Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1152 - Prinzessin Blutleer

1152 - Prinzessin Blutleer

Titel: 1152 - Prinzessin Blutleer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
geschildert. Er war jemand, dem ich jedes Wort glaubte, und deshalb gab es für mich auch kein Halten. Suko brauchte ich keinen Bescheid zu geben. Ich hätte ihn zudem nicht mitnehmen können. Er war noch mit Sir James unterwegs und würde sicherlich erst spät in der Nacht zurückkommen.
    Ich machte mich allein auf den Weg und war nicht eben in Bestform. Der harte Fall in Russland steckte mir noch in den Knochen. Wenn ich ehrlich war, dann hatten es Karina Grischin und ich aus eigener Kraft nicht geschafft, dieser Hölle im See zu entkommen. Da hatte schon der Umwelt-Dämon Mandragoro daran gedreht. Ihn und seine Kraft zu erleben, war auch für Karina völlig neu gewesen. Daran hätte sie früher nie geglaubt. Es war auch schwer, so etwas nachzuvollziehen. Selbst ich hatte immer wieder Mühe, mich daran zu gewöhnen.
    In Richtung Süden war der Verkehr nicht zu groß. Außerdem flaute er am Abend etwas ab. Ich musste in die Nähe von Croydon, auch über die Themse hinweg, und mir fiel auf der Fahrt Londons neuestes Wahrzeichen auf, das sich seit kurzem in Bewegung gesetzt hatte. Es war das gewaltige Riesenrad an der Themse, eine Sensation und Attraktion, ebenso wie der Millenium-Dome in Greenwich.
    Mein Freund Bill Conolly hatte mir den Weg gut beschrieben. Seine Stimme klang mir noch in den Ohren nach.
    Ich dachte an die Vampirin, von der mir Bill berichtet hatte. Es hätte mich nicht gewundert, wenn sie mir plötzlich über den Weg gelaufen wäre, weil sie noch einen Menschen in der Nähe wusste, auf dessen Blut sie weiterhin scharf war. Diese Wesen kannte ich verdammt gut. Sie wurden eigentlich nie satt. Immer wieder griffen sie ihre Opfer an, um ihnen die Zähne in den Hals zu schlagen.
    Mein Verdacht bestätigte sich nicht. Ich durchfuhr den Wald, sah die nicht eben hohen Bäume dann verschwinden, als hätte sie jemand rausgerissen, und bekam freien Blick auf Glenmore Castle, sowie auf das Wasser und die Brücke. Aber auch den Rolls Royce sah ich. Bill hatte mir davon berichtet. Er gehörte Dave Morris, dem Burgen- und Schlössersammler.
    Ich lenkte den Wagen über die Brücke hinweg. Das Pflaster ließ ihn schaukeln, das Licht der Scheinwerfer erwischte die Mauer und führte dort einen schaukelnden Tanz auf.
    Meine Ankunft war bemerkt worden, denn Bill Conolly erschien. Nicht in der Tür. Er stand vor einem der Fenster, in dem sich keine Scheibe befand und winkte mir mit beiden Händen zu. Nahe der Brücke stoppte ich den Rover und stieg aus.
    »Du musst durch das Fenster einsteigen, John!« rief er mir entgegen. »An der Tür gibt es Probleme.«
    »Welche denn?«
    »Ein Gitter.«
    Es stimmte, denn als ich genauer hinschaute, erkannte ich die Sperre. Bill streckte mir seine Hand entgegen, und so war es für mich kein Problem, durch das Fenster in das Haus zu steigen. Im Haus war es recht dunkel. Licht gaben eigentlich nur die beiden Taschenlampen, von denen Bill mir eine in die Hand drückte. »Das sind die einzigen Lichtquellen, aber besser als nichts.«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns so schnell wiedersehen, Alter.«
    »Ich auch nicht, John, ganz bestimmt nicht. Aber man steckt nicht drin, sagt man doch immer.«
    »Richtig.«
    Er senkte den Blick. »Es hat uns beide überrascht. Leider ist diese Überraschung für Dave Morris tödlich ausgegangen. Es hat ihn erwischt. Er konnte dem Biss nicht entgehen, und ich habe mehr Glück als Verstand gehabt, aber Gunhilla auch, denn wäre ich fit gewesen, hätte ich sie erwischt.« Er schnaufte. »Das sind ja Peanuts gegen das, was ich tun musste. Du kannst es dir denken?«
    »Dave Morris?«
    »Ja. Er ist angefallen worden. Ich konnte nicht anders und musste es tun. Ich habe ihm in den Kopf geschossen. Es ist ein verdammtes Gefühl, das sage ich dir ganz ehrlich.« Er drehte die Lampe und strahlte dorthin, wo Morris lag.
    Ich sah den Mann zum ersten Mal und ging mit kleinen Schritten auf ihn zu. Bill blieb hinter mir zurück. Verständlich, denn Morris bot einen schlimmen Anblick. Die geweihte Silberkugel hatte ihn in den Kopf getroffen. Hinzu kamen noch die Spitzen des Gitters, die seine Waden aufgespießt hatten, so dass er sich als Lebender nicht mehr hatte bewegen können. Er musste unter irrsinnigen Schmerzen gelitten haben.
    Ich drehte mich wieder meinem Freund zu. »Das alles ist passiert, als du ausgeschaltet worden warst, nehme ich an.«
    »Richtig.«
    »Und wie ging es weiter?«
    Bill berichtete, dass Gunhilla mit einer Axt bewaffnet gewesen war und

Weitere Kostenlose Bücher