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115 - Die Höhle des Chakra

115 - Die Höhle des Chakra

Titel: 115 - Die Höhle des Chakra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Familie war. Was er tat und lehrte, paßte nicht zum Stil Luguris und seiner Dämonen. War Chakravartin ein unabhängiger Dämon von gewaltiger Macht? Nach eingehender Überlegung mußte Unga auch das verneinen. Ein so mächtiger Dämon hätte bekannt sein müssen. Am wahrscheinlichsten erschien es Unga, daß Chakravartin etwas mit den Kreaturen von außerhalb der Erde, mit den Janusköpfen, zu tun hatte. Vielleicht war er sogar selbst ein Januskopf, Unga mußte es herausfinden. Das Monster mit dem Totenschädel und dem Vogelschnabel hatte nicht zu dem Affendämon Hanuman und seiner Horde gehört.
    „Wie kommt es, daß der Affendämon die Padmas angegriffen hat?" fragte Unga den Sikh.
    „Die Dämonen fürchten die Kräfte, die Padma uns verleiht", antwortete er. „Sie sind unsere Feinde," Unga erfuhr noch, daß das Wirken von Dämonen in Indien seit dem Altertum bekannt war. Indien hatte die übernatürlichen Mächte und Kreaturen nie geleugnet, wie es im Abendland von der Renaissance an geschehen war. Sri Mahadev ging mit der Versicherung, am nächsten Vormittag wiederzukommen - mit einem Auto und der Ausrüstung für den Trip nach Ellora.
    Als Sri Mahadev gegangen war, betrachtete Unga grimmig seinen Arm, der sich völlig verfärbt hatte.
    „Jetzt wollen wir zum Hauptteil des Abends übergehen", sagte er und nahm den Kommandostab.
    Er kam kaum noch auf die Beine. Manjushri mußte ihn stützen. Don Chapman, der Zwergmann, konnte dem Freund nicht helfen. Er war sehr besorgt.
    Unga begab sich ins zweite Schlafzimmer. Hier stand ein kleiner Arbeitstisch. Unga schaltete die Tischlampe ein und holte sie herbei, daß sie direkt auf seinen verletzten Arm schien. Es hämmerte und pochte darin. Ein Gefühl der Benommenheit wollte Unga überwältigen.
    Der Arm war jetzt schwarz angelaufen und roch abscheulich. Jeder Chirurg hätte zur sofortigen Amputation geraten.
    Unga hielt den Kommandostab so, daß Licht von der starken Lichtquelle der Tischlampe durch das Loch am verdickten Ende fiel. Der Kommandostab bündelte und konzentrierte die Lichtstrahlen wie ein Brennglas; und er beeinflußte sie auf magische Weise.
    Manjushri hielt Ungas Kopf fest. Ein gleißender Strahl kam aus der Öffnung des knöchernen Kommandostabs.
    „Mein ist die Kraft, die stärkste aller Kräfte", zitierte Unga aus der tabula smaragdina. „Denn es wird alle zarten Dinge überwinden und in jedes Grobe eindringen. Deshalb wird alle Dunkelheit vor dir fliehen."
    Er stöhnte auf, als der Lichtstrahl sich wie ein Laser in sein verfärbtes Fleisch einbrannte. Unga biß die Zähne zusammen, daß sie knirschten. Seine Muskeln verkrampften sich, traten an dem nackten Oberkörper in dicken Bündeln hervor.
    „Es steigt von der Erde zum Himmel hinauf und wieder herab auf die Erde, um die Macht der höheren und niederen Wesen zu empfangen."
    Unga stieß die Worte fast unverständlich hervor. Er litt grausame Schmerzen, aber er ließ nicht locker.
    Der Schweiß floß in Bächen an ihm herunter, und er stöhnte auf in seiner Qual.
    Unga brannte mit dem magischen Lichtstrahl die Bißwunde aus. Er ließ das magische Feuer über seinen Arm gleiten.
    Manjushri schluchzte.
    Don Chapman fluchte lautlos und litt mit dem Freund. Ihm wurde schon vom Zusehen übel.
    Die schwarzen Streifen, die von Ungas Arm zum Herzen hin führten, verschwanden. Die Verfärbung des Armes verblaßte, die Schwellungen und Verformungen gingen zurück. Bald hatte Ungas Arm wieder die normale gebräunte Farbe. Die Bißwunde schloß sich. Nur eine Narbe blieb; eine unter vielen, die Ungas Körper bedeckten.
    Er schloß die Augen, stand auf und wankte zum Bett. Ohnmächtig fiel er darüber.
    Manjushri und Don Chapman entkleideten ihn, deckten ihn zu und spannten das Moskitonetz über ihn.

    Sri Mahadev Singh kam um zehn Uhr vormittags. Er hielt mit einem Landrover mit Allradantrieb vor dem Hotel. Unga bezahlte seine Hotelrechnung mit einem Scheck. Manjushri begleitete ihn.
    Don Chapman steckte in einer Tragetasche, die Unga im Hotelshop gekauft hatte, nachdem er ,in der vergangenen Nacht die Reisetasche in der Padma-Tempelhöhle hatte stehenlassen.
    Der schwere Koffer wurde von den Hotelboys getragen. Manjushri reiste mit leichtem Gepäck; zwei elegante Schlangenlederkoffer enthielten ihre ganze Habe.
    Manjushri trug an diesem Tag keinen Sari, sondern die Punjabitracht. Sie bestand aus weißen Pluderhosen, einem bunten Hemd, das Kamis hieß, und einem Schal, dem Dupatta, der um den Hals

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