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1165 - Von Angst gepeitscht

1165 - Von Angst gepeitscht

Titel: 1165 - Von Angst gepeitscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dann?«
    »Ach, ich brauche ihn nicht mehr, verstehst du?«
    »Nein.«
    »Sein Blut hat mir gemundet. Es war einfach köstlich. Ich fühle mich wunderbar und bin wieder erstarkt. Man hat versucht, mich zu stoppen, und das ist nicht gelungen. Es schafft niemand. Ich brauche mich auch nicht mehr zu verstecken, denn ich habe erlebt, wie leicht es ist, in dieser Stadt an das Blut heranzukommen. Ich werde sie bald beherrschen, Pam, das verspreche ich dir. Aber ich werde sie mir nicht mit anderen teilen. Ich bleibe der Vampir. Ich will nicht, dass der Keim weitergetragen wird, und deshalb brauchst du auch vor ihm keine Angst zu haben, denn ich werde alles genau regeln.«
    »Wieso?«
    »Warte ab.« Er schob sein Opfer ein wenig zur Seite, um selbst mehr Platz zu haben.
    Dann griff er unter seine Kleidung. Auch das tat er mit einer langsamen Bewegung, wie jemand, der sich eines Zuschauers sehr bewusst war und auch wollte, dass man ihn beobachtete.
    Er holte ein Messer hervor!
    Pamelas Mund klaffte auf und schloss sich auch nicht, als sie die Waffe sah. Sie war furchtbar. Sie hielt den Vergleich zu Gaskins Waffe nicht stand. Die lange Klinge war beidseitig geschliffen, und der Blutsauger lächelte sie an, als er sie vor sein Gesicht hielt, als wollte er sich darin spiegeln.
    Das tat er nicht. Stattdessen streckte er seine Zunge hervor und ließ die Spitze über die Schneide gleiten. Pamela bekam mit, wie die Klinge einschnitt und eine Wunde hinterließ, aus der auch Blut tropfte, das jedoch schnell wieder von der gleichen Zunge abgeleckt wurde. Erst dann schloss Leroi den Mund.
    »Hast du es verstanden?«
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Ich brauche ihn nicht mehr.«
    »Aber du…«
    »Ich will allein herrschen!«
    Allmählich ging Pamela Morton ein Licht auf. Sie brauchte nur an das Messer zu denken und natürlich an die zuvor gehörten Erklärungen. Plötzlich ahnte sie, was auf sie zukommen würde. Sie sah das grinsende Gesicht und dann bekam sie mit, wie Beau Leroi eine Messerseite am Hals des Zuhälters ansetzte und zu schneiden begann…
    ***
    »Und du bist sicher, dass du nicht auf einen Stimmenimitator reingefallen bist?«, fragte mich mein Freund Suko.
    »Ja, völlig.«
    »Dann ist es ja gut.«
    »Wie kommst du überhaupt darauf?«
    »Nur so. Es gibt ja die unmöglichsten Dinge im Leben. Das muss ich dir nicht extra sagen.«
    »Ist klar, aber in diesem Fall war es Mallmann. Es ist auch logisch, dass er Beau Leroi als einen Verräter seiner Rasse ansieht. Welcher Vampir saugt seinen Opfern schon das Blut aus, um sie anschließend zu vernichten? Das haben wir noch nicht erlebt. Das ist der pure Egoismus.«
    »Er will eben keine anderen Götter neben sich haben.«
    »Genau das, Suko.«
    Viele Fragen hatte mein Freund nicht gestellt. Er wusste selbst, um was es ging. Wir mussten Beau Leroi stoppen, bevor er noch mehr Unheil anrichten konnte. Er hatte im Laufe seiner hundertjährigen Existenz schon zahlreiche Menschen zu Blutsaugern gemacht. Ich brauchte nur an das Leichenversteck in seinem Garten zu denken, um zu wissen, was uns da bevorstand. Aber schon in Paris hatte er diese furchtbaren Spuren hinterlassen.
    Auf der Karte hatten wir nachgeschaut, wo die Straße lag, die mir Dracula II genannt hatte.
    Nördlich von Paddington, in einer neuen Gegend oder Umgebung, die man aus einer alten erschaffen hatte. Überall waren neue Häuser gebaut worden, denn die älteren Bauten konnten oft nicht renoviert werden, weil sie einfach zu baufällig waren. So entstanden dann Siedlungen vom Reißbrett, die irgendwie alle gleich aussahen, inklusive der angelegten Grünflächen.
    Zweimal begegneten uns Kollegen, auf deren Streifenwagen Blaulicht rotierte.
    Ich fuhr so schnell wie möglich. Die Müdigkeit war bei mir verschwunden. Das Jagdfieber hatte sie abgelöst. Wir beide hofften, endlich diesen verfluchten Blutsauger und auch Killer stellen zu können. Aber wir wussten auch, wie raffiniert und gefährlich er war. Für uns war er nach wie vor ein Phantom. Wir kannten ihn aus Beschreibungen, das war alles. Und wir hatten sein Opfer erlebt, das nicht mehr in dieser Form existierte.
    Ich wunderte mich auch darüber, dass sich Mallmann nicht selbst dieser Kreatur angenommen hatte.
    Möglicherweise wollte er sie demütigen, indem sie von normalen Menschen vernichtet wurde. Ich glaubte nämlich nicht daran, dass Beau Leroi stärker war als Dracula II!
    Wir waren fast da. An einer dunklen Insel mussten wir vorbei. So sah in der Nacht jeder

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