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1159 - Mörderische Nixenwelt

1159 - Mörderische Nixenwelt

Titel: 1159 - Mörderische Nixenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas hörten wir, das uns wieder Hoffnung gab.
    Es war das Plätschern des Erlenbachs. Genau dort stand auch Harrys Wagen, der uns wieder zurück in den Ort bringen würde.
    Harry ging mit leicht gesenktem Kopf neben mir her. Es tropfte von ihm ebenso wie von mir. »Da gibt es zwei Möglichkeiten«, sagte er: »Entweder bleiben wir noch im Ort oder sagen uns, es gibt nichts mehr zu holen, der Fall ist erledigt.«
    Ich blieb stehen und zwang ihn, das Gleiche zu tun. »Ist der Fall wirklich erledigt?«
    »Nein.«
    »Eben.«
    Harry drehte sich dem Sumpf zu. Das Wasser war noch da. Nur jetzt weiter entfernt gab seine Oberfläche einen recht schwachen, grünlichen Glanz ab, weil sich das Licht der Sonne darauf spiegelte. Es drang durch, denn die Nebelwände lösten sich allmählich auf. »Wenn sie bleiben, müssen wir sie dort rausholen, John.«
    »Nein. Sie werden kommen. Zumindest Maja.«
    »Dann glaubst du, was diese Xenia gesagt hat?«
    »Warum hätte sie lügen sollen? Ich habe Maja von diesem Nixenbann befreien können. Es ist natürlich fraglich, ob sie ein normales Leben führen will oder kann. Ich möchte sie noch einmal sehen und auch versuchen, ihr zu helfen.«
    »Siehst du sie als Mörderin an?«, erkundigte sich Harry nach einer Weile des Nachdenkens.
    »Nicht unbedingt. Als sie Pohland umbrachte, befand sie sich in einer anderen Lage. Da war sie nicht mehr der Mensch, der sie eigentlich hätte sein sollen. Ich will auch nicht, dass sie zwischen zwei Zuständen taumelt.«
    »Gut, dann warten wir auf sie und auf die anderen und hoffen, dass sie uns nicht vergessen haben.«
    »Bestimmt nicht.«
    Bis zum Auto war es nicht mehr weit. Wir gingen die restlichen Schritte. Harry musste lachen, als er den Wagenschlüssel hervorholte und dabei an sich herabschaute. »Ehrlich, John, mit nassen Klamotten bin ich noch nie Auto gefahren.«
    »Lieber nass als tot.«
    »Stimmt. Ertrinken ist auch nicht das Wahre.«
    Als Harry den Wagen aufschloss, ging ich ein paar Schritte zur Seite und auch wieder zurück. Am Rand des Erlenbachs blieb ich stehen. Ich blickte die schmale Böschung hinab auf das Wasser, das vor mir gurgelte und so schnell dahinfloss, als wollte eine Welle die andere noch in der gleichen Sekunde einholen.
    Ein normaler Bach. Helles, klares Wasser. Nichts wies auf eine mörderische Nixenwelt hin. Hier musste jemand wie Maja ihre normale Welt verlassen haben.
    Die Kreatur der Finsternis hatte perfekt gearbeitet. Ich bekam diese Gestalt einfach nicht aus dem Kopf. Ein Ghoul als Kreatur der Finsternis. Man erlebte immer wieder neue Überraschungen.
    So weit wie möglich ließ ich meinen Blick über den Bachlauf schweifen, ohne jedoch einen Hinweis zu finden, der uns weitergebracht hätte.
    »Kommst du, John?« Harry, der nach mir gerufen hatte, öffnete auch die Beifahrertür.
    »Ja, sofort.« Nachdenklich ließ ich mich neben ihm nieder.
    »Was hast du?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Harry, dieser Fall ist noch nicht beendet. Das schwöre ich dir.«
    »Hast du was entdeckt?«
    »Nein. Aber ich denke immer stärker an das Versprechen der Nixe. Kann sein, dass sie alle bis zur Dunkelheit warten, um dann noch einmal zuzuschlagen.«
    Stahl lächelte. »Wir sind gerüstet!«
    ***
    Nachdem Harry angefahren war, blickte ich noch einmal zurück. Ich sah die Brücke verschwinden, die so normal aussah und es auch war. Gleichzeitig jedoch war sie der Zugang zu einer Welt, die sich von der normalen scharf abhob. Hier hatte sich seit langer Zeit etwas gehalten, das auch jetzt noch nicht verschwunden war, denn Xenia existierte auch weiterhin.
    Ich erinnerte mich daran, wie wir uns unterhalten hatten. Gut, ich hätte versuchen können, sie zu töten. Mit der Kugel aus der Beretta oder mit dem Kreuz, aber da hatte ich es nicht fertig gebracht.
    Sie hatte mir direkt nichts getan. Sie war selbst eine Gefangene ihrer eigenen Welt. Sie gehörte weder zu den Menschen noch zu den Fischen. Sie war das rätselhafte Wesen dazwischen und für mich irgendwie auch eine sehr traurige Gestalt.
    Vor uns malten sich die Häuser des Dorfs ab. Die Straße war leer. Die Bäume an den beiden Seiten warfen leichte Schatten, die wie gemalt auf der Fahrbahn lagen.
    Ich sagte nach einer Weile mit leiser Stimme: »Wir müssen es auch den Illigs beibringen, was mit ihrer Tochter nun tatsächlich geschehen ist.«
    »Das mache ich.«
    »Gut.«
    »Und weißt du, John, worüber ich mir noch Gedanken mache?«
    »Nein, aber du wirst es mir sagen.«
    Er

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