1153 - Die Gruftie-Girls
den Mäulern. Dann aus dem Kopf, und nur wenige Herzschläge später brannten die Körper lichterloh in einem grünlichen Feuerschein, dessen Ränder aussahen wie tanzende Glasscherben oder zuckende Reflexe auf einer Wasseroberfläche.
Das Urböse hatte seine Botschafterinnen nicht wieder zurück in die dunkle Schattenwelt geholt. Sie waren zu Verliererinnen geworden, und die mochte der Teufel nicht. Egal, ob man ihn Satan oder Luzifer nannte. Alles verging, verbrannte und verkohlte. Zuletzt blieben Reste und ein wenig Ruß, der wie eine schwarze Schneeflocke über den Bühnenboden trieb, der glücklicherweise nicht in Brand geraten war…
Wir standen leicht erhöht und schauten in die Gesichter der Grufties.
Die Show war vorbei, kaum dass sie richtig begonnen hatte. Ich fühlte mich irgendwie verpflichtet, einige Worte zu sagen und griff zum Mikro.
»Geht nach Hause«, sagte ich mit belegter Stimme. »Die Sünde ist vernichtet worden. Ich weiß, dass es sie immer geben wird, aber nicht alle Menschen werden Sünder. Denkt darüber nach und haltet euch den wahren Text vor Augen: Alle Menschen werden Brüder. Es ist zwar noch ein sehr weiter und steiniger Weg bis dorthin, doch ich bin sicher, dass er trotz allem besser zu gehen ist als der der Sünde…«
Mehr wollte ich nicht sagen, weil ich mir sowieso schon wie ein Oberlehrer vorkam.
Leider hatten zwei junge Menschen unter dem Terror der Two Sins ihr Augenlicht verloren. Zumindest sie würden Julia und Wiebke, die Gruftie-Girls, nicht vergessen…
ENDE
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