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1152 - Prinzessin Blutleer

1152 - Prinzessin Blutleer

Titel: 1152 - Prinzessin Blutleer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Schwäche an. Er gab sich nicht auf.
    Und es ging auch besser.
    Zumindest bekam Bill die ersten Geräusche mit, die mal nicht von ihm stammten. Er hörte sich nicht stöhnen, statt dessen vernahm er die leichten Schritte, die sich von ihm entfernten, was ihn wiederum aufatmen ließ.
    Er riß den Mund auf. Tief atmete er ein. Die Luft war modrig, tat ihm jedoch gut. Er spürte das Brennen in seinen Augen und merkte auch den Druck überall am Kopf. Dennoch dachte er nicht daran, aufzugeben. Er wollte kein Vampir-Opfer werden.
    Bill richtete sich noch nicht auf, weil andere Geräusche zu ihm gelangt waren. Er kannte sie leider. Sie waren so typisch, und er hörte das widerliche Schmatzen und Schlürfen, das unter anderem entstand, wenn ein Vampir in seiner großen Gier den Körper eines Opfers regelrecht leertrank.
    Es gab nur ein Opfer. Es konnte nur eines geben. Und das war Bills Bekannter Dave Morris. Sein Verdacht war bestätigt worden. Durch ihn war es Bill überhaupt gelungen, an diesen verdammten Fall heranzukommen. Nun dies. Dieses grausame Ende eines Menschen, der das Schicksal möglicherweise unterschätzt hatte.
    Dave Morris hatte die Flucht aus diesem Horror-Haus nicht geschafft.
    Der Reporter hätte sich wahrscheinlich Vorwürfe gemacht, wenn er dazu in der Lage gewesen wäre. Aber er hatte noch zu sehr mit sich selbst zu tun. Er war nicht fit. Um gegen einen Vampir anzugehen, musste man allerdings mehr als das sein.
    Das Gehör funktionierte, und der Reporter wurde aufmerksam, als er das Schmatzen und Schlürfen nicht mehr hörte. Die Stille kam ihm zunächst unnatürlich vor. Er wurde durch nichts abgelenkt. Die Schmerzen in seinem Kopf nahm er wieder intensiver wahr. Er musste sich zusammenreißen. Um seine Lippen zuckte es. Er kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. Er versuchte, die Schmerzen zu ignorieren.
    Dass er auf dem Boden lag, gefiel ihm ebenfalls nicht. Es würde schwer für ihn werden, auf die Beine zu kommen, das wusste er ebenfalls, aber er startete einen Versuch und rollte sich etwas zur Seite, um den Druck loszuwerden, den er an seiner Hüfte gespürt hatte.
    Es war seine Waffe. Sie hatte die Hand verlassen, aber sie lag zum Glück so günstig, dass er sie an sich nehmen konnte und sich automatisch schon wohler fühlte. Den Griff mit den Fingern zu umschließen, gab ihm wieder Mut, und er ballte auch die andere Hand zur Faust.
    Bill war wieder bereit, sich auf seine Umgebung zu konzentrieren. Er holte noch ein paar Mal Atem, um dann den Kopf so weit anzuheben, dass er dorthin schauen konnte, woher er die widerlichen Laute gehört hatte.
    Gunhilla war da. Er konnte sie sehen, denn sie verließ sich auf das Licht der Taschenlampe, die sie an sich genommen hatte. Sie stand mit nach von gebeugtem Kopf und schaute auf die Lampe, die für sie ein fremder Gegenstand sein musste, wenn sie tatsächlich aus einer anderen Zeit stammte.
    Er sah auch Dave Morris. Der Mann lag am Boden und bewegte sich nicht mehr. Auf eine bestimmte Art und Weise war er tot, und es würde seine Zeit dauern, bis sich der einmal eingepflanzte Keim ausgebreitet hatte. Dann würde er wieder erwachen und die Gier nach dem Blut der Menschen in sich spüren. Dann war er derjenige, der den Menschen das gleiche Schicksal brachte, das ihm widerfahren war.
    Gunhilla hatte sich mittlerweile zurechtgefunden. Sie wusste wieder, was zu tun war.
    Auch Bill wusste, dass die Blutsaugerin noch nicht satt war. Sie würde ihn anfallen. Sie war unersättlich, zudem hatte sie lange gedürstet.
    Er hörte und sah sie auch gehen. Leichtfüßig, beinahe schwebend. Relativ gesehen war sie zu einem Kraftpaket geworden, und sie würde sich noch stärker machen wollen.
    Noch etwas wollte Bill nicht aus dem Kopf. Er hatte sich von seinem Freund John Sinclair das Denken eines Polizisten angewöhnt und fragte dabei nach den Hintergründen. Die gab es auch hier, denn jemand musste dieser Person die Schale mit dem Blut in das Verlies gebracht haben. Wer konnte das getan haben? Wer wollte, dass eine Blutsaugerin erwachte und wieder auf Jagd ging?
    Darauf fand der Reporter keine Antwort. In diesen Augenblicken war sie für ihn auch nicht wichtig. Er musste zusehen, dass es der Blutsaugerin nicht gelang, auch noch an sein Blut heranzukommen.
    Durch die scheibenlosen Fenster wehte der Wind in das Innere des Hauses. Er brachte die Kühle des Abend mit.
    Gunhilla ging weiter. Sie hatte auch ein Ziel. Bill irrte sich, wenn er davon ausging, dass sie sofort

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