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1158 - Der SchiffbrÃŒchige

Titel: 1158 - Der SchiffbrÃŒchige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nachgab.
    Zwischendurch begann er, seine Unterkunft auf die bald zu erwartende Invasion durch die Jung-Heels vorzubereiten. Bei seinen seltenen Ausflügen durch das Schiff beschaffte er sich eine Reihe von fest verschließbaren Kisten aus Plastik, das selbst den Zähnen eines Heels widerstehen sollte. Da hinein packte er alles, was ihm besonders wertvoll war und leicht entzweigehen konnte. Danach erschien ihm seine Behausung als kahl und ungemütlich, und er kauerte sich trübsinnig in seiner Sitzmulde zusammen und fragte sich, wie das alles enden sollte.
    Was sollte er mit den jungen Heels anfangen? Er konnte sie nicht alle bei sich behalten, ganz abgesehen davon, daß Unfall Nummer Drei sie verjagen würde, wenn sie alt genug waren, um für sich selbst zu sorgen.
    Der Gedanke, daß seine Heels sich ihren wilden Artgenossen anschließen könnten, war ihm unangenehm. Er erwog die Möglichkeit, Käfige für sie zu bauen, mußte diesen Gedanken jedoch wieder fallen lassen. Jeder Parsynne wußte, daß man Heels nicht in Käfigen halten konnte. Wäre das möglich gewesen, dann hätte man mit diesen Tieren experimentieren können und sicher längst herausbekommen, wie man sie wirksam eindämmen mußte.
    Die Zeit verging, und der Heel wurde, immer schwerfälliger, während sein sonst so schlanker Leib sich rundete und das weiche Flaumhaar sich in Flocken ablöste, um dem borstigen, fleckigen Fell eines erwachsenen Tieres Platz zu machen. Eines Tages begann Unfall Nummer Drei, eines der Polster in „ihrer" Sitzmulde kunstgerecht zu zerlegen und ein weiches Nest daraus zu fertigen. Gleichzeitig bedeutete sie dem Parsynnen, daß er und seine Tentakel in diesem Nest nichts zu suchen hatten. Sie wollte ungestört darin sein, und X'Phan respektierte diesen Wunsch. Als das Nest fertig war, verkroch der Heel sich darin, und als er lange Zeit später wieder zum Vorschein kam, wirkte er erschöpft und schlaff, aber wieder einigermaßen schlank. X'Phan bot seiner kleinen Freundin Futter und Wasser an, und sie machte sich gierig darüber her, um anschließend sogleich wieder in ihrem Nest zu verschwinden.
    Mehrere Tage hindurch kam Unfall Nummer Drei nur kurz zum Vorschein, um zu fressen und zu trinken. Aus ihrem Nest drangen leise, quiekende Laute, die allmählich kräftiger und lauter wurden. X'Phan hätte nur zu gerne einmal nachgesehen, wie groß die Zahl derer war, die ihm alsbald den letzten Nerv rauben würden, aber Unfall Nummer Drei war in diesem Punkt nach wie vor unerbittlich, und so bezähmte er seine Neugierde.
    Als Unfall Nummer Drei am sechsten Tage aus ihrem Nest kam, trug sie ein seltsam aussehendes, winziges Bündel im Maul. Sie sah sich aufmerksam um, trug das Bündel dann zu jener mit Plastikflocken gefüllten Schale, in der sie ihre Notdurft zu verrichten pflegte, und grub das Bündel dort sorgfältig ein. Danach fraß und trank sie und schlüpfte in ihr Nest zurück. Als sie verschwunden war, ging X'Phan vorsichtig zu dem Kasten und exhumierte die winzige Leiche. Betroffen blickte er auf den kleinen Heel hinab, und ein unbestimmbarer Schmerz durchzog ihn.
    Schon wenige Stunden später begrub Unfall Nummer Drei das zweite ihrer Jungen, dann das dritte, und X'Phan unternahm einen ernstgemeinten Versuch, das Nest aufzubrechen. Wenn er nur eines der Kleinen hätte genau untersuchen können, wäre es ihm vielleicht möglich gewesen, zu helfen. Aber Unfall Nummer Drei wies ihn zurück, und auch sie meinte es sehr ernst - sie versetzte dem Parsynnen einen Biß in den Tentakel.
    Ihre kleinen, ungemein scharfen Zähne ritzten die Haut nur ein, und den Giftstachel ließ sie aus dem Spiel, aber X'Phan wußte nun, daß er den Bogen nicht überspannen durfte.
    Er stellte das Futter noch sorgfältiger als sonst zusammen, mischte Vitamine, Spurenelemente und parsynnische Antibiotika hinein. Zwei Tage vergingen, ohne daß Unfall Nummer Drei eines ihrer Jungen begrub. X'Phan triumphierte bereits - da tauchte sie wieder mit einem dieser Bündel auf.
    Die Verzweiflung übermannte den Parsynnen fast, und sie trieb ihn aus seiner selbstgewählten Isolation hinaus. Er nahm die kleine Leiche und eilte davon.
     
    *
     
    Parsynnen wurden selten krank - so selten, daß nur sehr wenige von ihnen sich auf die Behandlung von Krankheiten konzentrierten. Einer von diesen wenigen Parsynnen war X'Hou.
    X'Phan und X'Hou waren alte Bekannte. Als die Raldirs die in völlig friedlicher Absicht bei ihnen gelandeten Parsynnen überfielen und X'Phan

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