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1153 - Hölle auf Erden

Titel: 1153 - Hölle auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stets von Voraussetzungen ausging, die denen der Hauptpositronik entgegengesetzt waren, für normale Menschen zu verdeutlichen.
    „Warum nicht?" fragte Vaillant verärgert. „Wenn wir um zwei Sekunden in die Zukunft gehen, kann es den Grauen Korridor noch nicht geben."
    „Wir werden nicht in die Zukunft kommen, behauptet der Koko", erklärte Junter.
    „Noch fünf Sekunden!" rief Pete Abelez.
    Vaillant sah sich nach Bull um.
    Der Hanse-Sprecher bemerkte es, obwohl er wie gebannt auf mehrere helle Flecke blickte, die soeben in dem wesenlosen Grau aufgetaucht waren. Es sah so aus, als schimmerte etwas von der „anderen Seite" hindurch.
    „Es bleibt dabei!" entschied Bull. Die Situation der irdischen Menschheit war so verzweifelt, daß sie einen Risiko-Einsatz rechtfertigte.
    „Jetzt!" sagte der ATG-Techniker und aktivierte das Programm des Mini-ATG.
    Auf den Bildschirmen der Normal-Ortung verschwanden die Teilabbildungen des Grauen Korridors. Sie zeigten nur noch das erwartete diffuse rötliche Wallen und Leuchten der Labilzone, wie die noch nicht konkret manifestierte Zukunft genannt wurde.
    Die Bildschirme der Spezial-Ortung dagegen zeigten weiterhin das, was in einer konstant um zwei Sekunden zurückliegenden Vergangenheit ablief: den grauen Korridor, Terra und Luna und die TSUNAMI-31.
    Das Abbild von Alany Vance auf dem Hyperkom-Bildschirm erlosch. Dafür leuchtete der Bildschirm des Spezial-Hyperkoms auf und zeigte die Kommandantin des Schwesternschiffs, als hätte es den Sprung auf der Zeitbahn mitvollzogen, obwohl es keinen Mini-ATG besaß.
    Das alles nahm Reginald Bull innerhalb weniger Sekunden wahr. Nur wenige Sekunden später erschütterte ein dumpfer Schlag die Schiffszelle der T-32. Die Bildschirme der Spezial-Ortung und der Bildschirm des Spezial-Hyperkoms wurden dunkel. Ein Schwindel erfaßte Bull und zwang ihn dazu, die Seitenlehnen seines Kontursessels zu umklammern.
    Er fühlte gleichzeitig Enttäuschung und Erleichterung: „Enttäuschung darüber, daß es ihnen nicht gelungen war, den Grauen Korridor auf der Zeitbahn sozusagen zu überspringen - Erleichterung darüber, daß die Absorber des Schiffes die Andruckwerte der Kollision mit der Korridorwandung kompensiert hatten.
    „Ruhe bewahren!" rief er in das jäh aufbrandende Gewirr von Stimmen. „Welche Schäden hat es gegeben, Orvel?"
    Der Kommandant las die Angaben auf seinen Mini-Displays ab.
    „Die obere Polkuppel wurde zertrümmert. Keine Vakuum-Einbrüche in die Nachbarsektionen. Keine Toten oder Verletzten."
    „Ich begreife das nicht", sagte Pete Abelez tonlos und starrte erbittert auf eine Datenaufzeichnung. „In dem Augenblick, als wir in die ATG-Phase eintraten und mit der Korridorwandung tangierten, die für uns gar nicht mehr vorhanden war, schaltete sich das ATG-Aggregat einfach ab. Natürlich stürzten wir dadurch wieder in die Normalzeit zurück und mußten mit dem Korridor kollidieren. Das erklärt aber noch nicht, warum sich der ATG deaktivierte."
    Bull wandte sich an Waringer.
    „Hast du dafür eine Erklärung, Geoffry?"
    Der Hyperphysiker nickte bedächtig.
    „Eine Theorie, Bully, deren Wahrscheinlichkeit aber sehr groß ist. Die Wandung des Grauen Korridors ist viel mehr als eine Art Grigoroff-Schicht. Sie besteht offenbar aus ndimensionaler Energie, deren Auswirkungen teilweise auch in die nähere Zukunft reichen.
    Sie bewirkten die Deaktivierung des ATG-Felds - und zwar zum Glück für uns blitzartig.
    Andernfalls wären wir nicht von der Korridorwandung abgeprallt, sondern die Trümmer des Schiffes und unsere Überreste hätten sich auf einer großen Fläche der Wandung verteilt."
    „O, Gott!" flüsterte Alany Vance, deren Abbild wieder auf dem Bildschirm des Normal-Hyperkoms stand. „Du darfst so etwas nie wieder riskieren, Orvel!"
    „Wir kehren zur Erde zurück!" ordnete Bull an. „Unser Versuch war leider ein Fehlschlag.
    Aber immerhin wissen wir dadurch ein wenig mehr über den Grauen Korridor. Vielleicht erweist sich das später einmal als nützlich. Wer weiß!"
     
    *
     
    Während sich beide TSUNAMIS dem Raumhafen von Terrania näherten, zermarterte Reginald Bull sich den Kopf darüber, was gegen den weiteren Sturz von Terra und Luna durch den Grauen Korridor getan und wie die Menschheit auf den beiden Himmelskörpern gegen die nächste der von Chthon angekündigten sechs weiteren Plagen geschützt werden konnte.
    Er fand keine Lösung - und auch NATHAN wußte bisher keine, sonst hätte er sich gemeldet.

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