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1151 - Mandragoros Monsterwelt

1151 - Mandragoros Monsterwelt

Titel: 1151 - Mandragoros Monsterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Pflanzen hafteten.
    Und auch die Stille blieb. Wäre nicht unser Atmen gewesen, hätten wir uns auch in einem Totenreich befinden können. Noch immer drohte uns offen keine Gefahr. Ich aber traute dem Frieden nicht. Jede Pflanze, jedes Gewächs schien ein Feind zu sein und uns lauernd zu beobachten.
    Es würde nicht so weitergehen. Irgendwann musste etwas geschehen. Dann würde diese Welt ihr wahres Gesicht zeigen. Vor uns lag so etwas wie eine Schneise. Wir blieben beide für einem Moment stehen, weil diese Schneise fremd auf uns wirkte. Ja, es war ein Weg. Rechts und links wuchsen die Pflanzen, deren Blätter, Halme und manchmal auch rüsselförmige Zweige sich in die Höhe reckten und die Strecke zwischen ihnen freiließen.
    »Da müssen wir wohl durch«, sagte Karina leise.
    »Passt es dir nicht?«
    »Begeistert bin ich nicht. Das sieht mir aus wie eine Falle.«
    »In der stecken wir sowieso.«
    »Du kannst einem Mut machen, John«
    »Das ist meine Art.«
    Wir blieben dicht beisammen und behielten auch die Büsche im Auge. Obwohl sie uns nichts taten, sah ich sie als Feinde an. Sie standen da und warteten auf Beute, die sie verschlingen konnten. Büsche wie sie hatten sich sogar über Wasser gereckt und Dimitri geholt.
    Wir waren von den Zombies in die Tiefe gekippt worden. Eigentlich wunderte es mich, dass uns noch keine der lebenden Leichen begegnet war. Sie wurden wohl nur in der Wasserwelt zurückgehalten.
    Die Schneise zog sich länger dahin, als wir gedacht hatten. Ihr Ende war schon abzusehen. Dort schimmerte das Licht heller, zudem bewegte sich etwas in der Luft. Es gab Reflexe, ein leichtes Zittern, und ich dachte dabei an die Bewegungen irgendwelcher Wellen.
    Auch Karina war die Veränderung aufgefallen. Mit tonloser Stimme sprach sie mich darauf an und fragte: »Kann das wohl Wasser sein?«
    »Daran habe ich auch gedacht.«
    »Der See?«
    »Möglich ist alles.«
    »Wobei ich gar nicht erst nach einer Erklärung fragen will. Ich lasse alles auf mich zukommen.«
    »Das ist auch besser so.«
    Die Büsche blieben noch. Sie interessierten uns nicht mehr, denn an ihrem Ende sahen wir vor uns ja, was war das eigentlich? Zumindest mussten wir staunen. Wir schauten von unten her in das Wasser hinein oder dagegen, das sich über unseren Köpfen bewegte und nicht so dunkel war wie im See an sich. Auch hier wurde es von diesem ungewöhnlichen Licht durchstrahlt, dessen Quelle wir bisher nicht hatten entdecken können. Karina Grischin sprach genau das aus, was ich dachte.
    »Stehen wir hier vor der Wand eines riesigen Aquariums?«, fragte sie flüsternd.
    »Das ist gar nicht mal so unmöglich.«
    »Aber eines ohne Fische.«
    Die sahen wir nicht. Trotzdem bewegte sich etwas im Wasser. Die Gegenstände trieben einfach dahin. Als hätten sie gewusst, dass wir uns in der Nähe aufhielten, so wurden sie in unsere Richtung gedrückt, ohne selbst etwas zu tun.
    Es war ein irres Bild, denn dabei handelte es sich nicht um Treibholz, sondern um mehr oder weniger nackte Tote. Es waren die Zombies aus dem See.
    Und dieser See lag jetzt genau vor uns!
    ***
    Wir hatten eine Grenze erreicht. Hier hörte die unnormale Welt auf, und ich hatte das Gefühl, einfach in das Wasser hineingehen zu können, um nach den Zombies zu greifen.
    Aber wo lag die Welt? Verbarg sie sich etwa hinter einer Scheibe? Nein, die Trennung war nicht sichtbar. Und wenn die Dimension, in der wir standen, zusammenbrach, dann würde uns das normale Wasser überfluten und blitzschnell töten.
    In meinem Gehirn festigte sich der Gedanke, dass wir uns innerhalb einer gewaltigen Luftblase bewegten. Getrennt von der Wasserwelt des einsamen Sees. Wir gingen auf seinem Grund, denn hier unten befand sich das eigentliche Reich.
    Gestalten trieben heran. Manche von der Seite, andere wieder frontal, als hätten sie nur auf uns gewartet, um dann blitzschnell zufassen zu können.
    So konnten wir von unten her direkt in die über uns schwebenden Gesichter schauen, die allesamt sehr aufgedunsen waren und uns manchmal schon an Fischköpfe mit den entsprechenden Mäulern erinnerten. Tote Menschen, die trotzdem lebten, wie diese noch jüngere Frau, die als nackte Gestalt frontal auf uns zuschwebte. Ihr fahles Haar wurde dabei vom Wasser in die Höhe geweht, und es umrahmte dabei ein grünblasses Totengesicht.
    Die lebende Leiche zog die nackten Arme zuerst an, dann streckte sie sie uns entgegen, und es fehlte wirklich nicht viel, und sie hätte uns erwischt. Ihre zu Krallen

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