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1161 - Totentanz in M 82

Titel: 1161 - Totentanz in M 82 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu den Umformerstationen transportierten, in denen sie für Seth-Apohis' Gebrauch transformiert wurden. Die neue Programmierung des Verkünders war in Kraft getreten! Das erste, was sie bewirkte, war, daß die Superintelligenz ihre unerschöpfliche Energiequelle verlor.
    Die Plattform war in Bewegung. In geringer Höhe schoß sie auf die Hügelkette zu. Der Orkan fauchte durch die kalte Nacht. Das Fahrzeug bockte und schlingerte; die Stabilisatoren waren an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit.
    Uns kümmerte das nicht. Uns trieb eine innere Unruhe - die Furcht, das Ende des kosmischen Dramas zu versäumen. Der Goldene Palast war unser Ziel. Wir brachten die Gabe, deren die Natur bedurfte, um einen vor Millionen von Jahren gemachten Fehler zu korrigieren.
     
    *
     
    Der Zorn riß sie ein letztes Mal aus den Fängen des Wahnsinns. Sie verließ den Mumienkörper. Sie verwandelte sich in ein Bild der Macht und sprach mit Worten, von deren Donner die Berge und die Taler widerhallten, Perry Rhodans Todesurteil.
    Und dann, als sie sich anschickte, das Urteil zu vollstrecken, geschah es. Plötzlich wich die Kraft. Sie hatte nicht mehr genug Energie, das Bild aufrechtzuerhalten. Ihr Befehl, die Projektile abzufeuern, erreichte die Sensoren der Computer nicht mehr Sie sah die grellen Lichtfinger, die überall von der Ebene aufstiegen, und verstand, was geschehen war.
    Sie war von der Energiequelle abgeschnitten. Die Feuer der Sonne standen ihr nicht mehr zur Verfügung. Die Qual der Niederlage brannte in ihrem Bewußtsein. Mit einem Schrei wandte sie sich zur Flucht. Sie versuchte, den Jetstrahl zu aktivieren. Aber die Energievorräte waren erschöpft. Das wirksamste ihrer Instrumente war unbrauchbar geworden. Es blieb ihr nur noch ein einziger Weg: zurück in den Androidenkörper.
    Entsetzen wühlte in ihren Gedanken. Sie sah die Kammer des Schweigens mit dem Gewirr der Fäden und wußte, daß sie von hier nicht mehr entkommen würde. Die Kanäle, die sie mit der Armee der Computer verbanden, waren stumm. Keine einzige Maschine hörte mehr auf ihren Befehl. Sie unternahm keinen Versuch, sich Rechenschaft über die Katastrophale Entwicklung zu geben. Mit keinem Gedanken dachte sie an den unheimlichen Gegner, dem es gelungen war, sie zu solcher Hilflosigkeit zu verdammen.
    Jede Regung ihres Multibewußtseins war ein Resonator der Verzweiflung, des Jammers über das Verlorene.
    Multibewußtsein...
    Sie dachte mit nur noch einem Verstand! Verschwunden waren die Hilfsbewußtseine, die sie bisher begleitet hatten. Sie besaß keine Kraft mehr, einen fremden Geist an sich zu binden. Eine Woge panischen Schrecks rollte über sie hinweg, als sie erkannte, was das zu bedeuten hatte.
    Der Frostrubin! Allein ihre geistige Kraft, verstärkt durch die Energien des Jetstrahls, hatten das riesige Bewußtseinsreservoir zusammengehalten. Jetzt strömten sie davon, Milliarden und Abermilliarden von Bewußtseinen und Bewußtseinsfragmenten, aus der Knechtschaf tentlassen, materielose Schemen, reine Mentalenergie...
    In ihre Verzweiflung drang eine sanfte Stimme. Erschreckt horchte sie auf. Den Klang dieser Worte kannte sie. Niemals hatte sie sie wahrhaft gehört, sie waren stets inmitten ihres Bewußtseins entstanden - jenes einzigen Bewußtseins, das sie jetzt noch ihr eigen nannte und das von allem Anfang an ihr Eigentum gewesen war. Gebannt lauschte sie der Botschaft, und als sie ihren Sinn erkannte, senkte sich endgültig der Wahnsinn über sie.
    „Hört nun die Lehre des weisen Uxförd. Vor allem aber du höre sie, der du sie zu Schanden gemacht und für deine eigenen Zwecke mißbraucht hast. Ja, dich meine ich, Seth-Apophis, hervorgegangen aus einem verabscheuungswürdigen Tier..."
     
    *
     
    Wir schossen über die Hügel hinweg, als es in den sturmdurchtosten Lüften lebendig wurde. Zuerst hielt ich es für den Widerschein der Wolken, aber dann sah ich, daß es sich um kleine, neblige Flecke handelte, die sich mit großer Geschwindigkeit quer zur Richtung des Orkans bewegten. Sie verfügten entweder über ein leistungsfähiges Antriebssystem, oder sie waren materielos, so daß ihnen der Sturm nichts anzuhaben vermochte.
    Es wurden ihrer immer mehr. Zu Zehntausenden bevölkerten sie die Luft. Sie reflektierten nicht das Licht der Leitfelder; sie leuchteten aus sich heraus. Ich wußte nicht, woher sie kamen. Ihr stetig anschwellender Strom ergoß sich über die Hügel hinweg und verschwand am rechten Rand des Sichtkreises. Immer dichter

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