Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1161 - Totentanz in M 82

Titel: 1161 - Totentanz in M 82 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schlag.
    Das Energiefeld, das jenen Ort umschloß, der ihr seit Millionen von Jahren heilig war, brach in sich zusammen! Sie erfuhr es von den Überwachungsgeräten, die die Energieversorgung des Feldschirms kontrollierten. Drunten, in der Kammer des Schweigens, öffnete sich der Mund der Mumie und gab einen grausigen Schrei von sich.
    Wie hatte es geschehen können? Der rasenden Wut gesellte sich panische Angst hinzu.
    Ihre Gedanken verwirrten sich. Sie vermochte nicht einmal mehr die Frage zu stellen, die die Computer veranlaßt hätte, nach der Ursache des Unheils zu suchen. Sie sah Finsternis sich über ihrem Haupt ballen. Sie spürte die Mißgunst der Schicksalsmächte, die sich gegen sie verschworen hatten. Sie erkannte nicht, daß der Zusammenbruch des Feldschirms in Wirklichkeit nur von geringer Bedeutung war. Im Schutz des Felsens war ihr wertvollstes Besitztum und gleichzeitig die Quelle ihrer Ängste. Nur daran konnte sie in diesen Augenblicken denken.
    Die Meldungen ihrer Geschöpfe verhallten ungehört.
    Die Krallen des Wahnsinns streckten sich nach Seth-Apophis aus...
     
    5.
     
    Es gab nicht mehr viel zu denken. Die Anweisungen, die Harman uns gegeben hatte, hämmerten in meinem Bewußtsein, wiederholten sich in unaufhörlicher Folge...
    Fahrzeug... Fels... Zusammenbruch des Schirmfelds... Stollen... Behälter. Und dann: Bringt es!
    Bringt es wohin? Was befand sich in dem Behälter? Der einzige andere Ort, den wir kannten, war der Goldene Palast, das Missionsgebäude. Dorthin sollten wir das Behältnis bringen?
    Nachor war vor mir. Wir folgten der Spur, die die Phylliden hinterlassen hatten, als sie uns abschleppten. Ich konnte mir vorstellen, was jetzt in Seth-Apophis' Multibewußtsein vor sich ging. Sie würde sämtliche Geschöpfe dieses Planeten alarmieren und auf die Suche nach uns schicken. Sie wußte, wo wir uns in dem Augenblick befunden hatten, in dem. Harman starb. Sie konnte sich ausrechnen, wie weit wir laufen konnten, bis sie ihre Suchtruppen in Position gebracht hatte. Aber gerade darin lag unsere Chance. Wußte Seth-Apophis, daß wir in Kürze ein Fahrzeug besitzen würden? Wenn nicht, dann lieferte ihre Rechnung ein falsches Ergebnis.
    Wir brachen aus dem Gestrüpp hervor. Vor uns lag der Kessel, in dem die Blattwesen über uns hergefallen waren. Nachor wandte sich nach rechts. Wir blieben dicht beisammen. Wir hatten keine Zeit mehr, den Boden zu prüfen. Wenn der eine einsank, mußte der andere ihn wieder in die Höhe ziehen. Immer wieder sah ich mich um. Wann würden die Häscher auftauchen? Seth-Apophis hatte niemals damit gerechnet, daß sie auf ihrer eigenen Welt eine Großfahndung würde veranstalten müssen. Erwuchs uns daraus ein Vorteil? War die Organisation so schwerfällig, daß uns Zeit blieb, uns in Sicherheit zu bringen?
    Die Hügel wichen zur Seite. Wir blickten auf die Ebene hinaus. Es schien düsterer geworden zu sein. Die Wolken hingen tiefer. Die seltsamen, spinnwebartigen Fäden, die sich durch die Luft zogen, schwankten unter einem Wind, der hin und wieder böenartig auffrischte. Ein beklemmendes Gefühl beschlich mich. So sah eine Welt aus, die sich zum Untergang rüstete.
    „Dort drüben", stieß Nachor hervor. „Das Fahrzeug!"
    Es war eine der simplen Plattformen, wie wir sie benutzt hatten, um vom Rand des großen Sumpfes zum Goldenen Palast zu gelangen. Mein Gott, wie weit lag das schon zurück! Damals hatte ich nicht gesehen, daß Atoresk auch nur eine einzige Schaltung vornahm. Wir suchten das Geländer ab, fanden jedoch nichts. Ich fand schließlich in unmittelbarer Nähe der Gittertür eine in den Boden eingelassene Platte. Sie ließ sich abheben. Eine kleine Schalttafel kam darunter zum Vorschein. Ich begann, an den Tasten zu hantieren, wahrend Nachor nach Verfolgern Ausschau hielt. Der Boden unter mir begann zu zittern. Das mußte bedeuten, daß ich das Triebwerk eingeschaltet hatte. Ein Druck auf diese Taste ...
    Das Fahrzeug schoß so rasch in die Höhe, daß ich den Halt verlor und an das Geländer geschleudert wurde. So schnell ich konnte, raffte ich mich wieder auf. Mit wenigen Handgriffen brachte ich die Plattform unter Kontrolle. Wir bewegten uns in zweihundert Metern Höhe.
    „Tiefer", sagte Nachor. „Hier oben sind wir von weitem zu sehen."
    Er hatte recht. Auf der anderen Seite würde es uns um so schwerer fallen, den Felsen zu finden, je geringer unsere Flughöhe war. Ich drückte die Plattform nach unten, bis uns nur noch zehn Meter vom

Weitere Kostenlose Bücher