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1152 - Prinzessin Blutleer

1152 - Prinzessin Blutleer

Titel: 1152 - Prinzessin Blutleer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anvisieren wollte.
    Im Verlies hielt sie nichts mehr. Sie wollte raus. Die Welt stand ihr offen und wartete auf sie. All das Blut, das die Menschen in sich trugen, würde ihr gehören. Sie würde es trinken, es genießen und es schlecken.
    Mit einem sicheren Schritt überquerte sie die Schwelle der offenen Verliestür. Ein kurzer Gang tat sich auf. Erst an seinem Ende begann die Treppe.
    Genau dort hing auch die Fackel. Sie war schon ziemlich weit heruntergebrannt. Das Licht war mehr ein schwaches Leuchten, ein leichtes Flackern, das wie Wasser über den Boden hinwegfloss, aber eine rötlich dunkle Farbe erhalten hatte.
    Das Licht war trotzdem hell genug, um auch an der Wand entlang zu streichen.
    Dort hing noch etwas!
    Zuerst konnte Gunhilla es kaum glauben. Sie fragte sich, wer so dumm gewesen war, und eine Axt hier hatte hängen lassen. Möglicherweise war sie auch vergessen worden. Egal, was damit passiert war, sie konnte durch ein schlichtes Anrucken aus der Fassung gehoben werden.
    Für Gunhilla war es kein Problem. Ihr Mund war zu einem breiten Lachen verzogen. In den Augen lag ein fast schon irrer Glanz, als sie sich auf der Stelle drehte und die Axt ebenfalls bewegte. Sie schlug damit durch die Luft und hörte das leichte Sirren, das dabei entstand.
    Es war ein Geräusch, das ihr Spaß machte und noch mehr Glanz in ihre Augen brachte.
    Ein Wunder war geschehen. Gunhilla wusste, wem sie dieses Wunder zu verdanken hatte.
    Zu ihrer Zeit hatte es diese Person noch nicht gegeben. Es lag einfach zu lange zurück.
    Die Welt musste sich verändert haben.
    Davor fürchtete sich Gunhilla nicht. Sie flüsterte: »Ich bin wieder da. Ja, ich bin wieder da!« Dabei schüttelte sie den Kopf. Ihre Haare, die wieder lang geworden waren, flogen um sie herum. Sie hatten an Farbe und Kraft gewonnen wie auch Gunhilla.
    Lachend rannte sie mit langen Schritten über die Treppe nach oben. Einen Blick wollte sie nur in die neue Umgebung werfen, wirklich nur einen. Danach wollte sie wieder in das Verlies zurückkehren, das sie von nun an verlassen konnte, wann immer sie wollte…
    ***
    Ich hatte die Augen geschlossen und es mir trotz »Holzklasse« auf meinem Sitz bequem gemacht. Neben mir saß keiner, so hatte ich die Armlehne hochstellen und mich quer hinsetzen können. Die Geräusche innerhalb des Jets hielten sich in Grenzen, und trotz der geschlossenen Augen »sah« ich noch.
    Es war nicht die derzeitige Welt, die mich umgab. Ich lebte in den Erinnerungen der erst einen Tag zurückliegenden Vergangenheit, die mich in das ferne und kalte Russland geführt hatte, wo Karina Grischin und ich auf die Dunklen Apostel getroffen waren, zudem noch auf Zombies und zu allem Überfluss auf Mandragoros Monsterwelt.
    Okay, wir waren frei gekommen. Wir hatten auch die Zombie-Plage zurückdrücken können, doch einfach war alles beileibe nicht gewesen. Hätte Mandragoro sich uns gegenüber anders verhalten, ich hätte nicht hier im Flieger gesessen, und dann wäre Karina Grischin auch nicht mehr nach Moskau zurückgekehrt.
    Da auch ich nur ein Mensch bin und kein Supermann, gingen mir die Ereignisse natürlich nach. Noch im Flugzeug hatte ich damit zu kämpfen. Das Erlebte wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen, nicht einmal im Schlaf.
    Jetzt schlief ich nicht mehr und hielt die Augen nur geschlossen. Ich freute mich auf meine Rückkehr nach London, obwohl mir der Abschied von Karina Grischin schwer gefallen war. Wir waren nicht im Bett gelandet, denn auch sie hatte die Ereignisse nicht vergessen können. Sie, Wladimir Golenkow und ich hatten noch einen Tag in Moskau verbracht und über den Fall geredet. Wladimir hatte versprochen, den verdammten Zombie-See unter Beobachtung zu halten, ob er auch wirklich gereinigt worden war. Zumindest Mandragoro hatte mir dieses Versprechen gegeben. Hundertprozentig sicher war ich trotzdem nicht.
    Ich hatte Wladimir nur darauf hingewiesen, hin und wieder ein Auge auf den See zu halten und auch dafür zu sorgen, dass der Geheimdienst oder andere Institutionen keine U-Boot-Experimente mehr durchführten, denn erst durch ein solches hatte es zur Katastrophe kommen können.
    Ich warf einen Blick auf meine Uhr. Angeblich sollten wir pünktlich in London landen.
    Wenn das stimmte, würden wir in einer knappen Viertelstunde über die Rollbahn gleiten.
    Der Sinkflug war längst eingeleitet worden. Die drei Stunden Zeitunterschied machten mir nicht viel aus.
    Die Stewardess, eine junge Eurasierin, ging noch

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