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1160 - Aitheran ruft

Titel: 1160 - Aitheran ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein?" verteidigte Alaska seinen Standpunkt. „Ich meine, es ist nicht so, daß hier jeder nach Belieben ein- und ausfliegen kann."
    „Ich nehme an, es handelt sich um eine Projektion", sagte der Sorgore. „Seth-Apophis besitzt den Jetstrahl, mit dem sie sich selbst und andere mentale Entitäten transportieren kann."
    „Du meinst, es gibt diesen Harman nicht wirklich?" fragte ich.
    „Oh, es gibt ihn schon. Aber was wir hier hatten und was ihr auf Redworld saht, einschließlich der acht Fahrzeuge, die angeblich über der Lichtung schwebten, waren Projektionen der Originale. Äußerst wirksam obendrein; schließlich konnte Leo die acht Scheiben von der SEGOVIA aus sehen."
    Mein Schädelweh war verschwunden. Ich richtete mich auf.
    „Wo sind wir hier?" wollte ich wissen.
    „Ganz in der Nähe von Jen Saliks Labor. Eine deaktivierte Medostation. Wir waren nicht sicher, wie viel Hilfe du brauchtest."
    „Weiß Perry Bescheid?"
    Alaska schüttelte den Kopf. „Wir sahen, daß dir nichts Ernsthaftes fehlte. Wir hielten es für besser, wenn du selbst ihm über den Vorfall berichtetest. Er steckt bis zum Hals in der Arbeit. Die Flotte geht in zwanzig Minuten in den Hyperraum."
    Ich war mit meinen Gedanken inzwischen zu Rande gekommen.
    „Das glaube ich nicht", sagte ich.
    Alaska sah mich verblüfft an. Selbst Carfeschs Augen hatten sich vor Überraschung geweitet.
    „Wie meinst du das?"
    „Seth-Apophis hätte Harman nicht ein zweites Mal geschickt, wenn der entscheidende Schlag nicht unmittelbar bevorstünde. Sie wird der Flotte nicht erlauben, im Hyperraum zu verschwinden."
    „Wie wollte sie es verhindern?"
    Die Beleuchtung begann, rhythmisch zu flackern. Ein langsam an- und abschwellender Heulton war zu hören. Alaska sah erstaunt auf.
    „Technischer Alarm", sagte er ungläubig.
     
    *
     
    „Es kommt zu Kommunikationsschwierigkeiten innerhalb der Flotte", plärrte der Interkom. „Wir bewegen uns durch eine Zone hyperenergetischer Polarisation, die die Ausbreitung von Hyperfunksignalen behindert, teilweise sogar unterbindet. Es besteht kein Anlaß zu Besorgnis. Die Zone scheint von geringer Ausdehnung. Es wird..."
    Der Empfänger verstummte abrupt. Ein rotes Warnlicht flackerte.
    „Innerhalb der Flotte, bah", machte Alaska ärgerlich. „Innerhalb der BASIS!"
    Er inspizierte den Interkomanschluß.
    „Tot", sagte er resigniert.
    Ich war auf dem Weg zur Tür. Carfesch und Alaska folgten. Jen Saliks Labor lag nur ein paar Schritte weit entfernt. Jen befand sich im Zustand höchster Aufregung. Er hantierte an drei Geräten gleichzeitig und murmelte unzusammenhängend vor sich hin.
    „Was ist los?" fragte Alaska vom Eingang her.
    „Das mag der und jener wissen", knurrte Jen, ohne von seiner hektischen Beschäftigung aufzusehen. „Nichts funktioniert mehr."
    „Ich brauche eine Verbindung mit der Zentrale", sagte ich.
    „Viel Glück, Mädchen", war seine sarkastische Antwort. „Von hier aus kannst du nicht einmal mehr den Nebenraum erreichen."
    Er mußte wirklich verzweifelt sein, wenn er mich „Mädchen" nannte. Er wußte, wie sehr mir diese Anrede zuwider war. Aber ich hatte keine Zeit, mich um sein seelisches Gleichgewicht zu kümmern. Droben in der Zentrale glaubten sie, die Polarisation, die die Kommunikation innerhalb der Flotte behinderte, sei eine natürliche Eigenschaft des Raumes; so wenigstens hatte ich es aus dem Rundspruch gehört. Ich wußte es besser.
    Seth-Apophis hatte zugeschlagen! Der Kommandoimpuls, der das Eintauchen in den Hyperraum einleitete, ging von der BASIS aus. Ohne Kommandoimpuls keine Hyperflugphase. Meine Ahnung bewahrheitete sich früher, als ich erwartet hatte. Seth-Apophis hinderte uns daran, in den Hyperraum zu gehen.
    Perry mußte von meiner Begegnung mit Harman erfahren. Es würde ihm sofort klar werden, daß es sich bei der Polarisation des umgebenden Raumes nicht um ein natürliches Phänomen handelte.
    „Ich gehe zur Zentrale", sagte ich.
    Niemand achtete auf mich. Ich betrat die kleine Transmitterkabine, die an Jen Saliks Labor grenzte. Mit fliegenden Fingern wählte ich mein Ziel und drückte die Aktivierungstaste mit fünfzehn Sekunden Vorlauf. Ich stellte mich auf die schimmernde Metallplatte und wartete darauf, daß das Transportfeld mich umhüllte und in die Kommandozentrale brachte.
    Fünfzehn Sekunden verstrichen. Über mir machte etwas „Pffft". Ein tiefes Brummen war zu hören. Die Platte unter meinen Füßen vibrierte. Es roch nach Ozon. Der Transmitter

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