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116 - Geheimexperiment Todessporen

116 - Geheimexperiment Todessporen

Titel: 116 - Geheimexperiment Todessporen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dem Rücken. Sein Mund war halb geöffnet, die Augen blickten starr
zur Decke. Da Hailey sich nicht regte, als die Männer sein Zimmer betraten, kam
diesen sofort der Verdacht, dass der Wissenschaftler tot wäre. Noch ehe sie am Bett
standen, ließ der Koreaner schnell seinen Blick in die Runde schweifen. Die
Fenster waren geschlossen. Das Zimmer war nicht durchwühlt. Auf den ersten
Blick schied ein Überfall und damit ein Verbrechen
aus. Demnach war Hailey auf natürliche Weise gestorben.
Offenbar durch Herzversagen. Der Tod schien ihn im Schlaf überrascht zu haben.
Kim berührte flüchtig die rechte Hand des Engländers. Sie fühlte sich kalt an.
Frank Hailey war schon einige Stunden tot.
    Arnos Boaring
stand da wie vom Donner gerührt. „Ich kann es nicht fassen ...“ Er starrte den
englischen Kollegen an. „Ich war noch letzte Nacht mit ihm zusammen.“ Benommen
und scheinbar gedankenlos legte er die Hand auf die rechte Schulter des Toten.
„Fassen Sie nichts an, verändern Sie bitte nichts“, sagte Kim mit belegter
Stimme. Er war blass geworden, und man sah ihm an, dass ihm der Vorfall äußerst
unangenehm war. „Bitte, sprechen Sie mit niemand darüber und ..."
    Seine Augen
verengten sich, als er sah, wie die Schulter unter dem Druck von Professor Boarings
Hand einsackte, durchbrach wie hauchdünnes, morsches Pergament - und der Stoff
des Pyjamas in das entstehende Loch gedrückt wurde ...
     
    ●
     
    Kim fuhr
zusammen wie unter einem Peitschenhieb. Mit einem leisen Aufschrei des
Entsetzens wich er zurück und konnte seinen Blick nicht von der reglos
liegenden Leiche mit der eingesackten Schulter und dem Professor wenden, der
nicht minder erschrocken war als er. Boaring zuckte zurück. Dabei riss er seine
Hand so heftig herum, dass noch mal Druck auf die Schulter ausgeübt wurde. Das
Ergebnis war alarmierend. Von dieser einzigen kurzen, aber heftigen
Abwehrreaktion wurde der Körper des Toten herumgerissen, als hätte ein
Pferdehuf ihn getroffen. Frank Hailey flog zur Seite, als würde sein Körper von
der Mitte abgeknickt. Er kam auf der Seite zu liegen. Und da war’s dann zu
sehen. Es gab doch eine äußere Verletzung. Und was für eine! Der Rücken der
Pyjamajacke war völlig aufgerissen, die Haut schien durch. Es könnte in Frank
Haileys Körper, genau zwischen den Schultern, eine Bombe explodiert sein. Der
Körper des Mannes war an dieser Stelle geöffnet. Ein großes, rundes Loch
klaffte in seinem Rücken. Dort hockte ein grinsender Totenschädel
...
     
    ●
     
    Den ganzen
Abend über hatte reger Betrieb in Geoffrey’s Meeting-Point geherrscht. Die
Wirtschaft befand sich hinter einer Tankstelle hundert Meilen von der nächsten
Ortschaft entfernt, auf der Strecke zwischen Denio und Winnemuca. Viele
Reisende machten hier gern Rast, vor allem Trucker, die wussten, dass es bei
Geoffrey etwas Vernünftiges zu essen gab. Nichts aus Konservendosen, sondern
echte Hausmannskost. Außerdem stand fest, dass im Umkreis von dreihundert
Meilen keiner so zarte T-Bone-Steaks briet wie Geoffrey. Auch der Mann, der
verhältnismäßig spät mit einem knallroten Lotus Europa auf den Parkplatz vor
das Gasthaus rollte, schien von den hervorragenden Gerichten gehört zu haben.
Der Mann am Steuer brachte den Lotus wenige Schritte neben dem Eingang zum
Stehen. „Okay, Brüderchen“, sagte der Blonde zu seinem Beifahrer. „Wir sind da.
Während ich volltanke, kannst du schon mal die Speisekarte studieren und die
Bestellung vornehmen. Ich schließe mich deiner Auswahl an.“
    Der
Angesprochene blickte gespannt durch die Frontscheibe. „Hoffentlich gibt’s
überhaupt noch etwas, Towarischtsch“, antwortete er. Seine markige, dunkle
Stimme erfüllte das Wageninnere. „Die ganzen Trucker sind schon weg. Wenn sie
das Kühlhaus leergefuttert haben, müssen wir uns mit nem Eintopf zufrieden
geben.“ Der Sprecher- Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7 - machte bei diesen
Worten ein bedenkliches Gesicht und kraulte seinen feuerroten dichten Vollbart.
„Wir hätten früher aufbrechen sollen.“
    „Ich nehme
an, dass deine Befürchtungen umsonst sind, Brüderchen“, entgegnete der Blonde
an seiner Seite. Wie Kunaritschew trug auch er einen ungewöhnlichen Ring, der
die Form einer Weltkugel hatte. Durch die Kontinente schimmerte stilisiert das
Gesicht eines Menschen, und in der Fassung, in der die Kugel ruhte, waren
folgende Worte eingraviert: Im Dienst der Menschheit, X-RAY-3. Dieser Mann war
Larry Brent, Erfolgsagent der

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