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1165 - Von Angst gepeitscht

1165 - Von Angst gepeitscht

Titel: 1165 - Von Angst gepeitscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stoppte rechtzeitig genug und drückte den Kopf in den Nacken, um uns anschauen zu können.
    »Ihr habt verloren. Ihr werdet es nicht schaffen. Er ist besser. Er ist viel besser!«
    »Hat er den Jungen?«
    »Ja!« Sie kicherte. »Aber er hat auch die anderen. Er hat es endlich geschafft, versteht ihr?«
    »Das schaffen wir auch!«, sagte ich und wollte mich herumdrehen, doch sie griff zu. Sie hielt mich am rechten Arm fest, um mich herumzuziehen. Lena wollte nicht, dass ich das Haus betrat. Ihr Hass auf mich war kaum zu erfassen.
    Plötzlich hing sie wie eine Klette an mir. Sie hatte den Mund geöffnet und schrie. Vielleicht wollte sie Leroi warnen, aber ich konnte mich nicht mit mir abgeben.
    Es fiel mir nicht leicht, eine alte Frau zu schlagen. In Anbetracht der Dinge und was dabei zudem auf dem Spiel stand, blieb mir einfach keine andere Möglichkeit.
    Ich schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. Sie spie und schrie weiter, wollte mich auch nicht loslassen, und so setzte ich Gewalt ein. Ich drehte ihre Arme herum, dann schleuderte ich sie von mir weg.
    Sie wankte zurück, geriet ins Stolpern und landete rücklings auf dem harten Boden. Es entstand ein dumpfes Geräusch, als sie mit dem Hinterkopf auf die Steine schlug. Lena bewegte sich nicht mehr.
    Sie lag völlig still da, aber still war es trotzdem nicht, denn aus dem Haus hörten wir Stimmen, und die klangen gar nicht gut…
    ***
    Es war für Sheila Conolly wie ein Albtraum gewesen. Doch es war kein Traum, sondern die verdammte Realität.
    Beau Leroi hatte gewonnen. Er hatte Johnny wie ein Bündel über die Türschwelle gedrückt und ihm noch einmal das Knie in den Rücken gerammt. Dann hatte er den Jungen losgelassen, der bis zur Wand gestolpert war und erst dort aufgehalten wurde.
    Leroi schloss die Tür.
    Er tat es mit der Gelassenheit eines Menschen, der schon seit Jahren hier im Haus lebte. Er benahm sich nicht wie ein Fremder, aber fremd kam sich Sheila vor.
    Der Vampir-Galan hatte noch nichts getan. Sheila war von ihm weder körperlich, noch verbal bedroht worden. Trotzdem war er jemand, der das Grauen mitgebracht hatte.
    Er lachte mit blitzenden und auch spitzen Zähnen und deutete dabei so etwas wie eine Verbeugung an. »Sieh an, Mrs. Conolly. Bills Gattin. Na, wenn da nicht mal das Schicksal auf meiner Seite steht. Ich habe euch alle drei. Dieser Rest der Nacht wird für mich zu einem wahren Festmahl werden.«
    Das glaubte Sheila ihm. Trotzdem tat sie so, als hätte sie nichts begriffen, denn sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was das soll.« Sie versuchte, ihrer Stimme Härte zu geben. »Was haben Sie mit meinem Sohn gemacht?«
    Auch Johnny hatte die Frage gehört. »Frag nicht weiter, Mum. Er wird es dir nicht sagen. Es ist Leroi, von dem Dad auch gesprochen hat. Er wird uns das Blut aussaugen, und danach wird er uns im Garten vergraben. Er ist eine Bestie.«
    Leroi amüsierte sich. »Du hast gut gesprochen, Johnny. Kommst auf deinen Vater raus, wie?«
    Scharf drehte er sich zu Sheila herum. »Klar, Vater. Wo steckt dein Mann?«
    Sheila hatte die Frage erwartet, und sie hatte sich auch darauf einstellen können. »Ich weiß es nicht!«, log sie. »Er ist nicht da. Er ist weg…«
    »Ohhhh«, sagte Leroi gedehnt und gab seiner Stimme einen bedauernden Klang. »Das tut mir aber leid. Sehr leid sogar…« Es stand fest, dass er Sheila kein Wort glaubte. »Aber ich liebe das Blut der Menschen. Dabei ist es unwichtig, ob es das Blut einer Frau oder das eines Mannes ist. Tut mir leid, aber so ist das nun mal. Ich habe Durst. Ich muss es vor dem Hellwerden hinter mich bringen.« Er ging wieder vor. Beim nächsten Schritt würde er Sheila erreicht haben: Sie tat nichts. Darüber wunderte sie sich selbst. Sie stand einfach nur da und schaute ihn an. Seine dunklen Augen wirkten wie Magnete, die gleichzeitig so etwas wie Türen in die Welt der Dunkelheit waren. Sein Lächeln war genau getimt. Er hatte es schon vor mehr als 100 Jahren ausprobiert.
    Sheila spürte diesen kalten Hauch, der ihr nicht einmal unangenehm war. Da rieselte etwas den Rücken hinab. Dieser Blick und das Lächeln weckten in ihr Gefühle, die sie so nicht wollte. Aber sie war auch nicht in der Lage, sich dagegen zu wehren.
    »Man hat mir vieles genommen. Jetzt werde ich mir dafür einen von euch nehmen.«
    Er wollte den letzten Schritt gehen und hatte schon angesetzt, da griff Johnny ein. Er hatte das Verhalten seiner Mutter nicht verstanden. So kannte er sie nicht. Sie

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