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1153 - Hölle auf Erden

Titel: 1153 - Hölle auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abgelaufen, aber das wußten wir bis vor wenigen Minuten natürlich nicht. Am schwierigsten war es, die Bevölkerung zusammenzuhalten. Tausende von Pneumotrain-Passagieren, die unterwegs zu anderen Städten waren, liefen aus den Stationen direkt in die Wüste. Ich hoffe nur, wir haben sie ausnahmslos eingefangen."
    Galbraith Deighton erklärte: „Natürlich ist niemand in der Vergangenheit zurückgeblieben. Wir haben massiert Roboter eingesetzt, um nicht nur jede Person, sondern auch jeden achtlos weggeworfenen Gegenstand hinter die Stadtgrenzen zurückzubringen."
    Er runzelte die Stirn.
    „Ich bekomme soeben eine Meldung vom Raumhafen. Danach soll es an der Landestelle eurer beiden TSUNAMIS zu einem Menschenauflauf gekommen sein, weil jemand auf der oberen Polkuppel der T-31 steht."
    „Auf der oberen Polkuppel der T-31?" echote Bull und suchte mit den Augen den Bildschirmsektor der Panoramagalerie, der die obere Polkuppel der T-31 zeigte.
    „Tatsächlich, dort steht jemand! Aber wie ist das möglich? Die beiden TSUNAMIS sind doch eben erst gelandet - und dieser Kerl trägt keinen SERUN, sondern nur einen gewöhnlichen Overall. Wie hätte er sich damit dort halten können. Bitte, Ausschnittvergrößerung, Njaida!"
    Njaida Prokon schaltete, und die bisher nur daumengroß sichtbare Figur wurde lebensgroß.
    „Chthon!" sagte Bull erschauernd. „Es ist der vierdimensionale Schatten. Das bedeutet nichts Gutes."
    Als hätte der Unheimliche ihn gehört, hob er einen Arm.
    Im nächsten Augenblick vernahmen sowohl Reginald Bull als auch die Besatzungen beider TSUNAMIS sowie - was sich allerdings erst später herausstellen sollte - die zirka siebenhundert Personen, die aus einer provisorischen Unterkunft für nach Terra verschlagene Passagiere zu fremden Planeten an die Absperrung der Landeplätze geströmt waren, seine mentale „Stimme".
    „Erdbewohner, ich warne euch!" klang es in den erreichten Gehirnen auf. „Eine neue Perforation des Grauen Korridors bildet sich aus. Durch sie werden die Parasitär-Enklaven nach Terra und Luna kommen."
    Die „Zuhörer" standen noch unter dem Schock des Erlebten, als der gesamte Himmel für kurze Zeit in einem „überirdischen" silbrigen Licht erstrahlte, in dem das Licht der regionalen Kunstsonne förmlich ertrank.
    „Das war das Zeichen!" warnte Chthons mentale „Stimme".
    Reginald Bull keuchte. Er wollte etwas sagen, brachte aber keinen Ton heraus. Noch geblendet von dem Ausbruch silbrigen Lichts, sah er nur undeutlich, wie Chthon in der oberen Polkuppel der T-31 versank.
    Das gab ihm seine Fassung zurück.
    Er ließ eine Verbindung mit der T-31 herstellen und wies die Kommandantin an, die gesamte Besatzung des TSUNAMIS nach dem Unheimlichen suchen zu lassen und ihn solange aufzuhalten, bis er ankam.
    Er gab sich jedoch nicht der Illusion hin, jemand könnte den Außerirdischen finden und aufhalten.
    Und so war es auch.
    Chthon blieb verschwunden. Reginald Bull und die anderen Verantwortlichen von Hanse und LFT konnten nichts weiter tun, als die Warnung über TERRA INFO an alle Bewohner der Erde und ihres Mondes weiterzugeben und sich die Köpfe darüber zu zerbrechen, was Chthon mit den „Parasitär-Enklaven" gemeint haben könnte.
    Und, notwendigerweise, höchste Alarmbereitschaft anzuordnen. Doch die nächsten Stunden vergingen, ohne daß irgendwo auf Terra oder Luna etwas Fremdartiges und Bedrohliches gesichtet worden wäre.
     
    2.
     
    Booker Tern verzog angewidert das Gesicht, als er sich im Spiegel sah.
    Sein Schädel glich noch immer einem straff mit dunkelbraunem Leder überzogenem Totenkopf. Es war fast ein Wunder, daß sein Haar so gut nachgewachsen war. Die schwarz und silbern melierten Locken glänzten in seidigem Schimmer.
    Er seufzte und sprühte sich etwas Bartentfernungsschaum auf die Hand, um ihn dann auf der unteren Gesichtshälfte zu verteilen.
    Die Mediker hatten gut reden. Sie behaupteten einfach, sein Körper hätte die Folgen des Trypanosomenbefalls überwunden und brauchte nur ein paar Wochen Zeit, um sich vollständig zu regenerieren.
    Er wußte es besser.
    Schließlich war er Mikrobiologe, Neurologe und Pathologe und kannte die Verheerungen, die die von der Topas-Libelle beim Biß übertragenen Trypanosomen im menschlichen Rückenmark anrichten konnten. Genau das war ihm auf dem Planeten Voerster zugestoßen, wo er als Seuchenexperte der Kosmischen Hanse die Bekämpfung des ebenfalls von Trypanosomen verursachten Blutschwamms geleitet

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