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1152 - Prinzessin Blutleer

1152 - Prinzessin Blutleer

Titel: 1152 - Prinzessin Blutleer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gelangen. Ihn schwindelte. Sein Kreislauf war nicht okay. Es würde noch eine Weile dauern, bis er sich wieder normalisiert hatte. Mit unsicheren Schritten wankte der Reporter zum Fenster, durch das die Blutsaugerin verschwunden war. Um hinauszuschauen, musste er sich an der Fensterbank abstützen und hatte wieder das Gefühl, dass sich der Boden draußen bewegte.
    Von Gunhilla sah er nichts. Die Dunkelheit hatte sie verschluckt. Sie war für sie die beste Helferin, und sie würde ihr noch mehr Kraft geben auf dem Weg nach der Blutsuche.
    Bill zog sich wieder zurück. Er hatte noch eine Aufgabe zu erledigen, und die war schlimm, verdammt schlimm sogar. Er musste jemand töten, der eigentlich schon tot war.
    Anders gesagt: Bill musste dafür sorgen, dass Dave Morris nie mehr erwachte.
    Bevor er zu ihm ging, hob Bill die Taschenlampe auf, die Gunhilla fallen gelassen hatte, bevor sie nach der Axt gegriffen hatte. Er bewegte sich auch jetzt im Zeitlupentempo, denn immer wieder erfassten ihn Schwindel und Übelkeit.
    Von Gunhilla hörte er nichts mehr. Die Nacht war jetzt ihr Revier. Sie würde erst zurückkehren, wenn sich das Tageslicht seine Bahn brach. Dann konnte das Verlies wieder zu einem idealen Versteck für sie werden. Eine lange Nacht lag vor ihr. Gefüllt mit dunklen Stunden, die von ihr ausgenutzt werden konnten. Auf der Suche nach Opfern, nach Blut, nach diesem wunderbaren Saft, der durch ihren Körper fließen sollte, um sie noch stärker zu machen.
    Er hätte auf sie warten können, um sie am Morgen zu empfangen. Genau das wollte Bill nicht tun. Er hätte sich ewig und drei Tage Vorwürfe gemacht, sie nicht verfolgt oder zumindest darüber nachgedacht zu haben, wo sie sein könnte.
    Das war noch zweitrangig. Zuerst musste er die schlimme Aufgabe hinter sich bringen.
    Bill Conolly blieb neben Dave Morris stehen. Er leuchtete ihn an, und der bleiche Lichtkegel wanderte dabei von den Beinen hoch bis auf das Gesicht zu.
    Die Stäbe hatten die Waden durchschlagen und waren sehr tief in das Fleisch eingedrungen. Morris hätte sich niemals aus eigener Kraft befreien können.
    Bill blickte auf das Gesicht. Das Licht machte es noch bleicher, aber es schärfte auch die Konturen. Er sah den blutigen Mund, aber auch die Stelle am Hals, wo Gunhilla zugebissen hatte. Ja, sie hatte sich so verhalten, wie am es von einem Vampir erwartete. Der tiefe Biss, das Saugen des Blutes, die gerissenen Wunden, die jetzt noch offen waren. Aus ihnen war der wichtige Lebenssaft des Menschen in das weit aufgerissene Maul der Vampirin geströmt.
    Der Reporter kannte die Regeln. Es würde eine Weile vergehen, bis das magische Gift innerhalb des Körpers seine Kraft entfaltete. So lange wollte er nicht warten, aber er musste zunächst eine innere Sperre überwinden, um überhaupt auf den Toten zielen zu können.
    »Verdammt, Dave, tut mir leid. Das… das… habe ich nicht gewollt.« Er hörte auf zu sprechen und atmete tief durch.
    Viel hätte er dafür gegeben, wenn es eine Chance gegeben hätte, den Mann zu retten. Aber es gab eben nur die eine.
    Bill zielte auf den Kopf des Mannes und drehte sich selbst dabei zur Seite. Der Zeigefinger lag am Abzug. Er spürte das leichte Zittern seiner Hand, er schloss die Augen und versuchte dabei, die Gedanken auszuschalten.
    Dann drückte er ab.
    Der Abschussknall erschreckte ihn. Er zuckte auch zusammen, aber er schaute nicht hin, denn er wusste auch so, dass er aus dieser Entfernung nicht vorbeigeschossen hatte.
    Taumelnd ging Bill zur Seite. Noch mit der gezogenen Waffe lief er durch den Eingangsbereich und stoppte erst an der Treppe, an dessen Geländer er sich abstützte.
    Allein würde ihm die Verfolgung der Blutsaugerin schwer fallen. Sie würde keinen Erfolg bringen, das wusste er auch. In diesem Fall war das Handy wieder mal ein gegen, und die Nummer seines Freundes John Sinclair kannte Bill im Schlaf.
    Seine Hand zitterte noch immer, als er den flachen Apparat hervorholte und Johns Nummer eintippte.
    »Ja, bitte…?«
    Bill fiel ein Stein vom Herzen, als er die Stimme hörte. Obwohl er sich darauf eingestellt hatte, musste er zweimal ansetzen, um sprechen zu können.
    »John - du musst sofort kommen. Es ist kein Scherz. Es ist dringend, verdammt dringend sogar…«
    ***
    Du musst sofort kommen, John!
    Die Worte meines Freundes waren für mich so etwas wie ein Alarmsignal gewesen. Ich hatte noch gefragt, wohin und auch nach dem Grund. Bill hatte mir mit dürren Worten seine Erlebnisse

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