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1159 - Mörderische Nixenwelt

1159 - Mörderische Nixenwelt

Titel: 1159 - Mörderische Nixenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen Schuss haben, keinen zweiten mehr. Mit dieser einen Kugel musste er alles richten.
    Der Ghoul, der sich Richard nannte, ließ ihn nicht aus den Augen. Obwohl zwischen ihnen eine gewisse Entfernung bestand, nahm Harry sehr wohl den widerlichen Leichengestank wahr, der von dem Ghoul ausging. Er war erregt, er freute sich auf sein Opfer, und er würde es tot aus dem Wasser ziehen.
    Wieder verstrichen Sekunden. Das Wasser stieg. Harry sah an seinem Körper herab. Die Gürtelschnalle lag bereits unter dem Wasserspiegel, der unaufhaltsam anstieg.
    Im Gegensatz zu Harry hatte der Ghoul Zeit. Manchmal, wenn er sein Gesicht bewegte, spürte Harry auch das Zucken der Schlinge an seinem Hals. Die Beutewaffe hatte der Ghoul nicht weggesteckt, aber die Mündung wies auch nicht mehr auf Harry.
    Viel Zeit blieb ihm nicht mehr…
    »He«, sagte er und hob zugleich den rechten Arm. Er ärgerte sich darüber, dass er nur so schwach hatte sprechen können, doch Richard reagierte kaum.
    Die Schlinge zog sich nicht zusammen, sie lockerte sich auch nicht. Es blieb gleich. Die Kreatur der Finsternis wusste sowieso, dass ihr Opfer nicht entkommen konnte.
    Probehalber bewegte Harry seine rechte Hand. Auch die linke, so dass der Ghoul durch beide Bewegungen abgelenkt wurde. Harry strich durch sein Gesicht. Er beugte sich dabei mit dem Kopf etwas vor, was ein Fehler war, denn die Luft wurde ihm sofort knapp.
    Die Kreatur der Finsternis fluchte. Sie drückte sich zurück, und der Druck um Harrys Hals nahm zu.
    Damit kippte er nach vorn, und genau das kam ihm entgegen.
    Er riss die Walther mit den geweihten Silberkugeln hervor. Er streckte den Arm aus, er hielt die Pistole leicht schräg, und die Spannung löste sich bei ihm durch einen Schrei, in den das Echo des Schusses hineinklang.
    Treffer oder nicht?
    Harry Stahl hielt sich mit großer Mühe waagerecht. Er hatte den Blick nach vorn gerichtet und wollte kaum glauben, was er sah.
    Die Gestalt kippte nach hinten. Sie war getroffen worden, und zugleich zuckte auch das verdammte Band an Harrys Hals zurück, sodass er wieder normal atmen konnte.
    Er war so überrascht, dass er selbst rücklings im Wasser landete. Es schwappte über ihm zusammen, aber mit der nächsten Bewegung schnellte Harry wieder hoch. Er kam auf die Füße, schaute zum Baum hin und sah die Kreatur der Finsternis nicht mehr.
    Das Geschoss hatte ihn von seinem Platz gefegt. Auch die verdammte Zunge war nicht mehr zu sehen.
    Harrys erste Freude verschwand schnell. Er fühlte sich wie Robinson auf seiner einsamen Insel. Er sah Wasser, Nebel, hörte das Plätschern und wusste, dass das Wasser auch weiterhin steigen würde.
    Richard musste hinter den Baum gekippt sein. Er lag im Wasser. Er war bestimmt nicht vernichtet, denn Harry kam in den Sinn, was sein Freund John Sinclair über die Kreaturen der Finsternis gesagt hatte. Eine Kugel vernichtete sie nicht, auch nicht, wenn sie aus geweihtem Silber war wie seine.
    Harry ging die ersten Schritte. Er behielt die Walther schussbereit und nagte dabei an seiner Unterlippe. So gut wie möglich kontrollierte er seinen Atem. Um ihn herum war das Plätschern des Wassers zu hören, sonst nichts.
    Harry erreichte den Baum. Der Blick auf die Rückseite war ihm durch das Geäst verwehrt. Zum ersten Mal nahm er die zahlreichen Mücken wahr, die schon jetzt seine Gestalt umkreisten.
    Er rechnete damit, dass die Kreatur der Finsternis plötzlich in die Höhe schwang und ihn angriff, doch das blieb aus. Harry wollte es kaum glauben. Er kletterte dorthin, wo Richard gesessen hatte und sah ihn auch nicht im Wasser liegen. Er war abgetaucht. Einfach verschwunden, als hätte es ihn nie gegeben.
    Genau damit hatte Harry seine Probleme. Er lebte zwar, er war auch nicht mehr gefesselt, aber viel besser ging es ihm auch nicht. Noch immer war er ein Gefangener des Sumpfes, und der Weg aus ihm heraus war nicht mehr zu sehen. Das Wasser hatte die gesamte Umgebung überschwemmt.
    »Verdammt auch«, flüsterte er und blieb zunächst auf dem Baum hocken, weil er einen guten Überblick hatte. Er dachte an John Sinclair.
    Zu sehen war er nicht!
    Natürlich kam ihm der Gedanke, dass John von diesem verdammten Wasser verschluckt worden war. Er konnte auch von einer Nixe geholt worden sein, aber daran wollte er nicht glauben. So einfach war es nicht, den Geisterjäger auszuschalten.
    Ihm war, als hätte John Sinclair seine Gedanken gehört, denn die Stille wurde von einem Ruf unterbrochen.
    Das war seine

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