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1167 - Bettler des Vakuums

Titel: 1167 - Bettler des Vakuums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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steuerten sie ihre fliegenden Welten dem seltsamen Riesen entgegen. Dieser hatte inzwischen bemerkt, daß etwas nicht in Ordnung war. Die leuchtenden Zapfen auf der Oberfläche seines Körpers dienten offensichtlich unter anderem dazu, die Schwerkraft aufzuheben, denn er schwebte über den Blüten, als starre er reglos vor Entsetzen auf das Durcheinander, das er angerichtet hatte.
    Auf den fliegenden Pflanzen machte man sich bereit, Seile über den riesigen Fremden zu werfen, aber als die Blüten noch näher herangetrieben waren, gerieten sie ins Schwanken. Alle Bemühungen der kleinen Fremden brachten nichts ein, und am Ende hatten sie Mühe, ihre Pflanzen vor einem Absturz zu bewahren. Dem schwebenden Koloß konnten sie nichts anhaben.
    Cobanor blickte in die Tiefe. Einige der stürzenden Pflanzen hatten sich wieder gefangen. Die kleinen Bewohner arbeiteten wild an den Seilen, und die großen Blätter schwangen wie Flügel auf und nieder. Aber zwei der seltsamen Gewächse konnten es nicht mehr schaffen, und eines blieb gerade in diesem Augenblick an einem scharfen Felsen hängen.
    „Vielleicht können wir helfen", murmelte Cobanor vor sich hin, während er die Space-Jet in die Tiefe steuerte.
    Sira blickte sich bedauernd nach dem Koloß um, der jetzt ebenfalls langsam sank. In der Ferne erspähte sie ein zweites Wesen dieser Art, und es schien ihr, als würden auch dort die fliegenden Pflanzen in einem tödlichen Tanz durcheinandergewirbelt. Sie sagte sich, daß es nicht sonderlich schwierig sein konnte, einen dieser Riesen zu finden und die Kontaktversuche fortzusetzen, und außerdem waren auch die Pflanzen bewohnt. Über die Außenmikrophone hatte Sira die schrillen Schreie der kleinen Fremden gehört. Wenn sie dort unten gestrandet waren, würden sie sicher dankbar und mitteilsam sein, wenn jemand kam, um ihnen zu helfen.
    Aber als sie unten ankamen, war die zuerst gestrandete Pflanze bereits in Verfall übergegangen, und alle kleinen Fremden waren tot, und auch bei der zweiten kamen sie zu spät.
     
    4.
     
    Als Bomra den Hüter fand, war dieser gerade damit beschäftigt, seine Bestandsaufnahme zu beenden - zumindest in diesem Gebiet. Bomra hatte beinahe Mitleid mit diesem Wesen, das sich für einen mächtigen Helfer der Superintelligenz hielt und doch dazu verdammt war, für den Rest seines Lebens durch dieses gewaltige Sternenreich zu ziehen und eine Aufgabe zu erfüllen, die ein sterbliches Wesen nicht erfüllen konnte. Eine Aufgabe noch dazu, die im Grunde genommen sinnlos war. Seth-Apophis hätte den Hüter nicht gebraucht. Sie konnte sich jederzeit selbst davon überzeugen, ob ihre Hilfsvölker ihr treu ergeben waren und welche von ihnen unerwünschten Träumen von eigener Macht nachhingen. Bomra wußte nicht, warum Seth-Apophis sich dennoch des Hüters bediente. Vielleicht war es Bequemlichkeit, vielleicht aber auch ein Fluch, den sie jenem Wesen auferlegt hatte, der das Amt des Hüters versah. Bomra fragte nicht danach, und selbst wenn er gefragt hätte, wäre ihm wahrscheinlich keine Antwort erteilt worden.
    Für Bomra war die seltsame Behausung des Hüters völlig unbedeutend, er nahm sie nicht einmal richtig wahr. Zwar konnte er jetzt sehen, aber da die materielle Welt für ihn ziemlich unwichtig war, nahm er immer nur das wahr, was er sehen mußte. Darum sah er zwar nicht die Behausung des Hüters, wohl aber den Hüter selbst, und dann sah er noch etwas: Leichen, die im All trieben und des Hüters Heim begleiteten. Er hätte auch diese Leichen nicht wahrzunehmen brauchen, aber aus irgendeinem Grund tat er es trotzdem, und es störte ihn.
    Mühelos durchdrang er die Wände der Behausung, und ein Kontakt entstand zwischen ihm und dem Hüter. Das fremde Wesen erschrak heftig, denn im ersten Augenblick glaubte es, daß es Seth-Apophis war, die sein Bewußtsein berührte.
    Wo sind die Zublzus? fragten Bomras Gedanken.
    Der Hüter gehörte zu jenen Wesen, die ihre Gedanken laut aussprechen mußten, um sie in verständliche Sätze zu kleiden.
    „Sie sind noch nicht gekommen!" erwiderte er ängstlich.
    Aber alle anderen Völker aus diesem Gebiet waren schon bei dir?
    „Alle, die fähig sind, den Raum zwischen den Sternen zu durchqueren."
    Es scheint, daß viele von ihnen eigene Vorstellungen darüber hatten, wie es im Kosmos zugehen soll, denn da draußen treiben viele Leichen im All.
    „Es ist meine Aufgabe, die Gesandten zu strafen. Mehr kann ich leider nicht tun. Ich muß es unserer Herrin

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