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1165 - Von Angst gepeitscht

1165 - Von Angst gepeitscht

Titel: 1165 - Von Angst gepeitscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Blut-Galans gewesen.
    Er hatte ihr nichts getan, aber sie war eingeweiht worden. Sie kannte auch die Stelle auf dem Grundstück, wo er die Leichenteile hatte verschwinden lassen.
    Lena hatten wir mit nach London genommen. Wir hatten sie auch verhört, aber angeblich hatte sie nichts gewusst. Sie war so ahnungslos wie manche Sekretärin eines Politikers, der große Geldmengen verschoben hatte. Es lag auf der Hand, dass wir ihr nicht glaubten, aber wir hatten keine Handhabe, sie festzuhalten. So mussten wir sie wieder freilassen und hatten versucht, sie zu beobachten.
    Leider war sie den Kollegen entwischt. Damit war auch die letzte Spur zu Leroi verwischt.
    Vielleicht war es genau dieses Problem, das mich nicht zur Ruhe kommen ließ. Einen Vampir wie Leroi frei herumlaufen zu wissen, das konnte einen Menschen wie mich schon in Unruhe versetzen.
    Die Unruhe verschwand auch nicht, je länger ich wach lag. Ich fühlte mich sogar topfit. Nur eines gefiel mir nicht. Das war meine trockene Kehle, und die brauchte einen Schluck.
    Deshalb drehte ich mich nach rechts, stand auf und schlug sofort nach einer Mücke, die in der Nähe des rechten Ohrs herumsummte. Natürlich erwischte ich sie nicht. Aber ich hatte sie zumindest erschreckt, denn das Summen verstummte.
    Es war ja nichts Neues, dass ich in der Nacht durch meine Wohnung geisterte. Ein Schluck Wasser war immer gut. Wobei ich in den Kühlschrank hineinschaute und auch auf eine Dose Bier schielte.
    So ein Schluck Gerstensaft war bestimmt nicht schlecht. Vielleicht konnte ich danach besser einschlafen.
    Ein schwacher Mensch wie ich entschied sich für das Bier. Schon das Öffnen der Lasche und das Zischen waren ein kleiner Vorgenuss. Etwas Schaum quoll aus der Öffnung, den ich mit der Zunge wegleckte. Ich ging mit der kalten Dose in der Hand ins Wohnzimmer zurück und setzte mich in einen Sessel. Die Beine legte ich hoch, setzte die Dose an, spürte das Bier in meine Kehle rinnen und hörte zugleich das Anschlagen des verdammten Telefons.
    Aus meinem Mund drang der harte Ausdruck für eine weiche Masse. Ich schwang die Beine vom Tisch und bewegte mich auf das Telefon zu, das ich von der Station nahm.
    Wer konnte das sein?
    Die Frage hatte ich mir nur einmal gestellt, und ich wurde auch nicht schlauer, als sich der andere Teilnehmer meldete, denn er tat es mit einem harten und auch spöttisch klingenden Lachen.
    »Was macht Sie denn so fröhlich mitten in der Nacht?«, fragte ich, als das Lachen verklungen war.
    »Sagen Sie es mir, denn ich möchte gern mitlachen, Mister.«
    »Mich macht ein gewisser Beau Leroi fröhlich!«
    Mich nicht. Jetzt war ich noch wacher als wach. Ich stellte die Bierdose weg und sagte: »Moment mal. Habe ich richtig gehört? Sie sprechen von Beau Leroi?«
    »Genau, John!«
    Nach dieser Antwort hatte ich Klarheit, denn die Stimme kannte ich. Es war kaum zu fassen, dass mich Dracula II anrief, noch dazu in Verbindung mit Beau Leroi, dem Blut-Galan!
    »Warum sagst du nichts?«
    »Du hast mich überrascht, Will. Dabei habe ich mir so sehr gewünscht, dass dich endlich jemand in die Hölle schickt.«
    »Da muss ich dich enttäuschen. Ich bin noch da.«
    »Ja, das höre ich«, erwiderte ich stöhnend. »Und ich habe auch mitbekommen, dass der Name Beau Leroi gefallen ist.«
    »Ganz recht.«
    »Dann weißt du Bescheid?«
    Er lachte. »Ja, schon, und ich muss dir ehrlich sagen, dass er mir nicht gefällt.«
    »He, was ist los? Das ist ein Bruder von dir.«
    »Ist er nicht in dieser Art!«
    Der veränderte Klang der Stimme hatte mich überrascht. Es war sogar ein hasserfüllter Unterton darin zu hören gewesen. Da passte einiges nicht zusammen. Normalerweise taten sich die Blutsauger gegenseitig kein Leid an. Ich bekam auch leichtes Magendrücken, als ich daran dachte, dass Mallmann und Beau Leroi plötzlich auf der Leinwand des Lebens erschienen. Daran hatte ich nach Lerois Verschwinden nicht gedacht, doch nun lagen die Dinge anders.
    »Er scheint nicht eben dein Freund zu sein, Will, denke ich mir.«
    »Ja, so ist es!«
    »Was missfällt dir denn?«
    »Beau Leroi gehört nicht zu uns und auch nicht zu mir. Er ist ein Verräter an unserer Rasse. Er verhält sich nicht so wie es sein müsste. Das missfällt mir. Du kennst ihn bestimmt.«
    »Sicher«, gab ich zu.
    Ich hörte sein knappes Lachen. »Dann habe ich mit meinem Anruf schon richtig gelegen. Ich konnte mir auch kaum vorstellen, dass du über Leroi nicht Bescheid gewusst hast. Wo er doch so lange

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