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1166 - Der Erschrecker

1166 - Der Erschrecker

Titel: 1166 - Der Erschrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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flechten, das wurde uns klar.
    Lance zog sich in das Haus zurück. So blieben wir zu dritt auf dem Hof und beobachteten, was weiterhin über unseren Köpfen ablief. Cathy war dabei dicht an mich herangetreten.
    Sie flüsterte immer nur einen Satz. »Er kriegt sie nicht. Er kriegt sie nicht…«
    Ich ließ den Vampir nicht aus den Augen. Auch über uns in der Dunkelheit schwebend kam er uns noch gewaltig vor. Er erinnerte noch mehr an ein Dreieck mit nach unten gestreckten Armen und Krallen, die das zappelnde Bündel festhielten.
    Cathy konnte sich nicht mehr beherrschen. »Lass sie los!«, schrie sie in die Luft hinein.
    Ich hatte inzwischen meine Beretta gezogen und hielt den Arm nach unten gestreckt. Die Pistole presste ich dabei gegen meinen Oberschenkel. So war sie so schnell nicht zu sehen.
    Der Erschrecker fühlte sich in der besseren Position. Noch einmal zog er seinen Kreis, bevor er zur Landung ansetzte. Wie auf einer schrägen Bahn rutschte er dem Boden entgegen, berührte ihn, aber wir sahen keine Beine, denn der untere Teil des Körpers verlor sich in der Schwärze, als hätte er einen Mantel darüber gestreift.
    Er blieb stehen. Das Weiße in seinen Augen funkelte. Den Körper des Mädchens hatte er in die Höhe gerissen und so drapiert, dass er mit einem Biss den Hals an der linken Seite erreichen konnte. Auch das Blut eines Kindes würde ihm munden.
    Keiner von uns hielt Cathy fest, als sie zwei Schritte nach vorn ging und stehen blieb.
    »Lass sie los! Nimm mich! Du wolltest mich doch, Blutsauger. Damals hast du es nicht geschafft, denn da wurde ich gerettet. Heute hast du wieder die Chance. Bitte, ich warte auf dich!«
    Sie breitete die Arme aus, als wollte sie ihn umfangen, aber der Erschrecker rührte sich nicht von der Stelle. Er ließ auch Christina nicht los und brachte seine Zähne sogar noch näher an ihren Hals. Aber er konnte sprechen, und so hörten wir zum ersten Mal seine Stimme. »Ich lasse mir meine Welt nicht zerstören. Ich lasse mir meine Beute nicht nehmen. Nicht mehr. Ich will dein Blut, Cathy, und auch das Blut der Kleinen hier. Beides - das alte und das junge.«
    Suko stand am Wagen. Der Rover gab ihm Deckung. Suko hatte seine Beretta gezogen und den Arm auf das Autodach gelegt. Er zielte ganz offen auf den Vampir, der sich gestört fühlte.
    »Wirf deine Pistole weg!«, schrie er Suko an. »Sofort, sonst beiße ich zu!«
    »Schon gut.« Suko drehte die Hand. Die Waffe entglitt seinen Fingern. Er gab ihr noch einen Stoß, damit sie über das Dach auf die andere Seite rutschte. Dort glitt sie über die Kante hinweg und fiel unerreichbar für uns alle zu Boden.
    »Ja, das ist gut. Und jetzt die andere Waffe!«
    Damit war ich gemeint, aber es kam nicht so weit, denn Suko hatte zu seinem letzten Trumpf gegriffen. Er brauchte seinen Stab nur einmal kurz zu berühren und dann das eine Wort zu rufen.
    »Topar!«
    Von diesem Moment an war er derjenige, der die Dinge in die Hand nehmen konnte…
    ***
    Was er auch tat. Für fünf Sekunden stand die Zeit still. Niemand in Rufweite konnte sich bewegen, er war in der Zeit praktisch eingefroren worden. Nur der Träger des Stabs war in der Lage, sich so zu verhalten wie immer. Darauf setzte Suko.
    Schon oft hatte der Stab des Buddha ihm entscheidende Vorteile gebracht und eine gefährliche Lage völlig auf den Kopf gestellt. Auch hier musste er alles einsetzen, und er jagte so schnell wie möglich auf den Erschrecker zu.
    Es kam jetzt nicht darauf an, ihn zu vernichten. Suko wollte ihm nur die Geisel entreißen.
    Das Kind musste gerettet werden. Alles andere war unwichtig.
    Mit Riesenschritten lief er um den Wagen herum und jagte auf die düstere Gestalt zu. Sie hatte gehört, sie war in ihrer Lage erstarrt, und Suko sah, als er sie erreicht hatte, wie nahe die Zähne am Hals der Kleinen waren. Da genügte ein Ruck, um die dünne Haut zu durchbohren.
    Den letzten Schritt sprang er auf die Gestalt zu. Noch im Sprung riss er dem Blutsauger die Beute aus den Armen. Es war genau der Augenblick, in dem die fünf Sekunden vorbei waren. Suko war noch nicht ganz aus der Nähe verschwunden. Innerhalb eines Sekundenbruchteils hatte der Blutsauger erfasst, was da passiert war. Er griff nach, bekam das schreiende Kind an den Beinen zu fassen und wollte es aus Sukos Griff reißen.
    Der Inspektor war schneller. Im Zurücklaufen drehte er sich und Christina, sodass die Klauen des Blutsaugers abrutschten und er selbst nach vorn taumelte.
    Suko hatte seine

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