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1166 - Der Erschrecker

1166 - Der Erschrecker

Titel: 1166 - Der Erschrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben.«
    »Das stimmt.«
    Ich ahnte schon, was kommen würde, und fragte: »Sie…?«
    Suko nickte.
    Der Schauer auf meinem Körper verdichtete sich. Ich brauchte keine Frage mehr zu stellen, ich musste auch nicht ins Haus hineingehen, denn jemand verließ es.
    Es war eine alte oder ältere Frau, die durchaus schon 70 Jahre zählen konnte.
    Sie hatte einen hellen Mantel über ihre Kleidung gestreift. Zögernd verließ sie das Haus und drehte sich um, damit sie mich anschauen konnte. Ich stand im Licht und war gut zu erkennen.
    Das Haar war noch immer sehr dicht, auch wenn es seine blonde Farbe verloren hatte.
    Natürlich hatte sich das Aussehen stark verändert, aber etwas in den Gesichtszügen kam mir schon bekannt vor.
    Sie kam noch näher. Zögernd, mich anschauend. Dabei schüttelte sie leicht den Kopf. Wie jemand, der nicht glauben konnte, was er mit den eigenen Augen sah.
    »Cathy?«, flüsterte ich.
    Sie nickte. »John?«
    »Ja, ich bin es.«
    Plötzlich blieb sie in einer steifen Haltung stehen, als hätte sie Angst, mich zu berühren.
    Ihre Augen weiteten sich, die Lippen zitterten, sie schloss für einen Moment die Augen und schwankte, sodass Suko sie festhalten musste. Mittlerweile hatte auch Lance Pritt das Haus verlassen. Er hielt sich im Hintergrund auf und brachte keinen Ton über die Lippen.
    Tränen schimmerten in den Augen und rannen sehr bald an ihren Wangen herab. »Bitte, John, bitte… ich weiß, dass du es bist, aber ich kann es nicht verstehen. Du hast auch keinen Doppelgänger, du bist auch nicht dein eigener Sohn, ich spüre es genau, aber du bist nicht gealtert. Schau mich an. Ich bin eine alte Frau geworden, doch an dir sind die Jahre spurlos vorübergegangen.«
    »Das mag für dich so aussehen, Cathy, aber ich bin schon älter geworden.«
    »Nein, nein, du…«
    »Es war eine andere Kraft, die uns zusammenführte. Du kannst es Schicksal nennen, aber ich möchte dir sagen, dass ich aus dieser Zeit, die für die Vergangenheit Zukunft ist, zurückspringen musste, um dich vor Hank Taylor zu retten.«
    »Das ist Wahnsinn«, flüsterte sie.
    »Ja, du hast Recht. Trotzdem ist es eine Tatsache. Ich kam aus der Zukunft zu dir. Jetzt ist die Zukunft wieder die Gegenwart. Du hast deine Jahre gelebt, für mich ist es nur eine Episode gewesen.«
    Cathy hatte alles gehört. Sie gab auch eine Antwort mit leiser Stimme, während Tränen über ihr Gesicht liefen. »Ja, nur eine Episode, aber eine entscheidende, wie ich meine. Eine sehr entscheidende sogar und zugleich ein Wunder. Darf ich dich umarmen?«
    »Gern.«
    »Ich wollte mich auch noch für damals bedanken. Es ist auch alles gut gegangen. Man hat mich nicht als Mörderin meines Freundes angesehen. Ich wurde nicht angeklagt und vor Gericht gestellt. Mein Leben verlief in einer ruhigen Bahn. Es war nicht aufregend. Ich habe geheiratet, ich bekam zwei Kinder, doch an das Geschehen in meinen jungen Jahren habe ich mich immer wieder erinnert. Ich habe nur mit sehr wenigen Menschen darüber gesprochen. Nicht einmal mit den Mitgliedern in der eigenen Familie, aber mit den Pritts.«
    »Bei denen ich mir das Rad lieh.«
    »Richtig. Und Lance ist der Sohn.«
    Sie wollte nicht mehr reden. Sie musste mich einfach umarmen und presste sich fest an mich. Ich spürte unter meinen Händen das Zucken am Rücken, und auch ich war seltsam berührt von dieser Begegnung, die etwas Ehrfurchtsvolles und Atemberaubendes an sich hatte.
    Suko und Lance Pritt standen etwas verlegen im Hintergrund, denn diese Umarmung, verbunden mit so vielen Erinnerungen, war eine persönliche Sache zwischen Cathy und mir.
    Irgendwann ließ sie mich los, wischte die Augen trocken und flüsterte: »Ich habe es gewusst. Tief in mir drinnen war mir klar, dass noch etwas passieren musste. Das ging einfach nicht anders. Das Leben gibt einem immer wieder etwas zurück, denn letztendlich lösen sich alle Knoten auf. So auch hier…«
    »Es ist schön, dass es dich noch gibt«, sagte ich, »ich freue mich auch, dass es dir gut geht, aber ein Problem ist uns leider erhalten geblieben. Deswegen bin ich überhaupt hier.«
    »Der Erschrecker!«
    »Ja, Cathy.«
    Sie nickte mir zu. »Er war nicht zu töten. Es hat ihn immer gegeben. Aus diesem Grunde haben die Menschen auch die alte Station nicht mehr betreten. Sie wussten, was ihnen blühte. Sie kannten ihn. Manche haben ihn gesehen, sind ihm auch entkommen. Er hat Tiere gerissen und zum Glück Menschen in Ruhe gelassen. Ich weiß jetzt, dass es ein

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