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1154 - Dämonen-Trauer

1154 - Dämonen-Trauer

Titel: 1154 - Dämonen-Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich wieder auf die Füße kämpfte und zur Haustür taumelte. Sein Beweisstück hielt er wie einen kostbaren Schatz umklammert. Er stolperte in das Haus hinein, und erst hier, als er Licht gemacht hatte, wurde ihm richtig klar, welch einem Horror er entwischt war.
    Zu fassen war es noch immer nicht. Das Grauen lag noch nicht lange zurück, aber er hatte das Gefühl, als lägen Tage dazwischen.
    Seine Frau war leider nicht da, denn jetzt hätte er sie gern bei sich gehabt. Auch wenn sie ihm wahrscheinlich nicht geglaubt hätte, aber da wäre zumindest jemand gewesen, der ihm zugehört hätte.
    Ben Adams wusste, dass er gegen seine Verletzungen etwas tun musste. Im Bad standen verschiedene Tinkturen, zuvor jedoch griff er nach der Flasche Gin. Er schraubte sie auf. Dann trank er zwei kräftige Schlucke.
    Ben lachte plötzlich. Welches Glück er gehabt hatte! Er war nicht nur der unheimlichen Gestalt entkommen, auch die schwarze Masse hatte ihm nichts getan. Im Gegenteil, sie hatte sogar Kontakt mit ihm aufgenommen und mit ihm geredet. Und das auf eine Art und Weise, wie er es zuvor noch nie erlebt hatte.
    Trotzdem wollte er kein Einzelkämpfer bleiben. Ben ging davon aus, dass man nicht nur Glück im Leben haben konnte. Irgendwann ging es auch mal abwärts.
    Dem wollte er vorbeugen.
    Er hatte das Band.
    Er würde es entsprechenden Leuten zukommen lassen. Und er würde auch mit ihnen über das Phänomen reden, ob sie ihm nun glaubten oder nicht. Auch wenn sie ihn auslachten, er ließ sich von seinem Plan nicht abbringen.
    Er stand wieder auf. Das Bad wartete auf ihn. Er wollte duschen, sich danach einreiben und sich anschließend ins Bett legen, um tief und fest zu schlafen. Ben wollte alles vergessen. Zumindest für die nächsten Stunden…
    ***
    Raniel hatte sein Schwert gezogen. Ich stand etwa einen Schritt von ihm entfernt und schaute ihm zu.
    Es war eben immer etwas Besonderes, wenn der Gerechte sein Schwert zog. Weil es kein Schwert wie jedes andere war und auch mit meiner Waffe, dem Schwert des Salomo, nicht zu vergleichen war. Raniels Waffe bestand nicht aus Metall, sondern aus Glas.
    Eben das Schwert eines Engels, und das hatte er mit einer schon feierlich anmutenden Geste gezogen. Er hielt es kaum in der Hand, als mit ihm etwas Überraschendes passierte. Raniel blieb zwar der gleiche, er veränderte sich trotzdem, und diese Veränderung spielte sich einzig und allein in seinen Augen ab.
    Die Pupillen veränderten sich. Sie schimmerten mir in einem silbrigen Blau entgegen, und ich hatte auch den Eindruck, als hätte sich sein Körper unter dem Umhang verändert. Ich konzentrierte mich auf das Gesicht.
    Die Haut war anders geworden. Sie wirkte fragiler, verletzbarer, doch das täuschte, denn Raniel befand sich jetzt in einem Zwischenzustand. Er war nicht mehr nur Mensch, und auch nicht nur Engel. Er war von beidem etwas. In diesem Zustand veränderten sich auch seine Sinne und ebenfalls das Wahrnehmungsvermögen. So war er nun in der Lage, besser zu sehen, zu riechen und zu schmecken. Man konnte ihn als hypersenibel bezeichnen, und auch seine Stimme durchlebte eine Veränderung. Ich hörte es, als er mich ansprach.
    »Bitte John, lass mich es machen…«
    »Ist gut.«
    Ja, das war bei seiner Stimme schon der andere Klang gewesen. Viel klarer, viel höher und auch irgendwie gläserner, obwohl dieser Vergleich kaum fassbar war. Aber die Stimme hatte sich für mich zusätzlich weiter entfernt angehört. Wie bei einer Person, deren Geist schon längst in andere Sphären entwichen war.
    Da Raniel sein Schwert gezogen hatte, konnte ich mir nur das eine vorstellen. Er würde damit zuschlagen und töten. Eine Gestalt töten, die schon tot gewesen war, dann aber wieder gelebt hatte und nun noch einmal den Weg gehen musste.
    Es war einfach nicht zu fassen, und mir wurde wieder einmal klargemacht, dass es noch viele Dinge gab, an die ich bisher nicht gerüttelt hatte.
    Logisch, denn Raniel bewegte sich in Sphären, die mir normalerweise verschlossen blieben.
    Er war am Kopf ende der Gestalt stehen geblieben. Er sagte nichts und schaute nur nach vorn, über die Füße der Gestalt hinweg, als läge die Lösung irgendwo in der Dunkelheit über dem Wasser.
    Seit König Arthus gab es Schwerter mit magischen Kräften. Ich hatte es selbst erlebt. Da brauchte ich nur an Karas Waffe zu denken, die eine goldene Klinge besaß, und auch das Schwert des Salomo, das mir gehörte, konnte nicht als normale Waffe angesehen werden.
    Der

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