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1160 - Aitheran ruft

Titel: 1160 - Aitheran ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu drosseln. Ich griff nach der Kontrolle des Gravo-Paks.
    Da zuckte es vor mir hell auf, und den Bruchteil einer Sekunde später hörte ich den trockenen, hallenden Knall einer Explosion. Hastig zog ich die Hand zurück. Es gab nur einen, der im Innern der BASIS Explosionen auslöste: Seth-Apophis' Handlanger.
     
    *
     
    Grauer Qualm wallte mir entgegen. Er verdeckte mir die Sicht, gleichzeitig bot er mir Deckung. Ich hörte Stimmen. Sie kamen aus dem breiten, mit Gleitbändern belegten Gang. Ich hielt an und vergewisserte mich, daß es im Radioäther ruhig war. Dann setzte ich eine knappe Meldung ab. Jen Salik bestätigte.
    Vorsichtig glitt ich auf die Mündung des Korridors zu. Ich konnte jetzt verstehen, was draußen gesprochen wurde; die Außenmikrofone des Helmes übertrugen jedes Wort.
    „... die richtige Reihenfolge einhalten", sagte eine ärgerliche Stimme. „Kanal vierundzwanzig zuletzt.
    Wenn ihr ihn abtrennt, bevor die anderen ..."
    „Halt die Luft an", schimpfte ein anderer. „Du machst uns nervös mit deinem Gerede."
    Es waren also mindestens drei, die dort draußen am Werk waren.
    „Wie viele Knoten noch nach diesem?" fragte jemand.
    „Zwei. Dann kann Hamiller sich nur noch mit sich selbst unterhalten, und die BASIS gehört uns."
    „Feine Aussicht", maulte der, den das Gerede nervös machte. „Fünfzehn gegen zwölftausend. Die machen uns auch ohne Hamiller fertig."
    „Quatsch. Unsere Zahl wächst ständig. Wir sind nur der Voraustrupp. Ipotherape läßt uns nicht im Stich."
    Mir lief es kalt über den Rücken. Das war der Name, den Harman gebraucht hatte. „Schöpferin der Ordnung" bedeutete er, einen Ehrentitel, mit dem Seth-Apophis sich selbst belegte. Mit welcher Selbstverständlichkeit der Mann dort vorne das Wort ausgesprochen hatte - als gehöre es schon immer zu seinem Vokabular. Wie weit war die fremde Superintelligenz schon in die Bewußtseine der Besatzung vorgedrungen?
    Ich hatte die Mündung erreicht. Der Qualm war inzwischen dünner geworden. Die Gleitbänder lagen still. Schutt lag weit verstreut auf dem Boden. Ein Mann stand mitten im Gang. Er trug einen SERUN, hatte den Helm jedoch geöffnet und zurückgeklappt. Er blickte in die Höhe. Unter der Decke schwebten drei weitere Gestalten, ebenfalls in die schweren Schutzmonturen gekleidet. In der plastikmetallenen Verkleidung der Decke klaffte ein großes Loch mit gezackten Rändern. Ich sah einen der Kontroll- und Verstärkermechanismen, die die Kommunikation an Bord des Flaggschiffs steuerten. Fünf der lichtimpulstragenden Faserstränge waren bereits durchtrennt und baumelten locker herab. Ein Impulsstrahler zischte. Ein nadeldünner Energiestrahl zerschnitt den sechsten Strang. Es war alles so einfach, so beiläufig, so selbstverständlich. Sechs Generationen von Menschen hatten sich daran gewöhnt, die BASIS als das ultimate Raumschiff zu betrachten, dem von außen kaum jemand, von innen garantiert niemand etwas anhaben konnte. Und hier, vor meinen eigenen Augen, wurde sie von einer Handvoll dahergelaufener Saboteure Stück um Stück auseinandergenommen.
    Mein Ärger war aufrichtig. Ich betrachtete, soweit ich mich zurückerinnern konnte, die BASIS als Perry Rhodans Schiff, und alles, was Perry Rhodan gehörte, gehörte auch mir.
    Es war eine kindische Argumentation, gewiß, aber sie hatte mir geholfen, einen Bezug zu diesem Koloß zu finden, der mir ansonsten fremd geblieben wäre.
    Die Hand tastete am breiten Gürtel der Montur entlang. Die sensitivierten Fingerspitzen der Handschuhe faßten den Kolben des Blasters. Langsam zog ich die Waffe hervor, inspizierte sie und machte sie schußbereit. Trotz meiner Behutsamkeit mußte ich dabei eine unbedachte Bewegung gemacht haben.
    „Vorsicht, da ist wer!" gellte es von der Decke herab.
    Ich schoß, ohne zu zielen. Ein daumendicker Energiestrahl fauchte knallend durch den breiten Gang, schlug in die gegenüberliegende Wand und versprühte glutflüssiges Plastikmetall.
    „Weg dort!" schrie ich mit überschnappender Stimme. „Werft die Waffen fort! Herunter mit euch. Dort drüben - an die Wand!"
    Ich sah eine hastige Bewegung. Der Lauf des Blasters ruckte in die Höhe. Mein zweiter Schuß fuhr in die Decke. Einer der Männer schrie auf, als er von glühenden Metallsplittern getroffen wurde. Ich wollte niemand töten, aber der Treffer saß nahe genug, um sie zu überzeugen, daß ich es ernst meinte. Drei Nadelstrahler fielen herab und schlugen klappernd zu Boden. Der vierte

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