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1153 - Hölle auf Erden

Titel: 1153 - Hölle auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Diesmal schien Vishnas Plan, die Menschheit zu versklaven oder zu vernichten, aufgehen zu wollen.
    Er schrak aus seinen düsteren Gedanken auf, als sich das bisherige gedämpfte Stimmengewirr in der Zentrale von T-32 in laute Hektik verwandelte.
    „Nein, nein!" antwortete Njaida Prokon, die Astrogatorin, erregt auf eine Frage des Kommandanten, die Bull nicht gehört hatte. „Alle Ortungssysteme arbeiten einwandfrei.
    Der Raumhafen ist verschwunden - und mit ihm ganz Terrania!"
    Der Schreck riß den Hanse-Sprecher halb aus seinem Sessel.
    Mit geweiteten Augen starrte er auf die Bildschirmsektoren, die die Erdoberfläche unter den beiden TSUNAMIS abbildeten.
    Dort, wo das weite Stadtgebiet von Terrania und der riesige Raumhafen der Metropole liegen mußte, gab es nichts außer dem graubraunen Sandmeer der Wüste Gobi.
    Bull holte unwillkürlich tief Luft.
    Genau so hatte es dort unten ausgesehen, als Perry Rhodan und er mit der STARDUST von der ersten Mondexpedition der Menschheit zur Erde zurückgekehrt waren - mit dem endgültigen Wissen, daß die Menschheit nicht allein im All war und mit der heißen Hoffnung in ihren Herzen, daß die Menschheit aus dieser Erkenntnis lernen und den Sprung ins kosmische Denken schaffen möge.
    Eine Wüstensteppe, durch den sich das träge Rinnsal des Moringol schlängelte und in den Goshun-Salzsee ergoß ...
    Doch das lag eine halbe Ewigkeit zurück. Künstliche Bewässerung hatte die ehemalige Wüste Gobi in eine Park- und Kulturlandschaft verwandelt, und die Ufer des entsalzten Goshun-Sees boten mit ihrer vielfältigen Vegetation zahlreichen Tierarten einen geschützten Lebensraum.
    Bull erhob sich ganz und wischte sich über die Augen.
    Nein, sie waren nicht in die Vergangenheit verschlagen worden. Die Park- und Kulturlandschaft Gobi breitete sich unverändert dort unten aus. Aber in ihr klaffte ein gigantisches, fast kreisrundes Loch von vielen Kilometern Durchmesser: das Gebiet, in dem noch vor wenigen Minuten die Stadt Terrania und ihr Raumhafen gelegen hatten. Nur der Goshun-See war noch vorhanden, aber er war wieder der salzverkrustete See von einst mit seinen leblosen Ufern.
    „Die Raumhafenkontrolle Terrania antwortet nicht", sagte Tisso Mewe, der Funker, tonlos.
    Reginald Bull vermochte über die Absurdität dieser Feststellung nicht zu lachen. Sie bewies nur, wie schwer menschlicher Geist etwas fassen konnte, was in krassem Gegensatz zu allen bekannten Naturgesetzen zu stehen schien.
    War das die zweite Plage, die Vishna auf die Erde geschickt hatte?
    Bull ging zum Funkpult und legte eine Hand auf Mewes Schulter. „Ich brauche eine Blitzverbindung zu NATHAN und eine Funkverbindung zum Außenbüro der Hanse in Ulan Bator! Klar?"
    Tisso Mewe schien aus einem Alptraum zu erwachen. Allmählich klärte sich sein Blick.
    Er nickte.
    „Ja, klar, Reginald."
    Seine Hände verwandelten sich scheinbar in selbständige Lebewesen, die zielsicher die gewünschten Schaltungen vornahmen.
    „Wir landen in fünfzig Sekunden", meldete Orvel Vaillant mit brüchig klingender Stimme.
    „Aber ich weiß nicht, ob wir dort..."
    Bull blickte zu dem 132 Jahre alten Kommandanten mit dem schwarzen Kraushaar und den blauen Augen.
    „Nur ruhig Blut, Orvel", sägte er mit der gelassenen Festigkeit, mit der er schon sehr oft verfahrene Situationen gemeistert hatte. „Selbstverständlich landen wir nicht, solange wir nicht wissen, was dort unten tatsächlich vorgefallen ist. Beide Schiffe stoppen in drei Kilometern Höhe! Gib das bitte an die T-31 durch!"
    „NATHAN - und das Außenbüro Ulan Bator!" meldete Mewe.
    „Zuerst NATHAN!" erwiderte Bull.
    Auf einem der Hyperkom-Bildschirme erschien das Symbol der lunaren Inpotronik.
    Bull identifizierte sich.
    „Du weißt, weshalb ich anrufe?"
    „Ich kann es mir denken", antwortete NATHAN. „Es handelt sich um das Zeitphänomen.
    Es betrifft bisher ausschließlich Terrania und seinen Raumhafen. Seine Ursache ließ sich noch nicht ermitteln. Der in Richtung Terrania laufende Verkehr konnte gestoppt werden, ohne daß es zu Unfällen kam. Nur zwölf Frachtsendungen über Transmitter sind verschwunden."
    „Die lassen sich verschmerzen", erwiderte Bull. „Ich melde mich wieder. Danke, NATHAN!"
    Er wandte sich dem Hyperkom zu, durch den die Verbindung nach Ulan Bator geschaltet worden war. Auf dem Bildschirm waren eine Frau und ein Mann zu sehen. Sie wirkten aufgeregt - natürlich.
    Bull kannte sie. Die Frau hieß Harbin Düscheng und war Direktorin

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