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1152 - Prinzessin Blutleer

1152 - Prinzessin Blutleer

Titel: 1152 - Prinzessin Blutleer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu ihm wollte, denn es gab da noch etwas, das sie interessierte. Es war die große Axt, die sie von der Treppe her auf den Reporter geschleudert hatte. Sie lag jetzt so weit von Bill entfernt, dass er hätte hinlaufen müssen, um sie zu erreichen, da hatte es die Blutsaugerin besser. Aus der Gehbewegung heraus bückte Gunhilla sich und hob die Waffe hoch. Sie warf sie einmal in die Luft und fing sie geschickt wieder auf.
    Das alles hatte Zeit gekostet. Bill hätte schon längst schießen können, wenn er dazu in der Lage gewesen wäre. Noch musste er sich drehen und die richtige Zielposition einnehmen.
    Er war längst nicht fit, das merkte er jetzt.
    Gunhilla hatte die Waffe angehoben, hielt sie mit beiden Händen fest und schaute mit gesenktem Kopf auf die blanke Klinge.
    Der Reporter riss sich noch stärker zusammen. Er brachte es unter großen Mühen fertig, sich hinzusetzen.
    Gunhilla Glenmore hatte die Bewegung mitbekommen. Vielleicht auch mehr geahnt, aber sie blieb nicht mehr so stehen wie am Anfang. Mit einer schwingenden Bewegung fuhr sie nach rechts herum.
    Beide sahen sich!
    Gunhilla hatte die Waffe halb erhoben, allerdings noch nicht schlagbereit. In dieser Position hätte sie die Axt eher aus dem Handgelenk werfen können, doch da zögerte sie noch.
    Sie waren Feinde. Nur einer von ihnen konnte dieses Haus lebend verlassen, und das wollte Bill Conolly sein. Pistolen waren zu Gunhillas Zeit schon erfunden worden. Deshalb konnte sie durchaus wissen, was der Reporter da in der Hand hielt.
    Trotzdem ging sie einen Schritt auf Bill zu, und auch noch einen zweiten, weil sie auf Nummer Sicher gehen wollte. So verkürzte sie die Entfernung, was für den Reporter nur von Vorteil sein konnte.
    »Okay!«, flüsterte er und ignorierte sein Schwanken. Er würde es so schnell nicht loswerden. Er war verkrampft, das wusste er auch. Für einen sicheren Schuss war das nicht gut, aber es ging bei ihm einfach nicht anders.
    Bill drückte ab.
    Das Krachen des Schusses erschreckte. Und auch, wie die Waffe kurz in die Höhe gerissen worden war, deshalb drückte er noch ein zweites Mal ab.
    Die Kugel traf. Aber nicht die verdammte Blutsaugerin, denn Bill sah, wie die Axt in ihren Händen zuckte, als hätte sie einen Schlag erhalten.
    Mit der ersten Kugel hatte er Gunhilla verfehlt. Die zweite hatte zwar ein Ziel getroffen, aber nicht den Körper der Untoten, sondern nur das breite Metall der Axt. Dort war sie dann abgeprallt und hatte durch die Aufprallwucht die Unperson aus dem Gleichgewicht gebracht. Bill hätte gern noch einen dritten Schuss nachgesetzt, aber das verdammte Ding in seinen Händen wurde ihm plötzlich zu schwer und sank nach vorn. Er musste erst neue Kraft finden, um den Arm anheben zu können.
    Der Kampf gegen die Schwäche nahm leider Zeit in Anspruch. Eine Spanne, die Gunhilla nutzte. Sie musste gemerkt haben, welche Gefahr für sie von diesen Kugeln ausging, denn sie änderte ihre Pläne radikal. Plötzlich war Bill nicht mehr wichtig für sie, etwas anderes interessierte sie mehr.
    Das Fenster!
    Auf der Stelle drehte sie sich herum, lief ein paar tänzerisch anmutende Schritte zur Seite.
    Ihr Kleid schwang dabei in die Höhe. Bill hatte für einen Moment den Eindruck, auf eine Bühne zu schauen, auf der sich nur eine Person bewegte.
    Sie huschte auf das Fenster zu.
    Der Reporter hob mühsam die Waffe an. Er legte auf den Rücken der Fliehenden an. Bei einer Person wie Gunhilla hatte er keine Skrupel, ihr in den Rücken zu schießen, denn sie war nur äußerlich ein Mensch, innerlich ein Monster.
    Bill schoss zum dritten Mal.
    Auch jetzt verfehlte er die Blutsaugerin.
    Die Kugel jagte zwar in Gunhillas Richtung, aber sie hieb nicht in den Körper, sondern gegen die Wand, an der sie plattgedrückt zu Boden fiel.
    Sekunden später hockte die weißgekleidete Gestalt bereits auf der Fensterbank, und der Rest war nur ein Kinderspiel. Wie ein übergroßer Schwan schwang sie sich nach draußen und war im nächsten Augenblick aus Bills Blickfeld verschwunden.
    Ihm wurde schwindlig.
    Es war vorbei. Er hatte nicht verloren und nicht gewonnen. Unentschieden. Trotzdem konnte er aufatmen, denn er lebte noch, im Gegensatz zu Dave Morris, den es erwischt hatte. Und zwar doppelt, denn erst jetzt bemerkte Bill, wodurch der Mann an der Flucht gehindert worden war. Das Gitter hatte ihn mit den Beinen am Boden festgenagelt. Er musste schreckliche Schmerzen hinter sich haben.
    Mit Mühe gelang es Bill, auf die Beine zu

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