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1162 - Lukretias Horror-Welt

1162 - Lukretias Horror-Welt

Titel: 1162 - Lukretias Horror-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nur einen kleinen Schritt zur Seite, und in ihren Augen zuckte es kurz auf.
    »Verstanden, Jane?«
    »Ich… ich… weiß nicht.«
    »Es ist ganz einfach. Du bist jetzt die Hauptperson. Ich brauche mir nichts mehr zu beweisen, aber du wirst mir klar machen, auf welcher Seite du stehst.«
    Die Detektivin hatte noch nicht begriffen. »Was… was… verlangst du von mir?«
    »Er muss einer von uns werden!«, erwiderte Lukretia und warf mir dabei einen schnellen Seitenblick zu.
    »Von uns?«
    »Ja.«
    »Ein Mann?«
    »Auch das. Phil Harper war auch ein Mann.«
    »Das ist richtig.« Jane Collins nickte, was bei mir sehr überzeugend ankam.
    Zugleich öffnete sich bei mir das Tor der Erinnerung. Ich dachte daran, wie alles angefangen hatte.
    So völlig locker und harmlos. Sarah Goldwyn, Jane Collins und ich waren im Kino gewesen, um uns den alten Horror-Streifen Dracula anzuschauen. Nach dem Film hatten wir uns in ein zum Kino gehörendes Restaurant gesetzt, um eine Kleinigkeit zu trinken. Zusammen mit zahlreichen anderen Gästen hatten wir entspannen und uns über den Film unterhalten wollen.
    Dazu war es nicht gekommen. Wir hatten zuerst die Frau mit den silberblonden Haaren gesehen, die gekommen war und sich nur umgeschaut hatte. Sie war dabei auch in die Nähe unseres Tisches gekommen. Ich hatte den plötzlichen Wärmestoß auf meiner Brust gespürt. Ein Zeichen, dass sich mein Kreuz »gemeldet« hatte. Dass diese Warnung direkt mit der Silberblonden etwas zu tun hatte, war mir da noch nicht klar gewesen. Sie war auch wieder verschwunden, wir hatten sie vergessen, als dann der Mann das kleine Restaurant betreten hatte.
    Ein unscheinbarer Typ. Blass und auch völlig neutral gekleidet. Er fiel normalerweise durch nichts auf. Aber plötzlich zog er eine Waffe und begann zu schießen. Dabei benahm er sich wie ein Amokläufer, der die ganze Welt und auch sich selbst hasste.
    Eine junge Kellnerin hatte er getötet. Lady Sarah war angeschossen worden. Es war zur großen Panik gekommen, in der Jane Collins und ich die Nerven behalten hatten. Es war uns gelungen, den Attentäter zu überwältigen. In einem späteren Verhör hatte sich herausgestellt, dass er und Lukretia in einer bestimmten Verbindung zueinander standen. Er war gewissermaßen von ihr abhängig.
    Es war Jane Collins bei seinem Amoklauf noch etwas aufgefallen. Als er schoss, hatte sich vor seinen Lippen für einen Moment ein dunkler Strom oder Rauch gezeigt. Es musste so etwas wie der Motor für ihn gewesen sein, und genau dieser Rauch hatte ihn später auch zerstört, als mein Kreuz ihm zu nahe gekommen war.
    Der Mann, der Phil Harper hieß, lebte nicht mehr, aber Lukretia war noch da. Dass der Atem des Mannes als sichtbarer Rauch aus seinem Mund gedrungen war, bewies mir wiederum, mit welchen Mächten er in Verbindung gestanden hatte. Die Warnung des Kreuzes hatte ich von diesem Zeitpunkt an mit anderen Augen gesehen.
    In seinem Innern hatte etwas gesteckt, das ich und auch andere als Keim des Bösen bezeichneten.
    Außerdem hatte er kurz vor seinem Tod noch einen Namen gesagt: Lukretia. Den einer uns unbekannten Person und wir hatten uns wieder an die silberblonde Frau erinnert und ich mich daran, dass mein Kreuz reagiert hatte.
    Eine Spur, nicht mehr. Wir hatten uns nach dem Verhör mit dem makabren Ausgang getrennt. Jane und ich waren nach Hause gefahren. Die angeschossene Lady Sarah lag im Krankenhaus. Sie hatte laut Auskunft der Ärzte ihre Verletzung einigermaßen gut überstanden. Die Kugel war ihr bereits aus der Schulter operiert worden.
    Dennoch blieben die Sorgen bestehen. Shao und Jane hatten versucht, über Internet etwas herauszufinden, was uns auf die Spur dieser Lukretia hätte bringen können. Leider vergeblich.
    Ich persönlich war einfach zu unruhig gewesen. Ich hatte zudem noch mit Jane Collins sprechen wollen und war alarmiert gewesen, als sie sich bei einem Anrufversuch nicht meldete. Von Sorge getrieben war ich zu ihr gefahren und hätte beim Eintritt in das Haus feststellen müssen, dass meine Sorge nicht unbegründet gewesen war, Ich war niedergeschlagen worden und musste nun erleben, dass Jane Collins auf Lukretias Seite stand, denn sie hatte Jane ebenfalls aufgesucht und es geschafft, sie auf ihre Seite zu ziehen.
    Beide Frauen standen sich gegenüber. Lukretia hatte Jane etwas Zeit gegeben. Sie erwartete eine Antwort, nickte ihr zu und war etwas enttäuscht, dass sie nichts hörte.
    »Du wirst dich um deinen Freund kümmern, Jane.

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