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1153 - Die Gruftie-Girls

1153 - Die Gruftie-Girls

Titel: 1153 - Die Gruftie-Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und auch ich hatte mir ein Süppchen gegönnt.
    Etwas Chinesisches, von Suko empfohlen. Eine sehr scharfe Mahlzeit mit vielen Gewürzen und Gemüse. Dazu hatte ich zwei dünne Scheiben Brot gegessen und fühlte mich einigermaßen satt. Allerdings auch durstig, deshalb trank ich ein kühles Guinness.
    Wir saßen in einer Ecke der Suppenbar, die relativ gut besucht war.
    Das Lokal gab es erst seit knapp fünf Wochen. Zuvor war der Raum von einem Porno-Laden besetzt gewesen, aber dessen Besitzer hatte Pleite gemacht.
    Es gab einen Tresen, ein paar Tische, dazu die Stühle aus Metall und Korb, auf denen man recht bequem sitzen konnte. Junge Leute bedienten die Gäste, und junge Leute werkelten auch in der Küche herum. Auch das Publikum war recht jung und zugleich gemischt, denn Geschäftsleute, die rasch satt werden wollten und auf den üblichen Fast Food Kram verzichteten, hatten sich ebenfalls eingefunden.
    »Meinst du denn, dass der Fall in Russland völlig abgeschlossen ist?«, fragte Suko.
    »Nein.«
    »Oh…«
    »Ich kann dir den Grund auch nennen, und du wirst mich begreifen. Man kann es nicht. Es geht nicht. Es liegt an Mandragoro. Er war die Person im Hintergrund, und er ist derjenige, der die Fäden zieht und sie immer ziehen wird. Er lässt sich nicht mehr ins Handwerk pfuschen. Wir haben doch gesehen, wie er die Zombies herstellte, und das hat er da auch getan. Ich habe schon mal daran gedacht, dass uns mit ihm ein zweiter Xorron erwachsen könnte.«
    »Nur das nicht.«
    »Du sagst es. Aber nichts ist unmöglich. Je mehr sich die Menschen gegen die Umwelt stellen, umso stärker sieht sich Mandragoro bemüßigt, einzugreifen.«
    Suko schlug mir leicht auf den Arm. »Wichtig ist nur, dass er dich hat laufen lassen.«
    »Du sagst es.«
    Unser Gespräch schlief ein, auch deshalb, weil ich einen Schluck trinken wollte. Der flache Schaum auf der Oberfläche hatte sich fast völlig verflüchtigt, und sehr kalt war das Bier auch nicht mehr.
    Während ich trank, schaute ich mich um. Es war wohl eine Polizistenart. Mein Blick glitt dabei über die anderen Gäste hinweg, an denen mir nichts Ungewöhnliches auffiel. Sie alle wollten nur in Ruhe etwas trinken, essen oder sich unterhalten.
    Bis auf einen jungen Mann, der allein an einem Zweiertisch saß. Nicht einmal weit von uns entfernt. Er machte keinen glücklichen Eindruck.
    Ich schätzte ihn auf Mitte Zwanzig. Er trug eine schwarze Lederjacke, die offen stand. Jeder konnte sein ebenfalls schwarzes T-Shirt sehen, auf dessen Vorderseite mit roten Buchstaben ein Spruch aufgedruckt war.
    »Der Tod ist die Sehnsucht der Lebenden«, murmelte ich und schüttelte den Kopf.
    »Was hast du?«, fragte Suko.
    »Ich spreche nur mit mir selbst.«
    »Vom Tod?«
    »Auch das.«
    »Warum?«
    »Nicht so wichtig.« Ich lächelte knapp. »Hinter dir sitzt jemand, der diesen Spruch auf seinem T-Shirt trägt.«
    »Ein Gruftie?«
    »Scheint so. Man kann auch Schwarzer zu ihm sagen.«
    Suko drehte sich nicht um. Dafür bewegte sich der junge Mann.
    Seinen Kopf, den er gesenkt hatte, hob er an, so dass ich sein Gesicht sehen konnte.
    Von Grufties oder Schwarzen erwartet man, dass sie ihre Haut bleich schminken. Das traf bei diesem »Exemplar« nicht zu. Seine Haut zeigte einen natürlichen und gesunden Farbton, allerdings nur auf den ersten Blick hin. Beim zweiten stellte ich fest, dass sich der Gast unnatürlich verhielt. Er war unruhig geworden. Er bewegte sich, ohne aufzustehen.
    Er hob die Schultern an, drehte sich dabei leicht auf dem Sitz und blickte unruhig hin und her.
    Da er auch seine Lippen bewegte, musste ich davon ausgehen, dass er mit sich selbst sprach, doch es war kein Wort zu hören.
    Die Unruhe hatte meiner Meinung nach keine natürliche Ursache. Sie konnte krankhaft sein. Er wirkte auf mich wie jemand, der etwas brauchte, das seinem Körper lange Zeit entzogen worden war, und ich dachte automatisch an Rauschgift. Er lauerte auf den nächsten Schuss, der ihm für eine Weile das trügerische Gleichgewicht zurückgab.
    Normal war sein Verhalten nicht. Er hatte sich nicht unter Kontrolle.
    Seine Hände fuhren über die Tischplatte hinweg, und dabei bewegte er wieder in lautlosem Gespräch die Lippen. Suko, der mich beobachtete, fragte: »Ist der Knabe da so interessant für dich?«
    »Zumindest ungewöhnlich.«
    Mein Freund sagte nichts. Er drehte sich langsam auf seinem Stuhl, bis er den jungen Mann anschauen konnte. Er hatte kurze Haare, eigentlich blond, aber einige davon,

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