervor und griff nach der Bratpfanne. Sie hätte sie ihm auf den Schädel gehauen, wenn er die Hütte nicht verlassen hätte.
    Sie wird sterben, dachte Nico unglücklich. Und ich kann es nicht verhindern.
    Joao Derecca trat grinsend auf ihn zu. »Na, hast du dich von Saboa verabschiedet?«
    »Mir tut es leid um sie.«
    »Mach dir um Saboa keine Sorgen. Sie hat ein neues Zuhause gefunden, es geht ihr gut. Und nun sieh zu, daß du fortkommst. In Belém wartet die Gosse auf dich.« Joao spuckte ihm vor die Füße und verschwand in der Hütte. Er sagte etwas zu seiner

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