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116 - Der Mitternachtsteufel

116 - Der Mitternachtsteufel

Titel: 116 - Der Mitternachtsteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Tirso an, als würden sie ihn am liebsten gleich sezieren.
    Kiwibin stellte uns vor und erläuterte auf russisch, was es mit uns auf sich hatte. Ich verstand nichts, sah aber, daß ein Mitglied der Kommission den Arm in der Schlinge trug und sich so geradehielt, als trüge es ein Korsett. Ein anderer Mann trug eine Kunststoffkopfstütze.
    „Hatten die Herren von der Kommission einen Unfall?" fragte ich Kiwibin.
    „Einen Hubschrauberabsturz", sagte er.
    Er belog mich sicher knüppeldick.
    Endlich erfuhr ich nun, da ich ja verantwortlich war für Phillip und Tirso, was geschehen sollte. Phillip und Tirso sollten in zwei schalldichte, isolierte Zellen kommen - getrennt voneinander. In einer dritten Zelle würde sich ein Mann aus Dscheskajan, ein Hirte, der sich für einen Dämon hielt, befinden. Phillip und Tirso sollten versuchen, Verbindung mit ihm aufzunehmen - auf übernatürliche Weise - und mehr über ihn herausfinden. Jede Zelle wurde von Fernsehkameras und Tonbandaufnahmegeräten überwacht. Phillip, Tirso und auch der Hirte sollten an medizinische Geräte angeschlossen werden, die Pulsschlag, Atmung und dergleichen registrierten.
    Ich hatte gegen das Experiment nichts einzuwenden. Olga Gallinowa, die zweifellos wie die andern Englisch verstand, machte eine Bemerkung auf russisch, als ich das sagte. Ein paar von den Kommissionsmitgliedern lachten.
    „Phillip und Tirso sind zwar nicht so bildhübsch wie Sie, ich möchte sie aber trotzdem nur ungern einer Gefahr aussetzen", sagte ich zu Olga Gallinowa.
    Sie wurde über und über rot. Wissenschaftlich mochte sie eine Kapazität sein, aber sonst war sie ziemlich natürlich.
    Ich war dabei, als Phillip und Tirso in die Kabinen gebracht wurden. Es waren kleine, kahle Räume mit einer Liege und medizinischen Apparaten auf Wandborden ausgerüstet. Institutsangestellte legten ihnen die Elektroden an. Vor jeder Kabine sollte ein Institutsangestellter stehenbleiben, durch ein Guckloch beobachten und notfalls sofort eingreifen. So wurde es mir gesagt; und ich glaubte es und dachte mir nichts weiter.
    Der Hirte, der Semjat Burjin hieß, war bereits für das Experiment vorbereitet. Die Türen der Kabinen von Phillip und Tirso schlossen sich. Ich hatte ihnen erklärt, worum es ging, und Tirso zeigte sich zuversichtlich.
    Phillip sagte gar nichts und war völlig apathisch.
    Ich ging nun mit der Kommission und einem Arzt ein Stockwerk höher. Hier nahmen wir in einem Beobachtungsraum Platz. Die Jalousien waren heruntergelassen, so daß man im Halbdunkel das Geschehen auf den Monitoren besser sehen konnte. Der Arzt nahm am Kontrollpunkt mit den Anzeigen der medizinischen Instrumente Platz.
    Er trug als einziger einen weißen Kittel. Ein Kommissionsmitglied bediente die Monitoren per Fernschaltung. Die Tauglichkeit wurde gecheckt.
    Kiwibin ließ mir die monotonen russischen Worte von Prof. Dr. Gallinowa übersetzen, die neben mir saß. Das war so ein Späßchen von ihm, Ich roch das herbe Parfüm der schönen Frau.
    Sie übersetzte: „Raum A-Fernsehüberwachung in Ordnung. Tonprobe."
    In Raum A befand sich Tirso.
    Dr. Wassiliew sprach auf englisch in ein Mikrofon. „Hallo, hörst du mich? Dann antworte mit ja." „Ja", ertönte Tirsos Stimme aus einem Lautsprecher.
    Der Arzt sagte nun seine Puls- und Atmungswerte und schaute auf die Nadel des Enzephalographen an dem großen Kontrollpult, der Tirsos Gehirnströme aufzeichnete.
    „Enzephalogramm normal", sagte er.
    Abi, hörst du mich?" fragte Tirso, für den das alles ein Spiel und ein Spaß war. Er stellte sich auf die Liege und schnitt eine Grimasse. „Bist du da, ja?"
    Olga Gallinowa zeigte mir, wie ich das drahtlose Mikrofon zu bedienen hatte, das an der breiten Armlehne des Stuhls befestigt war.
    „Ja, ich bin hier, Tirso. Paß jetzt auf! Es geht gleich los."
    „Onkel Kiwibin hat mir eine Überraschung versprochen, wenn ich gut abschneide", sagte Tirso.
    „Ich werde mir mächtig Mühe geben."
    Ich schaute Kiwibin schief an.
    Er räusperte sich gewaltig. Phillip saß apathisch auf seiner Liege und antwortete nicht. Ein Institutsangestellter betrat schließlich die Zelle, damit die Tonprobe abgeschlossen werden konnte.
    Zuletzt leuchtete der Monitor auf, der den Hirten Semjat Burjin zeigen sollte. Burjin war auf einer Liege angeschnallt, so daß er sich nicht rühren konnte. Ein Arzt saß bei ihm. Auch an Burjins Kopf und seinem Körper waren Elektroden befestigt. Sein Gesicht war verzerrt. Geifer tropfen aus seinem

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